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Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LUCY CLARK LAURA IDING SARAH MORGAN
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Karriere konzentriert. Die kann dir nicht das Herz brechen – das hatte sie zumindest bis vor ein paar Wochen geglaubt.
    Inzwischen war sie eines Besseren belehrt worden.
    Tasha blieb vor dem Rufbereitschaftszimmer stehen. Sie hatte schon immer großen Wert auf Unabhängigkeit gelegt. Dass sie jetzt um Hilfe bitten musste, schmeckte ihr gar nicht. Doch sie schluckte ihren Stolz hinunter und klopfte an. Sie brauchte jemanden, mit dem sie reden konnte, und der Einzige, dessen Urteil sie uneingeschränkt vertraute, war ihr großer Bruder.
    Sekunden später wurde die Tür aufgerissen. Josh knöpfte sich das Hemd zu, sein Haar war zerzaust, das Kinn von einem dunklen Bartschatten bedeckt. Anscheinend hatte er in der Nacht nicht viel Schlaf bekommen. Was ihm, seinem selbstvergessenen Lächeln nach zu urteilen, jedoch nicht viel auszumachen schien.
    „Tasha?“ Schlagartig verschwand das Lächeln und machte einem ungläubigen Ausdruck Platz. Josh warf einen Blick über die Schulter, trat in den Flur und zog die Tür hinter sich ins Schloss. „Was machst du denn hier?“
    „Tolle Begrüßung.“ Eine herzliche Umarmung wäre ihr lieber gewesen, und plötzlich war ihr nach Heulen zumute. „Ich bin deine kleine Schwester. Du solltest dich freuen, mich zu sehen.“
    „Ich freue mich auch, aber … Tasha, es ist halb acht morgens.“ Josh rieb sich mit der freien Hand übers Gesicht. Mit der anderen hielt er die Türklinke immer noch fest im Griff. „Ich bin nur überrascht, das ist alles. Woher wusstest du, dass ich hier bin?“
    „Ich habe eine der Schwestern gefragt. Sie meinte, du wärst vielleicht im Rufbereitschaftszimmer. Was ist los mit dir? Du siehst völlig daneben aus.“ Zum ersten Mal erlebte sie ihren sonst tadellos gekleideten Bruder so derangiert. Tasha blickte von ihm zur Tür. „Habe ich dich geweckt?“
    „Nein. Ich … Ja, aber das macht nichts.“
    „War viel los heute Nacht?“
    „So ungefähr.“ Er blickte den Flur hinunter und wieder zu ihr zurück. „Warum bist du hier, Tasha?“
    Ihr fielen der unruhige Ausdruck in seinen Augen auf und die leichte Röte, die seine Wangen überzog. Anzeichen, die nur eins bedeuten konnten …
    Er hat eine Frau im Zimmer.
    Aber warum dann diese Geheimniskrämerei? Rebecca hatte ihn verlassen, die Ehe war am Ende. Vor seiner Schwester musste es ihm doch nicht peinlich sein, dass er ein Liebesleben hatte. Für Tasha war es nichts Neues, dass Frauen ihren Bruder unwiderstehlich fanden.
    Erleichtert, dass seine zurückhaltende Begrüßung nichts mit ihr zu tun hatte, hätte sie ihn fast geneckt. Bis ihr einfiel, dass sie ihn auf gar keinen Fall gegen sich aufbringen durfte.
    Also knuffte sie ihn nur leicht gegen den Arm. „Ich dachte, ich schaue vorbei und sehe, wie’s dir geht.“
    „Noch vorm Frühstück?“
    „Ich bin Frühaufsteherin.“
    „Du meinst, du steckst in Schwierigkeiten.“ Die trockene Antwort bewies wieder einmal, dass sie ihrem großen Bruder nichts vormachen konnte.
    „Nicht direkt“, meinte sie ausweichend. „Ich dachte nur, wir haben lange nicht mehr richtig geredet. Gibt es hier ein Plätzchen, wo wir ungestört sind?“ Sie blickte auf die Tür, aber er deutete mit dem Kopf den Flur entlang.
    „Mein Büro. Komm.“
    Während sie ihm durch die Abteilung folgte, fühlte sich Tasha wie ein Schulmädchen, das zum Nachsitzen verdonnert worden war. Gelegentlich fing sie neugierige Blicke auf. Unter den Patienten fiel ihr ein kleines Mädchen auf, das auf einer Liege lag und die Hand seiner Mutter hielt.
    Das Kind hatte Atemnot, und instinktiv wandte Tasha sich ihm zu. Als eine Ärztin im weißen Kittel neben ihr auftauchte, entschuldigte sie sich hastig und wich zurück. Dies war nicht ihre Patientin und auch nicht ihr Krankenhaus. Sie arbeitete hier nicht.
    Sie arbeitete nirgendwo.
    Ihr Magen verkrampfte sich. Hatte sie vorschnell und zu impulsiv gehandelt?
    Es war ja schön und gut, wenn man Prinzipien hatte, aber musste man sie manchmal nicht einfach runterschlucken und gute Miene zum bösen Spiel machen?
    Unwillkürlich verharrte Tasha und schnappte dadurch einen Teil der Anamnese auf.
    „Durch ihren Heuschnupfen ist das Asthma schlimmer geworden“, erklärte die Mutter gerade. „Sie bekommt kaum Luft, und ihr Gesicht ist angeschwollen. Sehen Sie sich ihre Augen an.“
    Tasha wünschte, sie wäre an Stelle der Kollegin. Die Tatsache, dass sie sich schon danach sehnte, ein Stethoskop in Händen zu halten, ließ sie wieder an ihrer

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