Julia Ärzte zum Verlieben Band 45
angezogen sein, bevor er hier auftaucht.“ Ihre Wangen brannten, während sie fast körperlich spürte, wie er jede ihrer Bewegungen mit Blicken verfolgte. Die Hitze, die sie entfacht hatten, schien noch im Raum zu hängen, schwelte zwischen ihnen wie unauslöschliche Glut.
In ihrer Hast, endlich in die Hose zu kommen, verhedderte sie sich mit den Jeansbeinen, sodass sie sie erst bis zu den Oberschenkeln hochgezogen hatte, als Josh klopfte und eintrat.
„Hallo, ihr zwei! Ich dachte, ich sehe mal nach, ob ihr euch schon gegenseitig umgebracht …“ Er verstummte, und einen Moment lang erstarrte Tasha wie das Kaninchen vor der Schlange.
Ach, herrje.
„Hallo, Josh.“ Mit bebenden Händen zog sie den Reißverschluss ihrer Jeans hoch. „Wir haben dich nicht erwartet.“ Sie versuchte, locker zu klingen, so als wäre nichts dabei, dass sie sich in Alessandros Schlafzimmer anzog. Mit etwas Glück würde Josh es einfach übergehen.
Doch ein Blick auf den schmalen Mund ihres Bruders verriet ihr, dass heute nicht ihr Glückstag war.
„Was zum Teufel machst du da?“ Mit sturmumwölkter Miene wandte er sich an seinen Freund.
Der erwiderte den Blick gelassen. „Deine Schwester verführen. Wenn du ein Problem damit hast, lass es an mir aus, nicht an ihr.“
„Du …!“ Josh stürzte auf ihn zu, und Tasha stellte sich schützend vor Alessandro.
„Josh, beruhige dich!“, rief sie aus.
„Beruhigen? Ich soll mich beruhigen?“ Er packte sie bei den Oberarmen und schob sie einfach beiseite, während er Alessandro wütend musterte. „Ich sorge dafür, dass meine Schwester dich pflegt, und was ist der Dank?“
Jetzt war ihre Verlegenheit wie weggeblasen. „Entschuldige mal“, begehrte sie auf. „Ich treffe meine Entscheidungen allein. Du hast zwar den Vorschlag gemacht, aber …“
„Halt den Mund, Tasha“, knurrte Josh. „Das ist nicht deine Sache.“
Alessandro bewegte das verletzte Bein. „Und deine ganz bestimmt auch nicht, mein Freund.“
Mit dem Gipsbein und den gebrochenen Rippen hätte er wehrlos wirken müssen, aber weit gefehlt. Tasha fand ihn fast einschüchternd, so viel männliche Kraft strahlte er aus. Sie fragte sich, ob diese natürliche Aura von Macht daher kam, dass er ein Prinz war, oder ob sie dem Mann einfach im Blut lag.
Josh lief rot an. „Und ob! Sie ist meine Schwester.“
Tasha wollte etwas sagen, merkte aber, dass keiner der beiden Männer sie beachtete. Wie zwei Kampfhähne waren sie nur aufeinander fixiert.
„Sie ist volljährig“, sagte Alessandro herausfordernd. „Ich wiederhole mich – es geht dich nichts an.“
Mit geballten Fäusten trat Josh einen Schritt vor. „Ach, und dann ist es für dich okay? Weil sie alt genug ist? Ich sag dir was, mein Freund, es ist eben nicht okay!“ Ohne den Kopf zu wenden, deutete er mit dem Daumen zur Tür. „Pack deine Sachen, Tasha.“
Zuerst hielt sie es für einen Witz. Als sie begriff, dass es ihm ernst war, kochte ihr Temperament über. „Das werde ich nicht tun. Bist du übergeschnappt? Hör dich doch mal an! Ich bin keine sechs mehr, Josh. Ich bin erwachsen, und wenn ich einen Mann küssen will, dann küsse ich ihn.“
Jetzt ließ sie ihren Ärger an Josh aus, Ärger, der eigentlich ihr selbst galt. Wie konnte ich nur so dumm sein, so unglaublich dumm …
„Du bist immer noch meine kleine Schwester“, konterte er in hartem Ton. „Also streite nicht mit mir. Geh packen. Das hier ist zwischen Alessandro und mir.“
„Ich glaube es nicht! Das ist zwischen Alessandro und mir “, äffte sie ihn nach. „Was hast du vor, Josh? Willst du dir Pistolen besorgen und ihn zum Duell fordern? Wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert, falls du es noch nicht bemerkt hast!“
„Kümmere dich um deine Angelegenheiten, Natasha.“
„Entschuldige bitte …“ Sie betonte jedes Wort. „Es ist meine Angelegenheit. Oder hast du etwa nackt auf ihm gesessen?“
Josh fielen fast die Augen aus dem Kopf. „Du warst nackt?“, polterte er.
Ja, und sie hatte keine Ahnung, wie es passiert war. Ihr Verstand musste ausgesetzt haben. Aber darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken.
„Und wenn? Was ist dein Problem? Frage ich dich, mit wem du ins Bett gehst? Als du vor zwei Wochen aus dem Rufbereitschaftszimmer kamst, nach offensichtlich heißem Sex, wollte ich da wissen, wen du bei dir hattest?“
Alessandro hob die dunklen Brauen. „Hey, Josh, du hattest heißen Sex? Guter Junge.“
„Halt die Klappe!“, sagten Bruder und
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