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Julia Ärzte zum Verlieben Band 47

Julia Ärzte zum Verlieben Band 47

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: FIONA LOWE ALISON ROBERTS MARION LENNOX
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klingelte.
    „Dr. Nicholls? Wir haben gehört, dass Sie im Moment unterbeschäftigt sind. Was halten Sie von einem Trip in die USA?“

9. KAPITEL
    Die Operation war überstanden. Ein komplizierter Fall, Jeff Holden litt schon seit seiner Kindheit unter wiederkehrenden Verwachsungen im Bauchraum.
    Ganz entgegen seinen Gewohnheiten hatte Jake im OP mit dem Patienten ein Gespräch angefangen, bevor er mit der Narkose begann. Jetzt überlegte er, ob er nicht zu ihm gehen sollte, wenn Jeff wieder zu sich kam. Zumal der Kollege, der den Eingriff durchgeführt hatte, als ausgesprochen wortkarg galt. Jake konnte Jeffs Fragen genauso gut beantworten.
    Nachdenklich machte er sich auf den Weg zum Aufwachraum. Dass er seit Neuestem die Nähe zu seinen Patienten suchte, war eine Veränderung, die er Tori zu verdanken hatte.
    Und dann, als hätte er sie mit seinen Gedanken herbeigezaubert, sah er sie.
    Fast hätte er sich in den Arm gekniffen, um zu sehen, ob er träumte. Aber er träumte nicht. Sie trug OP-Kleidung – musste sie auch, sonst hätte sie sich hier gar nicht aufhalten dürfen. Jake sah den grünen Kittel, die grüne Hose, grüne Kappe, grüne Überschuhe.
    Grüne Augen. Vertraute, wunderschöne grüne Augen.
    Tori.
    Sie unterhielt sich gerade mit einer Patientin, die hellwach war und anscheinend nur darauf wartete, in ihr Zimmer gebracht zu werden. Beide Frauen lächelten.
    Da blickte Tori auf, sah ihn und wurde ernst. Sie sagte etwas zu der Frau im Bett, bevor sie sich ihm zuwandte.
    „Hi“, sagte sie. „Sie schulden mir noch dreieinhalb Minuten, Dr. Hunter. Ich bin hier, um sie einzufordern.“
    Sekundenlang war er wie erstarrt. Dann kam Bewegung in ihn, mit langen Schritten ging er auf sie zu, wollte ihre Hände nehmen, doch auf einmal lag sie in seinen Armen. Es fühlte sich wunderbar an, gut und richtig. Jake spürte ihre Kappe unter seinem Kinn, hätte sie ihr am liebsten abgenommen und das Gesicht in ihren rotbraunen Locken vergraben. Aber sie waren im Krankenhaus, Tori trug OP-Kleidung, und plötzlich schienen sämtliche Kollegen einen Grund zu haben, sich ausgerechnet in diesem Raum aufzuhalten. Aus jeder Richtung trafen ihn neugierige Blicke.
    Wie lange war sie schon hier? Hatten seine Kollegen gewusst, dass sie kommen würde? Warum hatte es ihm niemand erzählt?
    „Sie wollte nicht, dass wir es Ihnen sagen“, meinte Brad, der dienstälteste Krankenpfleger, bevor Jake die Frage aussprechen konnte. „Vor ein paar Stunden stand sie am Empfangstresen und hat sich nach Ihnen erkundigt. Marie hat sie dann mit OP-Kleidung ausgestattet und hergebracht.“
    „Ich hätte auch nichts dagegen gehabt, im Warteraum zu warten.“ Tori schob Jake ein wenig von sich und lächelte ihn an, mit diesem hinreißenden Lächeln, das ihm schon vor einem Monat unter die Haut gegangen war. Genau wie jetzt auch. „Aber Marie fragte mich, woher ich komme, wir kamen ins Gespräch, redeten und redeten, und dann war ich auf einmal hier. Es ist schön, den Patienten zuzusehen, wie sie langsam aus der Narkose aufwachen, nachdem die Operation gut verlaufen ist.“
    „Sie hat sich mit den Holloways unterhalten“, erzählte Brad anerkennend. „Und sie hat es geschafft, sie zu beruhigen.“
    Bei der siebzehnjährigen Jodie Holloway hatte man vor Kurzem Nierenkrebs diagnostiziert, und ihre Eltern waren mit den Nerven am Ende. Aber der beste Urologe der Klinik hatte den Eingriff durchgeführt, und alles war gut verlaufen.
    „Sie kennen doch unseren Jim“, meinte Brad. „Jedes unnötige Wort ist dem hohen Herrn zuwider. Er teilt den Holloways lapidar mit, dass er eine Totalresektion vorgenommen hat und die Rezidivrate damit am äußeren Rand der Normkurve liegt. Anschließend verschwindet er, um sich sein Abendessen schmecken zu lassen. Danach war Mrs Holloway einem hysterischen Anfall gefährlich nahe.“
    Er blickte Tori lächelnd an. „Und dann kommt Tori und rückt die Dinge zurecht, indem sie ihnen erklärt, was es mit der Normkurve auf sich hat, und dass alles bestens sei, weil nur eine winzige Chance besteht, dass der Krebs zurückkehrt. Und als Jodie aus der Narkose aufwachte, konnten ihre Eltern schon wieder lächeln.“ Er sah ihn verschmitzt an. „Also, wenn Sie sie nicht behalten, dann nehmen wir sie mit Kusshand.“
    Jake wurde bewusst, dass alle um ihn herum grinsten wie die Honigkuchenpferde.
    Warum war Tori hier?
    „Noch zweieinhalb Minuten“, sagte sie da sanft und so leise, dass nur er es hören konnte.

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