Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders

Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders

Titel: Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Winter
Vom Netzwerk:
JOY.“
     
    „ O.k., Robert, dann leg dich wieder hin.“
     
    „ Hihi, ich liege bereits, und daran kann ich derzeit noch nicht mal was ändern.
    Also dann, schlaf gut, JOY.“
     
    „ Nachti, Robert.“
     
    Robert sah entspannt aus. Es war, als ob er im Schlaf lächelte und sich bereits auf das neue Leben, das Leben nach dem Koma, freute.
     
     

 
    20. Das Märchen von „Human Resources“
     
    Robert hatte 15 Stunden durchgeschlafen. Seine Familie machte sich langsam Sorgen. Doch es gab keinen Grund dafür. Robert war einfach nur müde gewesen. Er war dabei, seine Welt zu ordnen und sich eingehend Gedanken darüber zu machen, wie man die Personalwelt mit einfachen Mitteln verändern könnte. Ob er jemals wieder darin arbeiten wollte, das wusste er noch nicht.
    Eines wusste er jedoch gewiss, er würde einiges anders machen als bisher. Als er bei Alliventi angefangen hatte, hörte er oft Lobpreisungen auf einen Chef, der schon seit einigen Jahren in Rente gegangen war. Ein damaliger Geschäftsführer namens Mike Schuller. Er muss ein wunderbarer Mensch gewesen sein. Morgens, wenn er den Betrieb betrat, drehte er als Erstes seine Runden durch die Büros und die Fertigung. Immer mal wieder durch eine andere Abteilung. Welches System hinter den morgendlichen Besuchen stand, wusste keiner so genau. Sicher war, er vergaß im Laufe der Zeit keine Abteilung. Überall ließ er sich einmal blicken. Schaute nach dem Rechten, klopfte dem einen oder anderen anerkennend auf die Schulter und hatte immer ein Ohr für die Probleme, die gerade anstanden. Für die Mitarbeiter von Alliventi war sein Besuch eine Art Wertschätzung ihrer Arbeit. Sie fühlten sich ernst genommen und dazugehörig. Sie fühlten sich wie der Teil eines Zahnrades von einem großen Team. ,Eine Führungskraft hat zu führen, das ist Priorität`. Das waren stets seine Worte gewesen.
     
    Es gibt wohl keinen besseren Weg, als sich selbst einen Überblick zu verschaffen, wenn man gut führen möchte. Es ist schwierig, solche Gesten heute noch durchzuführen. Zu
    viele Geschäftsreisen, Meetings, Konferenzen und Calls füllen den Tag. Doch sicher gibt es Möglichkeiten, um eine ähnliche Wirkung zu erzielen. Vielleicht sogar mit weniger Aufwand.
    Was gab es denn, was Robert hätte zur Umsetzung bringen können? Fast jede Firma versendet heute hauseigene Zeitschriften. In dieser Zeitschrift werden häufig Projekte angekündigt, Mitarbeiter gelobt, Kollegen in den Ruhestand geschickt und neue Kollegen vorgestellt. Vielleicht könnte man solch ein Medium einsetzen, um einmal wöchentlich oder 14tägig einen Motivationsaufruf zu starten. Ein Dankeschön an die Belegschaft zu übermitteln oder auch nur einen Gruß zum schönen Wochenende. Einfache Ideen, kinderleicht umzusetzen, das könnte es sein. Ja, so ähnlich könnte es aussehen. Und hin und wieder durch die Büros gehen oder in Jeans und Rollkragenpullover die Fertigung besuchen, das dürfte auch nicht das Problem sein. Einer musste ja mal damit beginnen, die wahren Werte einer Firma wieder in den Vordergrund zu stellen, Human Resources eben. Wenn die Firmenleitung oder der Personalchef das eine oder andere vorleben, dann würden sicher auch die anderen Führungskräfte irgendwann nachziehen. Es würde ein bisschen dauern und etwas Geduld benötigen, aber irgendwann wäre die Zeit gekommen, wo auch in den Kollegen mehr Bewusstheit zu diesem Thema entfacht würde. Wichtig wäre die Regelmäßigkeit, mit der solch eine Maßnahme stattfinden sollte. Es kommt nicht auf die Masse an, aber auf die Wiederholung. Es ist wie im Sport. Die Übung macht den Meister. Die ständige Wiederholung führt zur Meisterschaft. Es ist wie mit allem im Leben. Und ….warum eigentlich nicht? Sicher war es nicht mehr möglich, jeden Morgen durch die Büros und den Betrieb zu gehen, aber an zwei
    oder drei Tagen pro Monat dafür ein bis zwei Stunden im Terminkalender zu reservieren, das dürfte kein Problem sein. Er würde es einfach als einen Spaziergang durch sein Reservoir ansehen. So konnte er als Führungskraft ein wenig teilhaben an den vielen kleinen Problemen, die der Arbeitsalltag mit sich brachte. Einfach mal guten Tag sagen und fragen: ,Hallo, wie geht‘s?‘ Ein offenes Ohr haben für die kleinen Dinge. Für das, was schief gelaufen war, und für das, was besonders gut geklappt hatte. Und wenn es besonders gut geklappt hat, dann könnte er persönlich loben und motivieren. Diese und viele andere Gedanken machte

Weitere Kostenlose Bücher