Julia Ärzte zum Verlieben Band 42
Finger. Wie sollte er mit seiner großen Schwester, die so viel gemeinsam mit ihm durchgestanden hatte, über die Frau reden, die er liebte? „Sie … sie ist einfach wundervoll, und ich glaube, dass ich in sie verliebt bin.“
Endlich hatte er die Worte ausgesprochen, und plötzlich wusste er mit absoluter Sicherheit, dass es stimmte. Die Angst schnürte ihm fast die Kehle zu. Wie sollte er Piper bitten, bei ihm zu bleiben, wenn er so unfähig war, eine echte Beziehung einzugehen?
„Hey.“ Caroline drückte seine Hand. „ Du bist verliebt? Wie ist das passiert?“
„Eigentlich ist es deine Schuld“, sagte er grinsend.
„Und liebt sie dich auch?“
„Ja.“ Er sah zur Seite.
„Aber das ist doch toll.“
„Nicht ganz. Sie hat Angst, dass sie nicht genug für mich ist, dass ich sie schon bald verlassen werde.“
„Und hat sie damit recht?“
Taylor dachte einen Moment nach. „Manchmal glaube ich, dass sie recht hat, aber wenn wir zusammen sind, dann … dann ist es einfach magisch. Sie ist gut für mich, sie sorgt dafür, dass ich auf dem Boden bleibe.“
Caroline lächelte, während ihr Tränen in die Augen stiegen. „Dann musst du sie davon überzeugen, dir zu vertrauen. Zwischen José und mir hat es nie so ein Vertrauen gegeben, und das hat unsere Beziehung zerstört.“
Taylor nickte, aber die Angst war noch immer da. Was war, wenn er nicht die richtigen Worte fand? „Ich weiß nicht, wie ich das machen soll. Ich bin einfach nicht gut in diesen Dingen.“
Caroline hatte Mühe, wach zu bleiben, und er fügte schnell hinzu: „Wir reden weiter, wenn du dich etwas ausgeruht hast. Du bist die Patientin, mein Liebesleben kann warten.“
Sie nickte und schloss die Augen. „Bring Alex bald her“, sagte sie.
„Das mache ich.“ Taylor beugte sich über sie und küsste ihre Wange. Was hatte sie gesagt? Er sollte Piper davon überzeugen, dass sie ihm vertrauen konnte. Aber konnte sie das wirklich? Oder würde er sie tatsächlich wieder verlassen?
Während er die Tür des Krankenzimmers hinter sich schloss, fragte Taylor sich, wie er ohne Piper leben sollte.
Ihm blieben noch fünf Wochen, um das zu verhindern.
10. KAPITEL
Taylor ließ sich aus persönlichen Gründen beurlauben. Zumindest eine Woche, allerhöchstens zwei. Aber eigentlich wusste er nicht genau, wie viel Zeit er brauchte, um sich um Alex und Caroline zu kümmern. Der Unfall seiner Schwester hatte sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Der Unfall und Piper. Ein Unglück und eine Frau, die ihm sein Herz gestohlen hatte.
Zu Hause konnte er die Stapel von dreckigem Geschirr nicht länger ignorieren, er müsste spülen und aufräumen. Caroline würde bald aus der Klinik entlassen werden, aber sie wäre auch nach der Reha noch auf Hilfe angewiesen. Wahrscheinlich würden sie und Alex bei ihm einziehen. Erstaunlicherweise störte ihn der Gedanke überhaupt nicht, im Gegenteil, er freute sich sogar darauf. Die Stille in seinem Haus, die er sonst immer so genossen hatte, begann, ihm auf die Nerven zu gehen.
Aus dem Wohnzimmer hörte er die Geräusche des Videospiels, mit dem Alex sich beschäftigte. Taylor musste lächeln. Es klang wie ein ganz normales Familienleben. Unwillkürlich erschien Pipers Bild vor seinen Augen, und er hörte ihr Lachen.
Das sehnsüchtige Ziehen in seinem Herzen war fast nicht zu ertragen. Taylor sah zum Telefon. Er konnte sie einfach anrufen. Aber was sollte er sagen? Dass er sich geirrt hatte? Dass er ein Idiot war?
Vertrauen. Das war das Problem zwischen ihnen. Caro hatte den Finger in die Wunde gelegt. Sie vertrauten einander nicht vollständig, weil sie beide Angst hatten, verletzt zu werden. Er seufzte auf, sah sich in der Küche nach weiterem Geschirr um und öffnete die Backofentür.
Da war der Kuchen für Carolines Rückkehr. Im Laufe der letzten Tage war er hart und trocken geworden, die Glasur jedoch war noch gut zu erkennen.
Willkommen zu Hause . Die Worte aus rotem Zuckerguss schienen eine ganz besondere Bedeutung für Taylor zu bekommen.
Zu Hause. So fühlte er sich, wenn er Piper im Arm hielt. So hatte sich sein Haus angefühlt, als Piper bei ihm war.
Mit leicht zittrigen Händen nahm er den Kuchen aus dem Ofen, als er hinter sich ein Geräusch hörte. Alex stand in der Küchentür.
„Was willst du denn damit machen?“, fragte der Junge neugierig und tippte mit einem Finger gegen die Glasur. „Den hatte ich ganz vergessen.“
„Man kann den Kuchen nicht mehr essen, ich wollte ihn
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