Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders
Stroh und ließ den lieben Gott einen guten Mann sein. Hin und wieder kehrte er zurück zur Familie und beobachtete, dass alle wie wild in der Gegend umherliefen. So, als ob es morgen schon Winter würde. Das Spannende daran war: Alle liefen und liefen, und keiner brachte so richtig etwas auf die Reihe. Jupps großer Bruder schleppte ein paar Körner an, die er auf einem Getreidewagen gefunden hatte. Es waren wohl die Reste einer großen Kornladung gewesen. Jupps Vater war am heftigsten am rödeln. Ohne Ende sortierte er teilweise verwestes, nicht mehr genießbares Zeugs in die Vorratskammer. Jupp war völlig verwundert über so viel Dummheit. Aber was ging‘s ihn an. Er legte sich aufs Ohr und wartete auf schönes Wetter. Er dachte sich, falls die Vögel Unrecht haben, egal wie lange es dauert, es kommt wieder schönes Wetter. Ganz bestimmt. Und dann wäre er zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Dann wäre er dabei. Nach drei Tagen war es dann soweit. Die Sonne stand hoch am Himmel, und Jupp krabbelte aus seinem Strohhaufen. Er lief die Straße entlang und freute sich über die vielen offen stehenden Türen. Herrlich – dachte er bei sich.
Alles null Problemo. Und so war es auch. Wofür Jupps Familienmitglieder mehr als vier Tage brauchten, das schaffte Jupp in weniger als sechs Stunden. Und….was noch viel interessanter war: Er fand völlig andere Sachen vor. Bei schönem Wetter kommt der Mensch nämlich so richtig in Kauflaune. Da lässt es sich von besseren Sachen naschen.
Wie immer hatte keiner bemerkt, dass Jupp die Speisekammer in Windeseile mitgefüllt hatte.
Meistens wurde er ja gar nicht wahrgenommen. Mittlerweile hatte er sich jedoch daran gewöhnt. Das hatte den Vorteil, dass er regelmäßig seine Pausen und ein Nickerchen machen konnte.
Herrlich, wenn man nicht immer beachtet wird.
Was fällt Ihnen zu der Geschichte ein? Gehören Sie auch zu den Menschen, die sich bereits im Juli Sorgen machen, dass es bald Winter wird und Sie somit den Sommer verpassen?
Regen auch Sie sich häufig darüber auf, nicht wahrgenommen zu werden, oder die entsprechende Anerkennung zu bekommen?
Vielleicht halten Sie es künftig wie Jupp. So lebt es sich leichter. Nach Herrn Pareto erledigen wir sowieso mit 20 % Anstrengung 80 % unserer alltäglichen Arbeit.
6. Stress verstehen lernen
Schon nach ein paar Tagen spielte sich im Hause Ballmer der Alltag ein. Die Situation entwickelte sich relativ schnell zur Routine.
JOY besuchte Robert regelmäßig. So auch an diesem Morgen. Robert erhielt ein paar Unterweisungen rund um das Thema Stressmanagement.
„ Robert“, sagte JOY, „bitte hör mir mal eine Weile zu, ich möchte dir etwas erklären.“
Robert schärfte seine Aufmerksamkeit und hörte JOY zu.
„ Wenn wir die Entwicklung des Menschen sehen, von der Stunde 0 bis heute, dann sind viele Jahre vergangen. Die Wissenschaftler streiten sich seit eh und je, wie alt der Mensch denn nun wirklich ist. Für uns ist es nicht wichtig, eine genaue Zahl zu haben, wir benötigen nur ein gewisses Verständnis dafür, dass es den Menschen schon viele Jahre gibt. Stellen wir uns eine Zeitskala vor, und nehmen wir an, dass es eine „Frühform“ des Menschen bereits seit ca. 4 Millionen Jahren gibt. Der Mensch, wie er heute existiert, ist ca. 100.000 Jahre alt. Die Zeit der Technisierung ist ca. 100 Jahre alt. Diese 100 Jahre sind ein kleiner Punkt auf dieser Zeitachse.
Der Mensch ist ein Augenblick in der Episode des Welt-geschehens.
Diese 100 Jahre sind somit absolut unbedeutend im Zeichen der Evolution. Noch immer werden wir von einem Urmechanismus gesteuert. Ein Mechanismus, der dem Jäger und Sammler früher das Leben retten sollte. Der Körper des Menschen hat auf Grund der schnellen Entwicklung in den letzten Jahren nicht die Möglichkeit bekommen, sich an die
neuen Umstände anzupassen, sich mit der Zivilisation zu entwickeln. Die Zeitspanne dafür war einfach zu kurz. Die Veränderung der Stresswahrnehmung hat sich jedoch stark in die falsche Richtung entwickelt.
Das Wort Stress in seinem Ursprung beschreibt den Prozess, den der Körper durchläuft, wenn er sich an neue Lebensumstände anpassen muss. Es ist zu einem Modewort geworden und wir Menschen benutzen es heute tagtäglich. Allein die ständige Wiederholung dieses Wortes bringt uns nur noch mehr in diesen wohlbekannten Stresszustand.
Kannst du mir folgen Robert?“, fragte JOY.
„ Klaro, alles paletti, mach nur
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