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Julia Ärzte zum Verlieben Band 47

Julia Ärzte zum Verlieben Band 47

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: FIONA LOWE ALISON ROBERTS MARION LENNOX
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ein Mietwagen. Darf ich dich zu dem von mir ausersehenen Ort bringen?“
    „Von dir ausersehenen Ort?“, wiederholte sie schwach.
    „Es ist nicht weit.“
    „Ich muss die Hunde abholen.“
    „Auf dem Weg habe ich kurz bei Glenda und Doreen vorbeigeschaut.“ Jake lächelte, als sie ein erstauntes Gesicht machte. „Irgendwie musste ich mich ja beschäftigen. Als ich vor fünf Stunden landete, bin ich direkt hierher gefahren, aber du warst mitten in der OP. Anders als im Manhattan Central gibt es in dieser Praxis kaum Leute, mit denen man plaudern kann. Sogar Paul und Ida sind solange zu ihrer Tochter gegangen, und Horse & Hound von 1997 ist auf Dauer nicht besonders interessant. Also habe ich die beiden reizenden alten Damen besucht und mir lang und breit erzählen lassen, dass Glendas Hand wieder voll intakt ist und wie gut es Doreen geht. Dann hat mich ein ziemlich großer Retriever abgeschlabbert – womit fütterst du sie eigentlich? Von schmächtig keine Spur mehr. Ach ja, und ich habe Bitsy gekauft.“
    „Du hast Bitsy gekauft?“ Tori wurde ein bisschen schwindlig.
    „Ich wollte ihn haben“, sagte Jake. „Schon seit Monaten. Wie so einiges andere auch. Ich habe mir immer wieder gesagt, dass es dumm ist, aber dann bin ich zu der Farm gefahren. Die Züchterin hätte ihn gern selbst behalten, doch bei der Summe, die ich ihr bot, hat sie es sich anders überlegt. Ich kann ihn jederzeit abholen. Aber zuerst muss ich ein paar Sachen klären.“ Er zögerte. „Nein, eigentlich nur eins, das Allerwichtigste. Dafür brauche ich fünf Minuten, Tori. Kommst du mit und hörst mir zu?“
    „Ich denke …“
    „Denk nicht. Denken bringt nichts. Ich habe nachgedacht und nachgedacht und nachgedacht, aber geholfen hat es nichts. Und dann … weißt du was? Dann habe ich mit dem Nachdenken aufgehört und mein Herz entscheiden lassen.“
    Schweigend fuhren sie an der Lodge vorbei, durch den abgebrannten Staatsforst und den Hügel hinauf.
    Elf Monate waren seit dem Buschfeuer vergangen, und es hatte überdurchschnittlich viel geregnet, so als hätte die Natur es eilig, die Wunden zu schließen. Ein grüner Flickenteppich aus Gräsern und Farnen überzog die Ödnis, und an vielen geschwärzten Baumskeletten schossen frische Triebe aus der Erde. Natürlich gab es Stellen, an denen die Ascheschicht besonders dick war, dort, wo die Hitze am schlimmsten gewütet hatte. Hier würde es Jahre dauern, bis sich der australische Busch wieder ausgebreitet hatte. Aber das Land war nicht mehr grau.
    Überall war mit dem Wiederaufbau begonnen worden, und viele Familien lebten in Wohnwagen auf ihren Grundstücken, bis das neue Heim fertig war.
    Auch die Vögel waren zurückgekehrt, am Straßenrand ästen friedlich ein paar Wallabys. Und als es langsam dämmerte, konnte Tori sich beinahe vorstellen, dass es den Buschbrand nie gegeben hatte.
    Aber es hatte ihn gegeben, und ihr Leben würde nie wieder so sein wie vorher.
    Doch ohne das Feuer hätte sie Jake nicht kennengelernt. Sie wäre nicht schwanger. Unwillkürlich legte sie die Hand auf ihren Bauch … was sie ungefähr hundert Mal am Tag tat, weil es sie beruhigte und glücklich machte.
    „Danke für die Ultraschallaufnahmen“, meinte Jake ernst, dem die Bewegung anscheinend nicht entgangen war.
    Verlegen faltete sie die Hände und legte sie in den Schoß. Ich werde nicht darüber nachdenken, warum er hier ist, sagte sie sich.
    Sie wollte sich keine Hoffnungen machen.
    „Haben sie dir gefallen?“, fragte sie. „Ich trage sie immer in meiner Handtasche bei mir.“
    „Ich in meiner Brieftasche.“
    „Das ist nicht dein Ernst.“
    „Doch. Mein Kind, meine Brieftasche.“ Er lächelte. „Übrigens habe ich mir jedes Bild ganz genau angesehen. Keins ist aus dem richtigen Winkel aufgenommen – man kann es nicht erkennen. Bekommen wir eine Tochter oder einen Sohn?“
    Wir. Tori wurde der Hals eng. „Ich wollte es nicht wissen“, brachte sie schließlich hervor. „Ich mag Überraschungen.“
    „So wie die, dass ich hier bin?“
    „Ich weiß nicht, was ich denken soll.“
    „Denk nicht. Verlass dich nur auf dein Gefühl.“
    Da sie darauf keine Antwort wusste, sagte sie nichts mehr, bis sie ihr Ziel erreichten.
    Das alte Haus seines Vaters hatte sich sehr verändert, seit sie das letzte Mal hier gewesen war. Die Holzverschalung war in frischem Weiß gestrichen, und die Holzdielen der Veranda waren abgeschliffen und neu geölt worden. Tür- und Fensterscheiben schimmerten

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