Julia Ärzte zum Verlieben Band 47
können ziemlich herrisch sein.“
Ihre Gedanken überschlugen sich. Er hat seine Sachen herbringen lassen, alles, sogar die Katzen …
„Du kommst nach Australien?“
„Ich bin in Australien.“
„Das geht nicht.“
„Warum nicht?“
„Dein Leben ist in New York.“
„Mein Leben ist hier, bei dir.“
Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus und schlug dann rasend schnell weiter. Moment, warnte ihr Verstand, warte. Mach dir keine falschen Hoffnungen.
„Jake“, begann sie zögernd. „Ich weiß, dass du bei der Erziehung unseres Kindes mitreden willst …“
„Mehr als das“, erwiderte er bestimmt. „Ich möchte es morgens sehen, wenn es aufwacht, und ihm abends Gutenachtgeschichten vorlesen. Ich möchte ihm Baseball beibringen, damit es nicht nur euer komisches Fußballspiel lernt. Und ich will …“
„Seine Windeln wechseln?“
„Ja, auch das. Nachts aufstehen, wenn es weint, und später alle seine Schulaufführungen besuchen. Meine Mutter war nicht ein einziges Mal bei meinen. Aber ich werde keine auslassen, das ist sicher.“
„Heißt das, ich muss nicht hin?“, versuchte sie zu scherzen.
Doch Jake lachte nicht. Zu viel stand auf dem Spiel. „Ich glaube, da sind wir beide gefragt. Mutter und Vater sollten zusammen im Publikum sitzen“, erwiderte er ernst.
„Jake …“
„Ich weiß, es geht alles zu schnell“, sagte er rasch, als hätte er Angst, unterbrochen zu werden, ehe er ausgeredet hatte. „Wir hatten kaum mehr als ein Fünf-Minuten-Date. Aber ich möchte dir einen Vorschlag machen.“ Er stand auf und zog sie mit sich.
„Hier war doch die Küche, nicht wahr?“, fragte er. „Hier habt ihr als Familie gekocht, gegessen und zusammen gesessen?“
„Ja.“
„Dann sollten wir genau hier eine Entscheidung treffen. Wie gesagt, es gibt drei Möglichkeiten.“
„Drei.“
„Nummer eins: Du kommst sofort in meine Arme, und wir ziehen nach nebenan in das Haus meines Vaters und leben dort glücklich bis ans Ende unserer Tage. Das wäre mir am liebsten“, setzte er hinzu. „Aber ich möchte dich nicht bedrängen. Ich war vorhin schon hier oben und habe die Fenster geöffnet, damit es frisch und sauber riecht, und es ist wirklich schön geworden. Doch wenn du nicht willst …“
„Jake …“
„Hör dir erst alle drei Vorschläge an, bevor du dich entscheidest“, fuhr er fort. „Wenn wir im alten Haus meines Vaters wohnen sollten, könnten wir hier die beste Wildtierstation der Welt aufbauen, mit einer Praxis für dich. Und sie nach den Hunden benennen, die du verloren hast.“
„Oh, Jake …“ Tori war den Tränen nahe.
„Nummer zwei“, sagte er rasch. „Falls du lieber hier leben willst, so wäre das auch zu machen. Dann müssten wir mein Haus zu Mutsy and Pogo and Bandit’s Animal Care umbauen. Das wäre zwar mit etwas mehr Arbeit verbunden, weil dort schon ein Wohnhaus steht und hier eine freie Fläche zu bebauen ist. Es wäre auch ein bisschen schade um die neuen Gardinen, aber wenn du dir den gewohnten Blick aus der Küche wünschst, so sollst du ihn haben. Es ist deine Entscheidung, meine Liebste …“
„Deine Liebste?“, wiederholte sie matt.
„Ja, das bist du.“ Liebevoll zog er sie an sich. „Und dann ist da noch Option drei. Auch wenn ich dich mehr als alles liebe und mit dir den Rest meines Lebens verbringen möchte … wenn du es nicht möchtest oder noch nicht bereit bist, dann helfe ich dir, dein Haus neu aufzubauen, und wohne nebenan, damit ich Hildebrand das Baseballspielen beibringen kann …“
„Hildebrand?“
„Das mit dem Namen ist ja auch noch nicht geklärt …“, meinte er zärtlich.
„Jake?“ Tori war ganz verwirrt.
„Ja?“
„Du würdest hier wohnen – und in Melbourne arbeiten?“
„Nein, hier im Tal. Deine Ärztin sagt, dass es für mich Arbeit genug gibt. Wenn ich will, kann ich morgen anfangen. Ich müsste zwar noch für eine gewisse Zeit regelmäßig zur Weiterbildung nach Melbourne, aber das wäre zu machen. Du könntest mitkommen. Nein, die ersten Wochen kann ich nicht arbeiten, ich muss meinen Hund erziehen, und …“
„Jake, halt!“
„Entschuldigung, ich bin schon wieder zu schnell“, erklärte er reumütig. „Ich hatte mir wirklich vorgenommen, dich nicht unter Druck zu setzen. Lass dir Zeit mit der Entscheidung, mein Schatz, meinetwegen auch bis nach der Geburt des Babys. Ich bin nicht hier, weil ich Vater werde. Ich möchte dein Mann werden, das ist mir am wichtigsten.“
Als sie nichts
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