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Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LUCY CLARK LAURA IDING SARAH MORGAN
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durchschauen, Dart. Ich habe gesehen, wie rührend sie sich um den kleinen J’tagnan und seine Mutter kümmern. Wie Sie stets dort sind, wo Hilfe gebraucht wird. Sie opfern sich für andere auf, aber andersherum lassen Sie niemanden zu nahe an sich heran. Sie haben eine Mauer um Ihr Innerstes errichtet, damit niemand hineinsehen kann.“ Mittlerweile hatte sie gefunden, was sie suchte, und knipste die Lampe aus.
    Es dauerte eine Weile, bis seine Augen sich an die plötzliche Dunkelheit gewöhnt hatten. Dart streckte sich wieder auf seiner Matte aus. „Die Psychoanalyse können Sie sich sparen.“ Er merkte, wie verletzlich er sich in ihrer Gegenwart fühlte, und das passte ihm überhaupt nicht.
    „Das Gleiche gilt für Sie“, konterte sie spitz. „Ich habe lange und hart an meiner Persönlichkeit gearbeitet, aber selbst hier, mitten im Nirgendwo, werde ich immer noch in diese Promi-Schublade gesteckt.“ Vor Ärger und Frustration wurde ihre Stimme lauter, während sie in ihrer Ecke rumorte und sich schließlich ebenfalls hinlegte.
    Dart hielt seine Augen geschlossen und versuchte sie zu ignorieren. Vergeblich. Er hatte unzählige Male in dieser Hütte geschlafen, in der Gesellschaft männlicher wie weiblicher Kollegen, und es hatte ihm nie etwas ausgemacht. Doch heute konnte er es kaum aushalten, alleine mit Emmy, ihr Körper zum Greifen nahe …
    An Liebe auf den ersten Blick hatte er nie geglaubt. Und doch hatte er sie einmal in seinen mittlerweile 41 Jahren erfahren, damals, als er Marta begegnet war. Sie war Krankenschwester, kam aus Deutschland und hatte gerade auf seiner Station in der Allgemeinchirurgie angefangen. Marta war ebenso lebhaft wie schlagfertig gewesen, einfach wunderbar in allem, was sie tat. Sie hatte sich nicht von seinem autoritären Gehabe beeindrucken lassen. Stattdessen hatte sie sämtliche Mauern überwunden und sein Herz im Sturm erobert.
    Und jetzt sah er sich einer anderen, ebenso lebhaften und resoluten Frau gegenüber. Mit jeder Minute, die sie zusammen verbrachten, schien ihre Anziehungskraft stärker zu werden.
    Möglicherweise setzte sie ihre Schönheit ganz gezielt ein, um das zu bekommen, was sie wollte. Aber obwohl er sie kaum kannte, war Dart insgeheim davon überzeugt, dass ihre wahre Persönlichkeit nicht dem Bild entsprach, das die Medien von ihr zeichneten.
    Seine Gedanken wurden träge, seine Stimmung milder. Es war ein langer Tag gewesen. Als Emerson endlich stilllag, wagte er einen neuen Vorstoß. „Immerhin habe ich Sie in eine wunderschöne Schublade gesteckt.“
    Seine Worte schienen einen Moment lang in der Luft zu schweben. Dann lachte Emmy verlegen. „Das stimmt. Ich entschuldige mich für meinen kleinen Ausbruch. Manchmal fällt es mir schwer, einfach die Klappe zu halten.“
    „Das kenne ich“, murmelte er und spürte, wie sich seine Muskeln entspannten.
    Von Emmy war ein unterdrücktes Gähnen zu hören. „Gute Nacht, Dartagnan. Ich hoffe, Sie schnarchen nicht.“
    „Gleichfalls“, gab er zurück, wobei er sich fragte, wie er überhaupt ein Auge zutun sollte, solange sie in derselben Hütte schlief, nur einen Meter von ihm entfernt. Unwillkürlich öffnete er die Augen, und seine Phantasie begann auf Hochtouren zu arbeiten. Emmys Körper, eng an seinen gekuschelt … ihr Kopf in seiner Armbeuge … wie gut sich ihr seidiges Haar anfühlen würde, wie verführerisch es duftete … ihre Hand auf seiner nackten Haut …
    Zum Teufel, warum quälte er sich mit diesen Gedanken? Aber natürlich kannte er die Antwort längst.
    Er fühlte sich zu ihr hingezogen.
    Sie schien nicht wirklich glücklich mit ihrem Leben zu sein. Meeree hatte ihm oft erzählt, dass viele Freiwillige nach Tarparnii kamen, weil sie ihrem Alltag entfliehen wollten oder weil sie auf der Suche nach sich selbst waren.
    Was Emmy über sich preisgegeben hatte, ließ vermuten, dass auch sie auf der Suche war und sich selbst etwas beweisen wollte. Es musste hart für sie gewesen sein, im Schatten berühmter Eltern aufzuwachsen.
    „Meine Eltern waren nicht wohlhabend“, sagte er in die Stille hinein. Er war von seinem Bekenntnis ebenso überrascht wie Emmy. „Wir mussten uns alles hart erarbeiten. Aber wir haben immer zusammengehalten und das Beste aus der Situation gemacht.“
    Emmy dachte eine Weile über seine Worte nach. Seine leise, tiefe Stimme übte eine beruhigende Wirkung auf sie aus.
    „Meine Eltern sind sehr wohlhabend“, sagte sie schließlich leise. „Ich musste immer um

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