Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders
weiter“, forderte Robert JOY auf.
„ Der Urmensch ging regelmäßig zur Jagd, um sein Überleben zu sichern. Angriff oder Flucht bestimmten über sein Leben oder seinen Tod.
Jagte er das Mammut, war er von Gier getrieben. Musste er vor ihm weglaufen, weil es schlicht und ergreifend mächtiger war als er selbst, trieb ihn die Angst aus der Notsituation hinaus. Die Flucht rettete ihm so das Leben.
Die moderne Wissenschaft bezeichnet diesen Vorgang heute als Flucht-Kampf-Mechanismus.
Die Blutzufuhr für die Organe wurde gedrosselt, damit für die Anspannung der Muskulatur genügend Blut zur Verfügung stand. Wenn Organe nicht mit genügend Blut versorgt werden, erhalten sie auch keine Nährstoffe, um Reparaturmechanismen, die täglich anfallen, normal ablaufen zu lassen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass der Alterungsprozess des Menschen schneller voran-schreitet, als das normalerweise der Fall wäre. Im Dauerstress folgt die Einbahnstraße Krankheit. Klare Entscheidungen zu treffen, Kreativität und Höchstleistung
sind in solch einer Situation kaum möglich.
Die Lungengefäße werden weitgestellt, damit der Mensch ausreichend Sauerstoff aufnehmen kann, um seinen Körper beim Rennen um sein Leben damit zu versorgen. Körperliche Leistungsfähigkeit ist nur mit genügend Sauerstoff möglich. Speziell das Gehirn benötigt in erster Linie den „Nährstoff“ Sauerstoff, um klar strukturiert arbeiten zu können.
Der Augenmuskel wird weit und unterliegt der vollkommenen Anspannung, um den Feind mit möglichst großem Blickfeld in Augenschein nehmen zu können. Die Pupillen vergrößern sich.
Dieser Prozess ist vom Körper noch heute in jeder Stresssituation so klar im Ablauf gesteuert, dass es fast einem mechanischen Vorgang gleicht.
In diesem Mechanismus werden auf der Grundlage der Angst von den Nebennieren Stresshormone wie z.B. Adrenalin ausgeschüttet, die dem Körper das Überleben sichern. Es finden noch viele andere wichtige Prozesse statt, wenn Flucht oder Kampf angesagt sind.
Einen möchte ich dir noch aufzeigen, Robert, damit du etwas Demut vor der ,Maschine Mensch‘ bekommst. Denn der Körper ist ein derart großartiger Organismus, dass es sich kaum in Worte fassen lässt. Robert, dein kompletter Körper besteht aus Muskulatur. Ohne Muskulatur könntest du nicht schlucken, du könntest die Augen nicht öffnen, nicht sprechen, dich nicht fortbewegen, nicht mit deinen Fingern auf der Tastatur deines Laptops arbeiten. Du hättest ohne Peristaltik des Magens keine Darmbewegung, und .... dein Herz würde nicht schlagen. Das Herz ist eine der genialsten Erfindungen der Natur. Man nimmt an, dass es der Motor allen Lebens ist. Jede Arterie deines Körpers ist ebenfalls ein Muskel. Im Stresszustand zieht sich die Muskulatur grundsätzlich zusammen, so auch die Muskulatur der Arterie. Häufig erhöht sich dadurch im Umkehrschluss der Blutdruck, denn dein Körper will nach wie vor Höchstleistungen bringen und die für diesen Kampf so nötige Muskulatur mit Blut und Nährstoffen versorgen. Die Erhöhung des Blutdrucks geht immer mit einer größeren Belastung des Herzens einher.
Warum zieht sich nun aber die Arterie im Stresszustand zusammen? Nun pass bitte gut auf, Robert, weil das evtl. der Grund für deinen Zustand, für das Koma, welches du gerade durchlebst, ist.
Dein Körper ist ein faszinierendes System, welches in der Regel für die unterschiedlichsten Notsituationen bestimmte physiologische Prozesse in Gang setzt. Das Zusammen-ziehen der Arterien ist ein Schutzmechanismus, der immer dann einsetzt, wenn Lebensgefahr besteht. Um den Körper in dieser Notsituation vor der größten Gefahr des Angriffs zu schützen, ihn leistungsfähig zu machen und in diesem speziellen Notfall nicht verbluten zu lassen, verengen sich die Arterien. Es ist eine Schutzfunktion, um den Lebenssaft Blut im Körper zu behalten, das Gehirn nicht zu schädigen, es weiterhin zu durchbluten und somit das Überleben des Menschen in lebensbedrohlichen Situationen zu sichern. Einen weiteren Schutzpanzer bildet die komplette Skelettmuskulatur. Sie wird hart und angespannt, um deinem Körper einen ,Panzer‘ als Schutz zu bieten.
Ich benutzte vorhin den Satz; ,das Herz ist eine der genialsten Erfindungen der Natur.‘ Kannst du dich erinnern, Robert?“
„ Ja, natürlich“, warf Robert interessiert ein.
„ Eigentlich hätte ich besser den Begriff Schöpfung verwendet, denn mit Natur kann man das
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