Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
unter ihrer Entscheidung leiden. Doch das Bedürfnis, sich ihm endlich zu offenbaren, war übermächtig, und schließlich – nachdem sie tief Luft geholt hatte – gab sie ihm nach.
„Ich … ich liebe dich.“
„Stacy!“ Justin küsste sie zärtlich. „Du bist so bezaubernd. Jetzt fahr’ schnell zurück zum Krankenhaus, zieh dir trockene Sachen an und warte auf mich. Ich bin so schnell es geht wieder bei dir.“
„Was ist, wenn du nicht wieder zurückkommen kannst? Wenn der Sturm zu stark ist?“
„Justin?“, rief der Pilot, und Justin nickte.
„Ich muss los, mein Schatz.“ Er küsste sie noch einmal und kletterte dann in den Hubschrauber. Stacy ging geduckt, um sich vor den Rotorblättern zu schützen, zum Rettungswagen zurück. Sie beobachtete, wie der Hubschrauber sich erhob und dann mit dem Mann, den sie liebte, langsam aus ihrem Blickfeld verschwand. Nie zuvor hatte sie sich so einsam gefühlt.
11. KAPITEL
Wie sich später herausstellte, hatte der Hubschrauber Adelaide ohne Zwischenfälle erreicht, sodass Daryl umgehend operiert werden konnte. Sein Zustand war noch immer ernst, aber er war außer Lebensgefahr.
„Es sieht leider nicht so aus, als könnte ich vor morgen früh zurückkommen“, erklärte Justin Stacy am Telefon. „Auch hier in Adelaide regnet es wie aus Kübeln.“
Stacy saß gerade in ihrem Büro, um in Ruhe mit Justin sprechen zu können.
„Wie sieht es denn in der Notaufnahme aus? Ist es schon ruhiger geworden?“
Es war inzwischen zwei Uhr morgens, und Stacy war froh, dass der größte Teil der Verletzten versorgt war.
„Ja.“
„Warum gehst du dann nicht nach Hause und versuchst, ein wenig zu schlafen?“, schlug er vor.
„Ich könnte auch den liegengebliebenen Papierkram erledigen.“
„Aber du hasst Papierkram!“
„Ich muss mich irgendwie beschäftigen, bis du wieder bei mir bist.“
„Stacy, alles wird gut. Ich bin bald wieder da, und dann reden wir über alles.“
„ Wirklich?“
„Warum zweifelst du daran?“
„Ich weiß nicht. Ich bin völlig durcheinander.“
„Zweifelst du daran, dass ich dich liebe?“
„Nein.“
„Oder daran, dass du mich wirklich liebst?“
„Nein.“
Justin atmete hörbar aus und nickte. „Dann ist doch alles in Ordnung. Das ist das Einzige, was zählt. Du fängst an, deine Vergangenheit hinter dir zu lassen. Das ist gut! Ich bin bei dir.“
„Ich vermiss’ dich so.“ Ihre Stimme klang so leise und traurig, dass es Justin unerträglich war, nicht sofort zu ihr fahren zu können.
„Ich vermisse dich auch.“
„Als du vorhin abgeflogen bist, als der Hubschrauber in diesen schrecklichen Sturm hinausgeflogen ist …“ Stacy schloss ihre Augen, um die Tränen zurückzuhalten. „Noch nie im Leben habe ich mich so einsam gefühlt. Ich brauche dich, Justin. Ich kann nicht mehr ohne dich sein. Du hast mein Leben völlig umgekrempelt. Ich kann dir vertrauen. Früher habe ich es mir nie erlaubt, von anderen abhängig zu sein. Ich musste immer stark sein. Zuerst für meine Kinder und später dann für meine Schwester.“
„Ab jetzt bin ich für dich da. So wie du für mich.“ Er schloss seine Augen und hoffte, dass sie spürte, wie ernst es ihm war. „Geh jetzt nach Hause, Anastasia. Und ruf mich an, wenn du angekommen bist. Ich werde in der Zwischenzeit versuchen, einen Weg zu finden, heute noch zurückzukommen.“
Stacy schob den Aktenberg beiseite und blieb gedankenverloren an ihrem Schreibtisch sitzen. Justin hatte gesagt, dass sie füreinander da seien. Das hörte sich ganz nach einer gleichberechtigten Partnerschaft an. Ihr wurde klar, dass sie so etwas mit Wilt nicht erlebt hatte.
„Er ist das Risiko wert“, murmelte sie vor sich hin, während sie ihre Tasche nahm und das Büro verließ.
Zu Hause angekommen, ging Stacy langsam durch die Räume. Skye hatte eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen und ihr mitgeteilt, dass sie über Nacht fortbleiben würde. Stacy machte überall Licht und warf einen Blick in die Zimmer ihrer Kinder. Sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals zuvor nachts allein im Haus gewesen zu sein. Merkwürdigerweise fühlte sie sich aber nicht mehr einsam. Früher war es häufig vorgekommen, dass sie mitten in der Nacht allein im dunklen Wohnzimmer gesessen und die Einsamkeit sie förmlich erdrückt hatte. Doch heute spürte sie, dass dieses Haus mit Liebe gefüllt war. Die kitschigen Poster in Chelseas Zimmer, Tims Autorennbahn auf dem Boden, Skyes Schreibtisch,
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