Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders
möchtest du, dass deine Kinder stolz auf ihren Vater sind, weil er seinen großen Visionen treu geblieben ist und er große Dinge vollbracht hat? Weil er authentisch lebt, frei von Verordnungen und Zwängen. Weil er sich nicht dahin drehen muss, woher der Wind weht, sondern sich vom Wind tragen lassen kann.
Robert, komm zu dir. Hör auf, wieder ins Jammertal zu krabbeln. Du liegst im Koma. Du hast alle Zeit der Welt, dein künftiges Leben zu planen. Fang endlich an. Du hast keine Zeit zu verlieren. Räum die letzten 20 Jahre auf. Miste mal dein Brain aus. Defragmentiere deine Festplatte und fühle in dich hinein, was du wirklich willst.“
Am liebsten wäre Robert gerade in Selbstmitleid zerflossen. Doch JOY hatte Recht. Er hatte sich ja entschieden. Er wollte sein Leben planen und mental bereits verändern, bevor er aus dem Koma erwachte. Es gab keine Zeit zu verlieren. Jetzt, hier und sofort musste er beginnen. Das war er nicht nur sich, sondern auch seiner Frau und seinen zwei süßen Kindern schuldig. Ja, JOY hatte Recht. Ein Vorbild sollten seine Kinder haben. Einen Vater, auf den sie stolz sein konnten. Und das Wichtigste war, er musste sich endlich selbst gerecht werden. Er wollte endlich wieder in den Spiegel gucken können und sagen können: Ja, das ist das Leben, das ich mir immer gewünscht habe. Das ist das Leben, das ich führen will. Ich will nie wieder Entscheidungen treffen, die andere für mich schon ent-schieden haben. Der Einzige, dem ich es in erster Linie recht machen will, bin ich selbst. Dann bin ich endlich in Frieden mit mir. Dann geht es auch allen Menschen um mich herum gut.
Muss man eigentlich für solch eine Einsicht immer erst ins Koma fallen, dachte Robert?
Ich liege hier in meinem Bett – da draußen leben die Menschen im Koma, und keiner bemerkt es. Aus meiner Perspektive betrachtet sieht das da draußen aus wie ein Ameisenhaufen. Wobei Ameisen wahrscheinlich koordi-nierter arbeiten. Nicht so unkoordiniert wie das wahre Leben der Menschen im Berufsalltag. Wo sind wir nur gelandet? Wo führt uns das noch hin? Die Krankenstände steigen in die Höhe. Die Menschen sind immer weniger belastbar. Alles wird nur noch geplant. Fließband und Sachbearbeitung, sonst nichts. Es gibt keinen Raum für Kreativität. Und dabei ist das Denken doch ein Grundbedürfnis des Menschen.
Naja, jetzt heißt es nach vorn schauen. Nicht zurück. Also – positive thinking. Carpe diem – und das im Koma. Willkommen, Robert – willkommen zu Hause.
Mit Köpfchen lebt es sich leichter
Warum machen wir Menschen uns das Leben eigentlich so kompliziert? Warum leben wir nicht einfach wie jener Vietnamese in Frieden mit uns selbst? Sieht so aus, als hätten wir das verlernt.
Vielleicht hilft Ihnen die Geschichte der kleinen Maus, die ihr Dasein so richtig genießen kann.
Es war einmal eine kleine Maus. Viel zu klein geraten für eine Hausmaus. Doch das hatte seine Vorteile. Sie war schnell, aufmerksam und äußerst schlau. Schon als Baby hatte sie sich vorgenommen, viel in ihrem Leben zu lernen. Sie wollte etwas Großes werden.
„ Um jemand zu sein, dafür muss man viel wissen; eine gute Intuition musst du haben, wenn du überleben willst“, hörte sie ihre Familienmitglieder häufig reden. So richtig hatte sie es damals gar nicht verstanden. Aber viel wissen, das war gut. Das war ein gutes Ziel für so eine kleine Maus. Mit ihrer Körpergröße hätte sie den Mäusemarathon nicht gewinnen können. Doch ihre Intelligenz war außergewöhnlich. Eines Tages bekamen sie und alle ihre Familienmitglieder von ihrem Vater den Auftrag, Nahrung für den Winter zu sammeln. Es sollte ein kalter und langer Winter werden, und somit würden viele Lebensmittel benötigt werden. Jupp, so hieß die kleine Maus, stellte das äußerst geschickt an. Sie hatte sich gleich um die Ecke ein paar Häuser ausgesucht. Sie wollte auf schönes Wetter warten, und dann, wenn die Sonne schien und alle Leute die Türen weit offen stehen hatten, würde sie ihren Auftrag ausführen. Und bis dahin würde sie sich noch ein paar schöne Tage machen. Noch war das Wetter bescheiden. Von ihren Freunden, den Vögeln, hatte Jupp gehört, dass es noch zwei Tage dauern würde, aber dann wäre es sicher richtig warm. Die da oben müssen es ja wissen, dachte Jupp. Die sind dem lieben Gott näher als ich. Außerdem hat man vom Himmel sicherlich einen besseren Überblick.
Und so legte Jupp sich beim Nachbarn in ein kleines Nest aus
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