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Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders

Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders

Titel: Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Winter
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Entspannungsmethode:
     
    • Herz fokussieren
    • Ins Herz atmen
    • Ein positives Gefühl empfinden (z.B. Wertschätzung, Liebe, Freude, Glück – häufig kann ein Bild einer positiv erlebten Begebenheit aus Ihrem Leben helfen)
     
     
     
     
     

 
    15. Anders sein bedeutet: Zuerst ist man einsam, doch dann………….
     
    Die Tür öffnete sich, und Sarah nahm schluchzend neben Robert Platz. Sie fühlte sich sichtlich unwohl und sah völlig verweint aus. „Dad“, sagte Sarah, „du fehlst mir so sehr. Ich fühle mich so einsam, so allein. Ich brauche dich. Wann kommst du wieder zu uns zurück?“
     
    Robert hatte gerade mit seinen Gedanken in der Vergangenheit gegraben. Er war damit beschäftigt, den Zoobesuch vor fünf Jahren noch einmal mental zu erleben. Auch er hatte gerade an Sarah gedacht. Es war wohl Telepathie gewesen, dass sie jetzt in sein Zimmer trat und ihm von ihren Gefühlen erzählte. Wie gern hätte er gesagt: ,Sarah, es ist alles o.k., ich verstehe jedes Wort, rede mit mir.` Seine Augen waren offen, er blinzelte hin und wieder seine Gäste, die ihn in seinem Zimmer besuchten, an, doch sagen konnte er nach wie vor kein Wort.
     
    Irgendwie schien Sarah ihn trotzdem zu verstehen. Relativ schnell erlangte sie wieder ihre Fassung und konnte ohne Tränen mit ihm sprechen. Sarah streichelte Roberts Hand und fragte ihn: „Dad, wie kann man sich einsam fühlen, obwohl man ständig jemanden um sich herum hat? Wie kann es sein, dass ich die Abende mit Steven und Ma verbringe und mich trotzdem einsam fühle? Das ist doch nicht normal? Ich grüble und grüble und grüble und bin einfach nur noch traurig. Ich weiß noch nicht einmal, ob ich wegen dir traurig bin. Was ist das denn nur? Es ist so schade. Ich kann die Tage gar nicht mehr genießen. Meine Freundinnen unternehmen so viele schöne Dinge. Ich sage nur noch nein und bleibe zu Hause. Wie komme ich denn da
    wieder raus? Ich mag Ma damit auch nicht belasten. Sie leidet schon genug an der Situation, und Steven ist einfach noch zu klein. Dad, ich bin so einsam und traurig, hilf mir doch bitte. Ich fühle mich so alleingelassen.“
     
    Und wieder begann Sarah zu weinen. Es zerriss Robert fast das Herz. Was konnte er nur tun? Genau in diesem Moment betrat Maria den Raum. Schnell erfasste sie die Situation und nahm Sarah in den Arm. „Kleines, was kann ich für dich tun? Was ist los?“
     
    „ Ach Maria, ich bin einsam und traurig. Ich kann es auch nicht erklären, aber ich habe einfach zu nichts mehr Lust. Am liebsten würde ich nur noch in meinem Zimmer liegen und weinen.“
     
    „ Lass uns gemeinsam nach einer Lösung suchen“, bot Maria ihr an. Robert war etwas beruhigt, dass Maria sich der Situation annahm – und gespannt zugleich, was sie Sarah wohl zu sagen hatte.
     
    „ Ich erzähle dir eine Geschichte aus meinem Leben, Sarah. Vielleicht kannst du dann etwas besser nachvollziehen, was viele Menschen in ihrem Leben einmal durchmachen. Bei dem einen kommt es früher und bei dem anderen später. Manchmal erst in der zweiten Lebenshälfte. Vielleicht kannst du daraus ein paar Parallelen ziehen, um deine Situation besser beurteilen zu können. Evtl. fällt dir auf, warum du traurig bist.
    Es ist ungefähr fünf Jahre her. Ich war damals 42 Jahre alt. Lange Zeit habe ich in einem Krankenhaus gearbeitet. Ich war rund um die Uhr im Einsatz. Die Intensivstation war mein Aufgabengebiet. Über 20 Jahre war ich dort tätig. Meine Kollegen und Kolleginnen hatte ich ins Herz
    geschlossen. Wir waren ein eingespieltes Team und verbrachten auch die ein oder andere private Unternehmung zusammen. Auf der Intensivstation hat man wenig Kontakt zu den Patienten. Die meisten sind psychisch und physisch sehr schwach und größtenteils auch zu schwach zum Reden. Manche Patienten behielt ich ein paar Stunden, andere einige Tage oder auch Wochen. Im Laufe der Jahre hat sich die Medizin drastisch geändert. Was früher noch über Messinstrumente ablief, die das Pflegepersonal bediente, wurde zu einer enormen Apparate-Industrie. Wir hatten sozusagen nur noch auf das Piepen der Geräte zu achten. Man wollte damit Fehler vermeiden und natürlich Pflegepersonal einsparen. Lange Zeit habe ich diese Arbeitsweise über mich ergehen lassen. Das wirkliche Bedürfnis des Patienten geriet immer mehr in den Hintergrund. Mit der Zeit stumpften meine Kollegen, Kolleginnen und ich selbst ab. Wir vollzogen einen Dienst nach Vorschrift. Empfindungen wie Nächstenliebe

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