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Josef und Paul - Eine Landliebe nach Stundenplan (German Edition)

Josef und Paul - Eine Landliebe nach Stundenplan (German Edition)

Titel: Josef und Paul - Eine Landliebe nach Stundenplan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eden Bell
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stämmigen Arme um mich und schenkte mir einen unvergesslichen Zungenkuss.
      „Hast du schon viele Erfahrungen gemacht?“ Sepp streichelte meine Stirn. Das Wasser schien immer heißer zu werden.
      Ich wurde rot im Gesicht. „Nein, überhaupt nicht.“
      „Was? Das glaube ich nicht. Du hast das phantastisch gemacht.“
      „Danke.“ Ich hatte das Gefühl, ich sei ihm eine Gegenfrage schuldig. Andererseits wusste ich nicht, ob es nicht zu aufdringlich klang. Egal. „Und du? Wie viele Partner hattest du?“
      „Einige.“
      Ich nickte verständnisvoll.
      „Wann hast du angefangen, dich für Jungs zu interessieren?“ Mein Lehrer war neugierig.
      „Das war, als ich 12 war. Ich hab im Versandhauskatalog nur die Männermode, und da vor allem die Seiten mit Unterwäsche betrachtet.“
      Ein Blick auf die Uhr beendete unser vertrautes Gespräch. Ich musste zurück zum Kino. Sepp trocknete mich mit einem weichen Frotteehandtuch ab und ich suchte meine Klamotten zusammen. Ich empfand eine sehr warme Harmonie, als wir uns umarmten. Für mich war es mehr als nur sexuelle Anziehungskraft. Ich mochte ihn viel zu sehr.
     
    Des Nachts hörte ich zum Einschlafen schnulzige Liebesballaden an, träumte von einem gemeinsamen Leben mit Sepp, am liebsten auf einem Bauernhof. Ich dachte nicht mehr an die Schule, weder während dem Unterricht noch danach. Am Freitag hatten wir in der fünften Stunde Wirtschaftskunde. Sepp erzählte vom Tourismus in Österreich. Immer wenn sich unsere Blicke trafen, lächelte er mich charmant an. Ich war etwas traurig, weil wir uns am Nachmittag nicht sehen würden. Mein Lehrer hatte leider keine Zeit, würde aber gerne die Nacht von Samstag auf Sonntag mit mir zusammen verbringen. Ich überlegte mir einen Schlachtplan, wie ich meine Eltern davon überzeugen könnte, das Wochenende nicht zuhause verbringen zu müssen.
      Daheim nahm ich das leckere Mittagessen zu mir, schaute mir den Film „Thelma & Louise“ mit Brad Pitt an, wichste und dann ging ich ins Wohnzimmer, wo sich meine Eltern gerade über meinen große Bruder unterhielten.
      „Darf ich euch etwas fragen?“
      „Ja, sicher“, brummte mein Vater.
      „Andreas, mein Schulkollege, hat mich eingeladen, bei ihm zu übernachten. Wir wollen am Samstag die Star-Wars-Filme auf Video anschauen und am Sonntag gemeinsam für die Deutschprüfung lernen.“ Andreas war der einzige Freund, der in Rognitz wohnte und den meine Eltern kannten. Er ging zwar in die Parallelklasse, aber das war nicht so wichtig.
      „Hm, und bist du dir sicher, dass du das nicht auch alleine kannst?“ Meine Mutter machte immer alles komplizierter.
      „Ja, bin ich.“
      „Wir sollten für seine Eltern ein kleines Geschenk kaufen“, fügte Papa hinzu.
      „Was für eine gute Idee“, pflichtete ich ihm bei.
      „Wann soll ich dich morgen zu ihm bringen?“ Der Ton meines Vaters ist wieder ernster geworden.
      „Wir treffen uns am Hauptplatz in Rognitz, gehen vielleicht etwas einkaufen oder zur Bäckerei und dann spazieren wir zu ihm nach Hause.“
      „In Ordnung.“
      Mir fiel ein Stein vom Herzen. Als ich zu Bett ging, kuschelte ich mich eng an meinen vollgesabberten Polster und träumte die ganze Nacht von einem Sexabenteuer mit Sepp.
     
    3
     
    Samstag. Endlich. Ich rechnete mir aus, wie gut meine Chancen standen, heute entjungfert zu werden. Mein Vater fuhr mit mir um halb drei Uhr nachmittags zu einem Supermarkt, wo wir einen Obstkorb für „Andreas’ Eltern“ kauften. Bepackt mit einem Rucksack und der Plastiktüte mit dem Obstkorb, stieg ich am Hauptplatz aus. Ich hatte am Vormittag heimlich mit Sepp telefoniert und den Treffpunkt vereinbart. Mein Herz klopfte mir bis zum Halse. Mein Lehrer wartete vor einer Blumenhandlung auf mich. Die Begrüßung fiel sehr kurz aus, weil wir möglichst unauffällig bleiben wollten. Im Auto atmete ich tief durch, versuchte mich zu beruhigen.
      „Ich habe dich vermisst, Paul“, gestand der süßeste Typ des ganzen Universums, der nun mein Freund war.
      „Ich freue mich so auf die heutige Nacht“, flüsterte ich.
      Wenige Minuten später betrat ich das Haus meines Lehrers. Ich fröstelte.
      „Ist dir kalt?“, fragte Sepp herzlich.
      „Ja, ein wenig“, antwortete ich.
      Sepp schaltete die Zentralheizung ein und stellte einen Topf mit Teewasser auf den E-Herd. Er griff in seine Jackentasche und holte ein kleines Päckchen heraus.
      „Hier, das ist für

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