Julia Ärzte zum Verlieben Band 45
schon seit Tagen nach etwas Zeit für sich alleine, also kann es gut sein, dass sie dich heute Nacht aus der Hütte werfen.“ Tarvon grinste breit.
Emmy warf einen schnellen Blick zu Dart. „Heißt das, dass Sie in meiner Hütte schlafen werden?“
„Ja.“
„Oh.“ Sie biss sich auf die Lippen. Eine leichte Röte überzog ihre Wangen. „Kann ich nicht mitkommen, Tarvon? Mit meinem Team?“
„Tut mir leid, das ist unmöglich“, entgegnete Tarvon. „Die Tarparnii dulden bei einer Geburt nicht die Anwesenheit von Fremden.“
Sie wandte sich zu Dart um. „Tja, sieht so aus, als würden Sie mich heute nicht los.“
Dart lächelte gequält.
Nach dem Abendessen, das diesmal deutlich weniger spektakulär verlief, holte Dart unter Dankesbekundungen von Rick und Gloria sein Bettzeug aus der gemeinsamen Hütte. Als er die zweite Schlafhütte betrat, spürte er, wie unendlich erschöpft er war. Er hatte ein paar hektische Tage hinter sich, die nicht spurlos an ihm vorbeigegangen waren.
Während er sich bettfertig machte, versuchte er sich einzureden, dass all seine seltsamen Gedanken in Bezug auf Emerson-Rose Jofille ebenso lächerlich wie vorübergehend waren. Bald würde sie wieder aus seinem Leben verschwunden sein.
Er dachte an die vergangenen Tage, die er mit ihr verbracht hatte. Es hatte ihn tatsächlich berührt, wie leidenschaftlich sie über ihren Auftrag hier in Tarparnii gesprochen hatte, und er hatte echtes Mitgefühl empfunden, als sie ihm erzählte, wie wenig Zeit ihr Vater für sie gehabt hatte.
Er lag auf seiner Campingmatte ausgestreckt, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, als die Tür aufging. Dart kniff die Augen zusammen. Er hatte wenig Lust auf einen nächtlichen Einsatz, aber natürlich war es seine Pflicht, im Notfall zu helfen. Immerhin war er vollständig angezogen. Das war eins der Dinge, die er während seines ersten Einsatzes in Tarparnii gelernt hatte. Er schlief immer mit einer leichten Hose bekleidet, die Taschenlampe griffbereit neben dem Kissen und die Schuhe neben der Tür.
Dart setzte sich auf. „Was ist los?“ Aber während er nach der Taschenlampe griff, dämmerte ihm, dass es sich hier nicht um einen medizinischen Notfall handelte. Er benötigte kein Licht, um die Silhouette von Emerson-Rose ausmachen zu können, ganz zu schweigen von ihrem unverwechselbaren frischen Duft.
„Ähm … nichts ist los.“ Vorsichtig tastete sie sich zu ihrem Schlafplatz und ihrem Rucksack herüber.
„Was tun Sie da?“ Dart versteifte sich.
„Ich gehe schlafen.“
„Ach so. Äh … Emerson?“
„Ja?“
„Wo sind Ihre Leute? Kommen Sie auch bald?“
„Nein. Sie begleiten Jalak und einige der anderen Männer auf einem Jagdausflug, der die ganze Nacht dauern soll.“
„Aber das ist gefährlich! Da draußen sind bewaffnete Soldaten unterwegs, auch nachts.“ Mindestens ebenso gefährlich war es für ihn, alleine mit Emmy in einer Hütte zu bleiben. Er hatte fest mit ihren Kollegen gerechnet.
„Genau das habe ich auch gesagt, aber Jalak und Meeree haben mir versichert, dass ihnen nichts passieren wird. Für mich allerdings gelte das nicht – sie haben mich sozusagen ins Bett geschickt.“ Sie rollte ihre Matte aus, in der sich eine leichte Decke und ein Kissen befanden.
Dart schüttelte den Kopf. „Ich kann woanders schlafen, wenn Ihnen das lieber ist.“ Er versuchte sachlich zu klingen, aber ein kehliger, nahezu sinnlicher Unterton lag in seiner Stimme. Der Gedanke an eine lange Nacht in Emmys unmittelbarer Nähe … „Ich werde in die Medizinbaracke gehen. Das ist ohnehin praktischer, dann werden Sie nicht wach, falls man mich zu einem Notfall ruft.“
Irgendetwas an seinen Worten ließ sie zornig werden. Glaubte er, dass sie ihr Studium nur zum Zeitvertreib absolviert hatte? „Um es noch einmal zu wiederholen, Dartagnan, ich habe eine Zulassung. Sollte es heute Nacht einen Notfall geben, bin ich durchaus in der Lage, Ihnen zu assistieren. Abgesehen davon werde ich jetzt, wenn es Ihnen nichts ausmacht, meine Taschenlampe anknipsen, um mich in meinem Rucksack zurechtzufinden.“
Ohne seine Antwort abzuwarten, drückte sie auf den Schalter, und mit einem Mal war die Hütte hell erleuchtet. Sie schaute zu Dart hinüber und konnte den Blick nicht mehr von ihm lösen.
Er saß aufrecht, sein fester, muskulöser Oberkörper nackt bis zur Taille. Sein Anblick verschlug ihr die Sprache. Ihr Herz begann zu rasen. Ihre Augen weiteten sich.
Dart sah sie auf ihrer Matte
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