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Julia Ärzte zum Verlieben Band 47

Julia Ärzte zum Verlieben Band 47

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: FIONA LOWE ALISON ROBERTS MARION LENNOX
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laufen.“
    Linton schwirrte der Kopf. Jedes Mal, wenn er ansetzte, sich an der Unterhaltung zu beteiligen, war schon das nächste Thema dran. Da fing er Emilys vergnügten Blick auf. Anscheinend war ihm anzusehen, wie irritiert er war.
    „Ist das bei euch immer so?“, formte er stumm mit den Lippen seine Frage.
    Sie nickte und wiederholte ihre Frage über den Versalzungsbericht.
    Diesmal antwortete Jim, und Linton begriff, dass sich hier am Tisch nur der Beharrliche durchsetzte. Wer laut redete und viel fragte, wurde irgendwann gehört.
    Erinnerungen an die Abendessen seiner Kindheit stiegen in ihm auf. Da waren die ruhigen Mahlzeiten mit seiner Mutter und Cliff, bei denen ernsthaft über Politik diskutiert wurden. Was für ein Gegensatz dazu die Gelage an dem wuchtigen Esstisch aus Glas und Granit im Haus seines Vaters … viele Gäste, immer andere, vor allem Frauen, die seinen Vater beeindrucken wollten, indem sie Linton besonders bemutterten.
    Nachdem er von zu Hause ausgezogen war, aß er entweder in der Krankenhauskantine, oder er kochte sich etwas für sich allein. Seit einiger Zeit ging er meistens essen, in Nobelrestaurants, wohin er seine neueste Bekanntschaft ausführte. Dabei fand der übliche Small Talk statt, um sich „besser kennenzulernen“.
    Was er bei den Tippetts erlebte, war völlig neu für ihn. Am Tisch herrschte eine warmherzige, lebhafte Stimmung, und er ertappte sich dabei, dass er dazugehören wollte. Es wäre auch eine gute Gelegenheit, Emily zu zeigen, dass er nicht der oberflächliche Frauenheld war, für den sie ihn hielt.
    Also meldete er sich zu Wort. „Skorpiongift ist fluoreszierend, sodass man damit die Ausdehnung des Tumors ganz gut feststellen kann“, beantwortete er Jims Frage.
    Der nickte. „Die Natur ist schon faszinierend.“
    „Faszinierend? Eher nervig. Diese Kängurus haben schon wieder den Zaun an der Koppel am Fluss niedergetrampelt“, beschwerte sich Eric.
    Emily gab einen grünen Spritzer Spülmittel ins Abwaschwasser und machte sich daran, den Riesenberg Geschirr anzugehen, nachdem zum Schluss jeder mehr Karamellpudding gegessen hatte, als wahrscheinlich gut für ihn war. Sie musste etwas tun. Das war jedenfalls besser, als sich ständig zu fragen, warum Linton hier war.
    Entspannt zurückgelehnt saß er am Tisch und fühlte sich sichtlich wohl. Er mischte mit bei den gut gemeinten Späßen ihrer Brüder, hörte aber auch aufmerksam zu und beteiligte sich interessiert am Gespräch. Und das so natürlich und locker, dass er dabei absolut atemberaubend aussah! Auf einmal fand sie es gar nicht mehr so zutreffend, was sie ihm am Sonntag an den Kopf geworfen hatte, sondern im Gegenteil ziemlich unfair.
    Am liebsten wäre sie in den Wollschuppen gerannt und hätte sich dort verkrochen, so wie früher als kleines Mädchen. Ihr Zuhause war doch ein Zufluchtsort – eine lintonfreie Zone.
    Stattdessen war sie innerlich zerrissen, angespannt und gereizt und wünschte, Linton würde sich endlich verabschieden, damit sie ihre Ruhe hatte.
    Direkt mit ihr gesprochen hatte er bislang nicht. Er hatte mit jedem geredet, sogar mit Tyler. Obwohl es ihr nichts ausmachen sollte, fühlte sie sich unangenehm ignoriert.
    „Wo sind die Geschirrtücher?“, ertönte in diesem Moment unerwartet seine tiefe Stimme hinter ihr.
    Emily wurde es ganz warm, und weil sie sich darüber ärgerte, fuhr sie herum und stellte ihm die Frage, die ihr den ganzen Abend nicht aus dem Sinn gegangen war: „Warum bist du hier?“
    Er betrachtete sie ruhig. „Weil deine Brüder mich eingeladen haben.“ Unbekümmert griff er um sie herum, nahm das Geschirrtuch und kam ihr dabei gefährlich nahe. „Du siehst übrigens toll aus“, fügte er mit gesenkter Stimme hinzu.
    Sie tauchte eine Schüssel tief in den weißen Schaum und bearbeitete sie heftig mit der Bürste. „Danke.“
    „Dein Dad ist sehr belesen, das merkt man.“ Linton trocknete einen Teller ab.
    „Für einen Farmer, meinst du?“
    „Emily, hast du ein Problem damit, dass ich hier bin?“
    Ja, allerdings! Aber das konnte sie natürlich nicht sagen, schließlich war er ein Gast ihrer Brüder.
    Sie drehte sich um und stützte sich mit den Händen auf der Spüle ab. „Tut mir leid, das war unhöflich. Ich habe den ganzen Tag lang gelernt und bin müde.“
    „Ja, da ist man schnell gereizt.“ Linton nickte verständnisvoll. „Ich habe darüber nachgedacht, was du letzte Woche gesagt hast. Du hattest recht, Emily. Ich war ziemlich

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