Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
bin sicher, er freut sich“, entgegnete Justin zuversichtlich. Er nahm sein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer seiner Eltern. Katherine sprach so laut, dass Stacy das Gespräch deutlich hören konnte. Sie und Herb würden sich sehr freuen, den Abend mit den Kindern zu verbringen und sich um die drei zu kümmern.
„Sie bereitet schon alles vor“, erklärte Justin, als sie ins Auto stiegen.
„Wer bereitet was vor?“, fragte Chelsea neugierig. Stacy erklärte den Kindern die Situation und hoffte inständig, dass ihre Zwillinge keine Schwierigkeiten machen würden. Sie waren es nicht gewohnt, bei Fremden zu übernachten. Doch ihre Sorge war unbegründet. Alle drei waren entzückt von der Aussicht, die Nacht bei Mikes Großeltern zu verbringen.
Als Justin losfuhr, fing es erneut an, heftig zu regnen. Bei Herb und Katherine angekommen, stürmten alle schnell ins Haus, um möglichst trocken zu bleiben.
„Seid höflich zu Mikes Großeltern!“, ermahnte Stacy ihre Kinder eindringlich. „Ihr geht ohne zu murren ins Bett, wenn Katherine es möchte, und tut auch sonst, was euch gesagt wird, verstanden?“
„Ja, Mum“, antworteten die beiden einstimmig.
„In Ordnung. Dann gute Nacht und bis morgen.“
Doch die beiden hörten sie schon nicht mehr, denn sie waren bereits in Mikes Zimmer gestürmt.
„Geh schon“, forderte Katherine Stacy auf. „Das wird alles gut klappen.“
Stacy nickte und eilte zurück zum Wagen, wo Justin auf sie wartete. Auf dem Weg zum Krankenhaus kamen die Scheibenwischer kaum gegen die herabstürzenden Regenbäche an. „Das wird eine ziemlich ungemütliche Nacht“, murmelte Justin und griff nach Stacys Hand. Er küsste ihre Fingerspitzen. „Es war tapfer von dir, deine Kinder bei meinen Eltern zu lassen, noch dazu für die ganze Nacht. Ich weiß, dass es dir schwergefallen ist, und bin stolz auf dich.“
„Wirklich?“
Inzwischen waren sie am Krankenhaus angekommen.
„Ja.“ Sein warmes, aufmunterndes Lächeln gab Stacy Kraft.
„Danke, Justin.“ Sie lehnte sich zu ihm herüber und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. „Ich bin nicht so stark, wie du denkst.“
„Doch, bist du!“ Er sah sie liebevoll an, bevor er ausstieg und mit seinem Regenschirm zur Beifahrertür kam. Gemeinsam eilten sie ins Krankenhaus.
„Wir werden sicher die Notfall-Overalls brauchen“, erklärte Stacy und zeigte ihm, wo die leuchtend orangefarbenen Anzüge hingen. „Dann wollen wir mal sehen, wie Gene sich auf seiner ersten Einsatzbesprechung macht.“
Vier Rettungsassistenten, die ebenfalls die orange Rettungskluft angelegt hatten, warteten bereits.
„Entschuldigt die Verspätung“, sagte Stacy und bat Gene, fortzufahren.
„Danke. Also, der Notruf ist vor zwanzig Minuten eingegangen. Feuerwehr und Polizei sind bereits vor Ort. Die Dampfergesellschaft ‚Bateman’s Cruises‘ hat mit ungefähr fünfzehn Passagieren eine Nachtfahrt auf dem Glenelg River veranstaltet, als es plötzlich zu einer Explosion an Bord kam. Die Ursache dafür ist noch ungeklärt. Es gibt zahlreiche Verletzte; einige konnten sich selbst retten, indem sie ins Wasser gesprungen und an Land geschwommen sind. Ein Polizeiboot versucht, die anderen von Bord zu holen. Stacy und Justin, ihr kümmert euch um die schwersten Fälle. Sobald ich neue Infos bekomme, gebe ich euch sofort Bescheid.“
„Was ist mit dem Krankenhaus in Portland?“, fragte Stacy, die sehr erfreut darüber war, wie souverän ihr Assistenzarzt mit der Situation umging.
„Ich habe sie bereits darüber informiert, dass sie uns einige der Verletzten abnehmen müssen. Ich hoffe, dass wir zusammen mit ihnen den größten Teil der Leute versorgen können und nur die wirklich ernsten Fälle nach Adelaide fliegen müssen. Ich habe auch zusätzliches Pflegepersonal angefordert und die niedergelassenen Ärzte hier in der Gegend informiert und um Hilfe gebeten.“
„Ausgezeichnet!“, nickte Stacy. „Dann ziehen wir uns jetzt um. Kannst du dich darum kümmern, dass für alle Einsatzkräfte Notfall-Overalls bereitliegen?“
„Schon erledigt“, antwortete Gene.
„Prima. Danke, Gene.“ Als sie zu den Umkleideräumen ging, folgte Justin ihr.
„Er ist sehr professionell.“
„Stimmt. Ich bin richtig stolz auf ihn.“
„Du hast ihn gut ausgebildet.“
„Vielen Dank“, erwiderte sie lächelnd, während sie ihr Haar zusammenband und den Overall überzog. „Los geht’s!“
Auf dem Weg zum Unfallort diskutierten sie darüber,
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