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Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Bacon
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Boden, in ihrer üblichen Uniform – einem grünen Ganzkörper-Panzer und einer schwarzen Augenmaske. Dad schwebte neben ihr auf seinem eigenen Roller. Er trug einen dunkelgrauen Overall zu blutroten Handschuhen und Stiefeln. Und er hatte eine große silberne Schutzbrille auf.
    Dutzende Reporter umringten die beiden und strömten mit ihren Kameras und Mikrophonen auf die Straße.
    Sämtliche Kinder drängten auf die eine Seite des Schulbusses und drückten ihre Gesichter an die Scheiben.
    »Ich kann nichts verstehen!«, sagte irgendwer weiter vorn. »Mach doch mal jemand ein Fenster auf!«
    Sofort donnerten zwanzig Fenster herunter.
    Ich duckte mich, aus Angst, meine Eltern könnten mich plötzlich entdecken. Milton quetschte sich gegen meine Schulter, um besser sehen zu können.
    »Das ist das Schreck-Duo!« In seiner Stimme lagen Angst und Staunen.
    »Ja?«, fragte ich und versuchte so zu klingen, als hätte ich keine Ahnung, wer dieses Schreck-Duo war. So als hätte ich nicht erst vor sieben Stunden mit genau diesem Duo gefrühstückt.
    »Da ist die Botanikerin.« Milton deutete auf meine Mom. »Die kann mit ihren Gedanken Pflanzen steuern. Und das da neben ihr ist Dr. Schreck. Er trägt die Brille wegen seiner superstarken Sehkraft. Letztes Jahr haben die beiden in Washington eine Horde von Zombies auf die Leute losgelassen. Und in Kalifornien haben sie versucht, das ganze Land mit einem Todeslaser einzudampfen, aber zum Glück hat Captain Saubermann den Laser gerade noch rechtzeitig ausgeschaltet. Ich kann nicht glauben, dass die zwei tatsächlich hier sind.«
    Milton schwieg abrupt, als Dr. Schreck – mein Dad – anfing, zu den versammelten Reportern zu sprechen.
    »Sie werden sicher den plötzlichen Wetterumschwung auf dieser Kreuzung bemerkt haben.« Er deutete auf die Wand aus prasselndem Regen und Schnee, die den ruhigen, wolkenlosen Bereich des Stadtzentrums umgab, wo unser Bus stand. »Wir haben einen Wirbel der Stille geschaffen, der überall, wo wir uns befinden, in einem Radius von fünfzehn Metern die Effekte des Wetter-Veränderers neutralisiert. Dieser Wirbel der Stille wird uns auch dann noch schützen und trocken halten, wenn sich das Wetter draußen weiter verschlimmert.«
    »Und ich versichere Ihnen, es wird sich verschlimmern«, fuhr meine Mom fort. »Gewaltig verschlimmern. Wenn die Regierung unsere Forderungen nicht erfüllt, werden alle Kontinente der Erde« – sie schaute auf ihre Uhr – »in weniger als vier Stunden vernichtet sein.«
    Meine Eltern taten so etwas manchmal – Todeslaser erfinden, randalierende Zombies oder Sintfluten loslassen. Ich nehme an, es gehörte zu ihrem Berufsbild. Sie waren zwei der meistgefürchteten Superschurken der Erde. Doch das war nur die eine Seite ihres Daseins. Für die Menschen in dieser Stadt war meine Mom nur eine ganz normale Dozentin für Gartenbau am örtlichen Junior-College und mein Dad ein menschenscheuer Erfinder. Sie wohnten in einem ganz normalen Haus in einer ganz normalen Siedlung am Rand einer ganz normalen Kleinstadt. Und sie hatten einen ganz normalen Sohn.
    Mit anderen Worten: mich .
    Ich heiße Joshua Schreck. Na ja, jedenfalls ist das einer meiner Namen. Ich hatte schon viele verschiedene. Jedes Mal, wenn meine Eltern ihre Sachen packen und in eine andere Stadt ziehen, ändert sich mein Name wieder. Manche Kinder müssen sich neue Freunde suchen, wenn sie umziehen. Ich muss mir eine völlig neue Identität zulegen. Ich kann dir leider nicht sagen, welchen Namen ich jetzt gerade habe. Es wäre zu gefährlich – für mich und wahrscheinlich auch für dich.
    Die Pressekonferenz lief immer noch. Die Reporter schrien meinen Eltern ihre Fragen entgegen.
    »Wie können Sie erwarten, dass die Regierung eine so übertriebene Forderung in so kurzer Zeit erfüllt?«, brüllte einer von ihnen.
    »Ich finde nicht, dass ein mit Hundert-Dollar-Scheinen vollgepackter Privatjet übertrieben ist.« Ein böses Grinsen lief meinem Dad über das Gesicht. »Ich würde es eher … kreativ nennen.«
    »Was ist mit Captain Saubermann?«, fragte ein anderer Reporter. »Fürchten Sie nicht, dass er Ihre Pläne durchkreuzen wird?«
    Meine Mom starrte den Reporter mürrisch an. Captain Saubermann war der berühmteste Superheld auf diesem Planeten. Und er war der Erzrivale meiner Eltern. Es reichte, bei uns zu Hause seinen Namen nur zu erwähnen, und schon wurde ich auf mein Zimmer geschickt.
    »Ehrlich gesagt«, antwortete meine Mom, »Captain

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