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Julia Ärzte zum Verlieben Band 37

Julia Ärzte zum Verlieben Band 37

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 37 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LUCY CLARK OLIVIA GATES KATE HARDY
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zugewandt und interessiert. Ganz so, als handle es sich um ein medizinisches Problem, für das er bereits eine Lösung im Hinterkopf hatte.
    „Justin, ich habe bereits eine gescheiterte Ehe hinter mir, und die Verletzungen, die ich davongetragen habe, reichen für ein ganzes Leben. Ich habe versagt. Verstehst du? Ich habe als Ehefrau versagt . Ich weiß nicht genau, was du in mir siehst und ich will es auch gar nicht wissen, denn sonst …“ Sie schluchzte. „Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich möchte dich nicht verletzen. Du bist so ein wundervoller, unglaublicher Mann. Einfach zu perfekt …“
    „Du könntest mich niemals verletzen.“
    „Du hast gesagt, dass du dich durch mich wieder lebendig fühlst“, fuhr sie fort, ohne auf seinen Einwand einzugehen. „Dass du meine Stärke und meinen Überlebenswillen bewunderst, aber du irrst dich. Ich bin nicht die Frau, für die du mich hältst.“
    „Doch, das bist du.“
    „Nein, bin ich nicht. Ich kann es mir nicht verzeihen, dass ich versagt habe.“
    „Das ist ganz normal.“
    „Unsinn!“
    „Doch, Stacy! Das Scheitern einer Ehe ist eine der belastendsten Erfahrungen, die ein Mensch machen kann.“
    „Aber es ist doch nun schon acht Jahre her. Warum habe ich es denn noch immer nicht verarbeitet?“
    „Das hast du doch.“
    „Wieso denkst du das?“
    „Du hast die Scheidung verarbeitet, Stacy. Das ist ganz offensichtlich, denn du liebst ja deinen Ex-Ehemann nicht mehr, oder?“
    „Nein, ganz sicher nicht.“
    „Na also. Du hast dein Leben in die Hand genommen und das Beste daraus gemacht. Mental und emotional bist du nicht mehr die gleiche Person wie vor acht Jahren.“
    „Nein.“
    „Du hast eine Menge durchgemacht; vor allem in den letzten Jahren, seit dem Tod deiner Eltern.“
    „Ja, das stimmt schon, doch wenn ich über all das hinweg bin, wenn ich es verarbeitet habe, wie du sagst, warum bin ich dann so blockiert, wenn es um uns beide geht?“
    „Stacy!“ Er zog sie an sich und legte seinen Arm um ihre Schultern. „Du bist nicht blockiert, Liebling. Du hast einfach nur Angst davor, es zu wagen. Ich weiß genau, wie du dich fühlst.“
    „Wirklich? War es bei dir genauso?“
    „Ja.“
    „Und was hat dir dabei geholfen, über deinen Schatten zu springen?“
    „Du.“
    „Ich?“ Verständnislos schüttelte Stacy den Kopf. „Das verstehe ich nicht.“
    „ Na ja, meine Frau hat mich nicht verlassen, sie ist gestorben. Unsere Ehe war glücklich, und auch, wenn sie viel zu früh zu Ende war, habe ich danach keine Bitterkeit gespürt. Ich war wie gelähmt vor Trauer und wusste nicht, wie es weitergehen sollte, doch Mike hat mich ziemlich schnell aus meiner Apathie gerissen. Es hat mir unglaublich geholfen, dass er mich dazu gezwungen hat, für ihn da zu sein. Ich bin sicher, dass deine Kinder dir auch geholfen haben.“
    „Ja, stimmt. Sie waren noch so klein und haben so viel Aufmerksamkeit gebraucht, dass ich kaum Zeit zum Nachdenken hatte. Außerdem habe ich mich sehr mit meiner Karriere beschäftigt und …“ Sie brach ab und seufzte. „Es war eine schwere Zeit.“
    „Du hast damals deine Gefühle und deine Trauer verdrängt, weil du viel zu sehr mit dem täglichen Überleben beschäftigt warst. Und diese Routine, diese Kontrolle über deine kleine Welt haben dir geholfen, mit der Situation fertig zu werden. Bis jetzt. Nun denkst du darüber nach, deine ausgetretenen Pfade zu verlassen und etwas Neues, Unbekanntes zu wagen. Und prompt sind deine alten Zweifel und deine Unsicherheit wieder da.“
    Er hatte recht. Stacy schloss die Augen und lehnte sich an ihn. „Reden Sie weiter, Professor.“
    Sie spürte, dass er lächelte. Es war seltsam. Sie kannte ihn so gut, dass sie wusste, wann er lächelte, selbst wenn sie ihn weder sehen noch hören konnte.
    Einige Momente schwieg Justin, doch als er fortfuhr, nahm das Gespräch eine für Stacy unerwartete Wendung. „Als Rose gestorben ist, habe ich wirklich geglaubt, mein Herz wäre für immer gebrochen. Natürlich stimmt das nicht. Die Zeit heilt tatsächlich alle Wunden, doch wie lange das dauert, ist bei jedem anders. Ich hätte nie gedacht, dass ich noch einmal eine Frau treffe, mit der ich zusammen sein will, und doch habe ich kurz nach meinem Umzug dich getroffen. Ich weiß, dass du über genügend innere Stärke verfügst, um einfach alles zu bewältigen.“
    Justin schwieg einen Augenblick, dann sagte er: „Du hast mir einmal erzählt, dass du dich einsam fühlst, aber du hast

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