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Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LUCY CLARK LAURA IDING SARAH MORGAN
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ihre Aufmerksamkeit kämpfen. Bis heute verstehen sie nicht, warum ich mich für das Medizinstudium entschieden habe. Wir haben kaum Kontakt.“
    Zu ihrem Entsetzen merkte sie, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Niemals zuvor hatte sie so offen und ehrlich über ihre Familiensituation gesprochen. Sie versuchte den Kloß in ihrem Hals hinunterzuschlucken. „Lieben Ihre Eltern Sie, Dartagnan?“
    Er wandte ihr das Gesicht zu, obgleich er ihres im Dunkel kaum erkennen konnte. „Ja.“ Die Antwort fiel ihm leicht, denn diese Tatsache war einige der wenigen Konstanten in seinem Leben gewesen.
    „Dann ist Ihr Reichtum unendlich größer, als meiner je sein kann.“
    Eigentlich hatte er ihr mit seinen Worten sagen wollen, dass Selbstvertrauen das Wichtigste im Leben war, aber irgendetwas war zwischen ihnen geschehen, sodass er sich ihr auf einer neuen, tieferen Ebene verbunden fühlte.
    „Armes reiches Mädchen.“ Für einen kurzen Moment fürchtete er, er könne sie beleidigt haben. Doch als ein unterdrücktes Schluchzen aus ihrer Ecke drang, merkte er, dass sie weinte.
    Er dachte nun nicht mehr nach, sondern folgte alleine seinem Instinkt. Mit wenigen Schritten war er bei ihr. Und dann lag sie schluchzend in seinen Armen, das Gesicht an seine Brust geschmiegt. Mit seiner freien Hand fischte Dart ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und reichte es ihr.
    Er versuchte nicht, beruhigend auf sie einzureden, er hielt sie einfach fest und ließ sie weinen. Diese simple Geste schien sie tief zu berühren, und ihre Tränen flossen nun unaufhaltsam.
    Es fühlte sich an, als würden alle Verletzungen und Enttäuschungen, die sie in ihren 32 Jahren erfahren hatte, aus ihr herausbrechen. Emmy wusste nicht, wie ihr geschah. Sie hatte eine innere Grenze überschritten, die strenge Kontrolle, mit der sie sich selbst disziplinierte, einen Augenblick gelockert. Und Dart hatte mit seinen einfachen Worten – Worte, die viel über ihn aussagten – ihre Schleusen geöffnet.
    Mit jedem ihrer Atemzüge folgten mehr Schluchzer und Tränen, was auf Dart seltsam beruhigend wirkte. Zuerst war er nicht sicher gewesen, wie er reagieren sollte. Dann hatte er sich daran erinnert, wie sein Vater manchmal seine Mutter gehalten hatte, wenn sie weinte, und einfach wortlos für sie da gewesen war. Es gab Situationen, in denen man seine Gefühle einfach zulassen musste.
    Irgendwann weinte Emmy nicht mehr so heftig. Ihr Körper schien sich zu entspannen. Dart wurde klar, wie falsch er sie eingeschätzt hatte. Genau wie die Medien und der Rest der Welt war er davon ausgegangen, dass ihre Schönheit und ihr Reichtum sie zu einem glücklichen Menschen machen mussten.
    „Es ist nicht das Geld, das einen Menschen ausmacht“, hatte sein Vater oft gesagt. Er war ein in jeder Hinsicht bemerkenswerter Mann und immer Darts großes Vorbild gewesen. Sechs Jahre waren seit dem Tod seiner Eltern vergangen, und noch immer verging kaum ein Tag, an dem er nicht an sie dachte.
    Nun lag er in dieser Dschungelhütte, hielt Emmy eng umschlungen und sah in ihr nicht die Frau aus den Klatschspalten oder die Medizinstudentin auf der Suche nach sich selbst, auch nicht die Ärztin, die nach Tarparnii gekommen war, um zu helfen.
    Sie war einfach nur Emmy. Eine empfindsame Frau, die von den Menschen, die ihr am nächsten standen, verletzt worden war, und die einen Panzer um ihre Seele gelegt hatte. Jetzt hatte dieser Panzer einen Riss bekommen, und all die verdrängten Gefühle entluden sich in einem Strom von Tränen.
    Das ließ Dart natürlich nicht kalt. Er rückte sein Kopfkissen zurecht, schloss die Augen und zog Emmy noch etwas fester an sich. Er würde sie beschützen und dafür sorgen, dass sie sich sicher und geborgen fühlte. Abgesehen davon fühlte sie sich unbeschreiblich gut an. Aber dies war nicht der richtige Augenblick für erotische Gedanken – seine Aufgabe war es, sie zu trösten.
    Mittlerweile war ihr Schluchzen zu einem leisen Seufzen abgeebbt. Sie weinte nicht mehr, und ihr Atem ging ruhiger. Bald merkte er, dass sie eingeschlafen war.
    Irgendwann musste er selbst eingeschlummert sein. Das Letzte, was er wahrnahm, waren ihr süßer Duft und ihre seidigen Haare auf seiner nackten Haut.
    Als Dart erwachte, war heller Tag. Er spürte einen stechenden Schmerz in seinem rechten Arm, der ihn daran erinnerte, dass die wunderschöne Emerson-Rose Jofille neben ihm lag. Genauer gesagt, auf seinem Arm und diesem die Blutzufuhr abschnürte. Er betrachtete ihr

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