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Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders

Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders

Titel: Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Winter
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wenn du dann etwas lernst, wo du nach einiger Zeit feststellst, dass du dich getäuscht hast, dann ist es überhaupt kein Problem, einen anderen Weg einzuschlagen. Du wirst nie den Druck haben, den schon heute deine Freunde haben. Deine Mutter ist eine wunderbare Frau. Sie wird dir immer zur Seite stehen und dich auf dem richtigen Weg begleiten. Jede Fehl-entscheidung hat ihren Wert. Und wenn es der ist, zu wissen, was man nicht möchte. Ich bin heute so froh, Sarah, dass ich hier bei euch sein kann. Dass ich nicht mehr auf der Intensivstation sinnlose Medikamente verteilen und Apparate bedienen muss. Es ist ein Geschenk für mich, deinem Vater auf seinem Weg der Gesundung helfen zu können.“
     
    „ Ja, Maria, du hast Recht. Ich werde die Dinge künftig von dieser Seite aus betrachten. Nur sage mir bitte noch eines: Wie gehe ich mit der Situation mit Dad um? Er fehlt mir so sehr. Auch wenn ich stundenlang neben ihm sitzen kann, so würde ich doch sehr gern mit ihm reden. Es ist nicht mehr wie früher. Er ist so weit weg.“
    Maria überlegte einen Augenblick, nahm Sarah in den Arm und sagte mit leiser Stimme: „Sarah, mein Kind, auch hier gibt es nichts zu tun. Das Einzige, was du tun und lernen kannst, ist, Vertrauen zu haben, dass alles gut wird. Hab Vertrauen, und die Welt wird durch dein Vertrauen jeden Tag ein Stück besser.“
     
    Sarah hatte verstanden. Es war, als wenn sich ihr Geist ordnete, weil sie zu ihrer inneren Ruhe zurückgefunden hatte. Auch Robert hatte Marias Worte verstanden. So einsam, wie auch er sich manchmal fühlte, genauso wusste er, dass Vertrauen Berge versetzen kann. Vertrauen in das Leben zu haben, das war der Schlüssel auf dem Weg zum Glück.

16. Moritz der Frosch findet neue Freunde
     
    Es war ein Sonntag im Winter 2010.
    Maria war Sandy wirklich eine Hilfe und der Segen für die Situation im Hause Ballmer. Sandy bedankte sich an diesem Morgen dafür bei ihr. Für die perfekte Krankenpflegerin, Psychologin, Kinderfrau und Köchin. Außerdem war sie mittlerweile eine wirklich gute Freundin und Geschichtenerzählerin – und zu allem hatte sie auch noch jede Menge Spaß mit den Kids. Sie war einfach ein Sonnenschein, eine Frohnatur. Sandy konnte ihr Herz bei ihr ausschütten, sich hin und wieder mal hängen lassen, und Robert war bestens versorgt.
    An diesem Sonntag hatte Sandy durch den Türspalt eine der vielen schönen Geschichten mitbekommen. Die Geschichte, die Maria ihm an diesem Sonntag vorlas, war besonders rührend. Sie passte wirklich sehr gut zu ihm. Mit Tränen in den Augen hörte Sandy Maria aufmerksam zu.
     
    „ Es waren einmal ganz viele Frösche“, begann Maria zu erzählen. „Sie lebten in einem Brunnen weit unter der Erde. In diesem tiefen Brunnen gab es einen Frosch, der sehr neugierig war. Moritz war sein Name. Moritz war neugierig auf das Leben da draußen. Er wollte wissen, was dort vor sich ging. Durch den tiefen Schacht des Brunnens fielen hin und wieder die Sonnenstrahlen. Golden schimmerten sie im Brunnen. Moritz bewunderte das Licht, das auf das Wasser traf und wie kleine Sterne funkelte. Eines Tages packte Moritz allen Mut zusammen und erklärte seinen Freunden und seiner Familie, dass er ausziehen wolle. Er wolle wissen, was es denn da oben, da draußen auf sich hat. Was es denn wohl sein möge, was da immer so funkelte, und wohin der Weg nach oben wohl führen würde. Seine Freunde lachten ihn alle aus. Moritz, du bist ein Träumer. Moritz, das kann doch nichts werden. Moritz, na dann bis heute Abend. Aber Moritz ließ sich durch nichts abhalten. Er machte sich auf den Weg. Vorher hatte er noch zu Mittag gegessen. Ein paar Mücken und andere kleine Insekten waren sein Hauptgericht. ,War wohl fast ein bisschen zu viel Gaumenschmaus‘, dachte er bei sich. ,Mit so einem vollen Bauch den ganzen Weg steil zum Brunnenausgang. Oh Mann‘. Moritz begann zu klettern. Die Wand war glitschig. Moos hatte sich festgesetzt. Algen hatten sich gebildet. Es war für ihn wirklich ein anstrengender Weg. Moritz hatte gut ein Drittel hinter sich gebracht und beschloss, sich einige Minuten lang auszuruhen. Er klammerte sich an einem Steinvorsprung fest und versuchte Entspannung zu finden. Ihm schossen jede Menge Gedanken durch den Kopf.
     
    ,Ganz schön schwierig allein. Warum ist eigentlich keiner so neugierig wie ich? Warum ist keiner meiner Freunde mitgekommen? Was mag es wohl da oben geben? Wie sieht es wohl da draußen aus?
    Werde ich da genug Futter finden?

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