Julia Ärzte zum Verlieben Band 42
wegwerfen“, sagte Taylor.
„Schade, Mom hätte ihn bestimmt gemocht.“ Alex sah zu, wie sein Onkel den Kuchen in den Mülleimer warf. „Sie fehlt dir, oder?“
„Klar, aber sie wird ja bald entlassen. Es geht ihr schon viel besser.“
„Nein, ich meinte Piper.“ Alex zuckte die Achseln. „Sie fehlt mir auch. Ich finde sie richtig cool.“ Er drehte sich um und ging wieder zurück ins Wohnzimmer.
Taylor schluckte, er konnte seinem Neffen nicht antworten. Stattdessen griff er sich den Müllbeutel, um ihn hinauszubringen. Vielleicht würde die frische Luft ihm helfen, seine Gedanken zu ordnen.
Draußen war es bereits dunkel. Die Sterne standen leuchtend am Himmel, doch auch die Schönheit dieses Anblicks vermochte ihn nicht zu trösten. Früher hätte ihm die Schönheit der Natur vielleicht gereicht, aber heute war das anders. Nur Piper konnte die Leere in seinem Herzen füllen. Alex hatte vollkommen recht.
Sie fehlte ihm. Eine feste Beziehung, Liebe und Verantwortung hatten längst ihren Schrecken verloren. Genau das war es, was er in seinem Leben wollte. Das und Piper.
Piper warf einen Blick auf den wenig appetitlich aussehenden Thunfischsalat, der noch in ihrem Kühlschrank war, und warf ihn dann weg. Auf ihrer Liste von Dingen, die sie in Santa Fe unternehmen wollte, standen noch verschiedene Restaurants und lokale Spezialitäten – am besten sie nutzte die Zeit, die ihr blieb. Piper griff nach ihrer Handtasche und öffnete die Tür.
Sie blieb abrupt stehen, als sie Taylor entdeckte, der gerade klingeln wollte.
„Hallo.“ Wie immer sah er einfach umwerfend aus, aber in seinen Augen war ein seltsam unruhiger Ausdruck. „Was machst du denn hier?“
„Ich wollte mit dir sprechen.“ Er schob die Hände in die Hosentaschen, als wäre er leicht verlegen.
„Ich wollte gerade etwas essen gehen.“ Klang sie etwa zu unhöflich? Falls er sie nicht begleiten wollte, war das eine perfekte Ausrede für ihn. Sie gab ihm die Gelegenheit, sich einfach wieder zurückzuziehen.
„Macht es dir etwas aus, wenn ich mitkomme?“
„Natürlich nicht.“ Sie lächelte erleichtert. Die Anstrengungen der vergangenen Tage waren nicht spurlos an Taylor vorübergegangen, wahrscheinlich hatte er schon länger nichts Ordentliches mehr gegessen.
„Wohin wolltest du denn gehen?“
„Oh, ich hatte keine festen Pläne. Ich wollte einfach herumfahren, bis ich etwas finde, das mir gefällt. Oder bis ich so hungrig bin, dass es mir egal ist.“ In Taylors Nähe hatte sie allerdings gerade gar keinen Appetit mehr. Zumindest nicht auf ihr Mittagessen.
Taylor lachte leise, während sie zu seinem Auto gingen. „Dann schlage ich mein Lieblingsrestaurant vor.“ Er lenkte den Wagen aus dem Parkplatz und reihte sich in den Verkehr ein.
„Ach, ist das nicht die Krankenhauskantine?“, fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen. Der Umgangston zwischen ihnen war früher lockerer gewesen, aber vielleicht gab es keinen Weg dahin zurück.
„He, ich rede von einem der Wahrzeichen von Santa Fe. Der ursprüngliche Gasthof wurde vermutlich vor einigen Hundert Jahren erbaut. Er hat eine ganz besondere Atmosphäre, und das Essen ist köstlich.“
„Klingt gut.“
Nach einer kurzen Fahrt, die sie schweigend zurücklegten, führte Taylor sie zu einer Hazienda mit einer Holzveranda. Im Garten standen einige Tische im Schutz der Bäume. Für ein verliebtes Paar wäre dies der perfekte Ort für ein romantisches Essen gewesen, aber Piper hatte keine Ahnung, was sie und Taylor eigentlich waren. Sie nahmen Platz, bestellten das Essen und schwiegen.
Schließlich fragte Piper: „Und wie geht es Caroline heute?“
Im selben Atemzug sagte Taylor: „Wie geht’s dir?“
„Du zuerst“, sagte Piper und nippte an ihrem Eistee. Sie konnte sich in seiner Nähe einfach nicht entspannen. Bei ihrem Gespräch in der Klinik hatte sie schon genug von sich preisgegeben. Um sich selbst zu schützen, musste sie jetzt ihre Gefühle für sich behalten. Taylor war ihr schon viel zu nahe gekommen.
„Es geht ihr viel besser, danke. Sie ist heute von der Intensivstation verlegt worden, und Ende der Woche geht sie vermutlich in die Reha.“ Er spielte mit seinem Besteck. „Bisher gibt es keine Komplikationen.“
„Das ist wirklich wunderbar. Ich habe mir solche Sorgen gemacht, als sie eingeliefert wurde.“ Nervös spielte sie mit ihrer Serviette.
„Und wie geht es dir, Piper?“, fragte Taylor.
Seine Stimme war tief und leise, sie wusste, dass er
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