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Julia Ärzte zum Verlieben Band 47

Julia Ärzte zum Verlieben Band 47

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: FIONA LOWE ALISON ROBERTS MARION LENNOX
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blickte Alice an, dann Andrew und klopfte einmal mit dem Schwanz auf den Boden. Andrew streckte seine Hand aus, und Jake begann an den Fingern zu schnüffeln. Als Andrew ihn hinter den Ohren kraulte, wedelte er freudig mit dem Schwanz.
    Alice stellte sich näher an den Ofen. Ihr Blick fiel auf das geliebte Tuch ihrer Großmutter, das ihr vorhin von den Schultern gerutscht war, und sie hob es auf. Allerdings widerstand sie dem Bedürfnis, sich darin einzuhüllen. Der schlabbrige alte Flanellpyjama mit den Sternen und Monden darauf war ihr schon peinlich genug.
    Andrew richtete sich mit einer geschmeidigen Bewegung wieder auf und streckte Alice die Hand entgegen. „Sie haben meiner Tochter das Leben gerettet.“
    Es kam ihr merkwürdig vor, dass er ihr so förmlich danken wollte. Aber als sie die Hand ausstreckte, ergriff er sie mit beiden Händen und hielt sie fest.
    „Es gibt keine Worte, mit denen ich Ihnen meinen Dank ausdrücken kann“, sagte er sanft.
    Worte waren auch nicht nötig. Alice spürte es wieder mit allen Sinnen, dieses wundervolle, wärmende Gefühl in ihrem Herzen. Genau wie vorhin, als er Emmy und sie fest umarmt hatte.
    Sie senkte den Blick. Ihre Sehnsucht und das Verlangen nach seiner Liebe waren so stark, dass sie fürchtete, er könnte es in ihren Augen lesen. Langsam entzog sie ihm die Hand. „Sie brauchen nichts zu sagen“, brachte sie heraus. „Ich … verstehe es auch so.“ Alice atmete einmal tief durch. „Und ich muss mich bei Ihnen entschuldigen. Das alles wäre nicht passiert, wenn ich meine Zunge im Zaum gehalten hätte und …“
    „Nein“, unterbrach er sie. „Ich …“
    Alice schüttelte den Kopf. Sie musste ihren Satz zu Ende bringen. „… und ich hätte wirklich nichts gesagt. Ich war zwar wütend, aber ich hasse Tratsch. Ich würde niemals Gerüchte weitertragen, vor allem nicht, wenn ich weiß, dass nichts Wahres dran ist.“
    Erst dann wagte sie es, ihn wieder anzusehen, und entdeckte, dass er verblüfft wirkte. Als er sie nun intensiv anblickte, bekam sie Herzklopfen.
    „Danke“, antwortete er schließlich gedankenvoll. „Und ich muss Ihnen sagen, dass ich nie wirklich geglaubt habe, dass Sie damals die Drogen genommen haben. Aber …“
    Er schien nach den richtigen Worten zu suchen, vielleicht auch nach einer Entschuldigung, doch die war nicht notwendig. Alice sah ihm an, dass er seine Worte ernst meinte, und auf einmal war ihr leichter ums Herz.
    „Sie haben damals getan, was Sie tun mussten“, erwiderte sie. „Das verstehe ich.“
    Andrew schien noch etwas sagen zu wollen, aber da erwachte das Sprechfunkgerät knackend zum Leben. Beide hörten ein leises Aufschluchzen, dann ein paar undeutlich gemurmelte Worte.
    „Sie spricht nur im Schlaf“, sagte Andrew.
    Doch er war abgelenkt, der besondere Ausdruck in seinen Augen verschwunden.
    „Vielleicht sollten Sie lieber zurückgehen“, schlug Alice vor. „Falls sie aufwacht.“
    Er nickte kurz, hatte wohl den gleichen Gedanken gehabt. Als Alice die Tür öffnete, zögerte er jedoch. Flüchtig hatte sie das Gefühl, dass er noch etwas loswerden wollte, aber dann hob er in einem knappen Gruß die Hand und verschwand in der Dunkelheit.
    Am nächsten Morgen trug sie ihr Haar natürlich wieder zu einem dicken Zopf geflochten, aber Andrew konnte ihn nicht ansehen, ohne an gestern Abend zu denken. Wie ein seidig glänzender Wasserfall hatten sich die üppigen kastanienbraunen Locken über Alice’ Schultern ergossen, und im warmen Schein der Lampe leuchteten kupferrote Glanzlichter darin auf.
    Zurzeit musste er sich allerdings mit Haaren ganz anderer Art befassen.
    Der siebenjährige Sean war schwungvoll mit seinem Fahrrad unter einem tief hängenden Ast hindurchgefahren, woraufhin sich seine Haare in den Zweigen verhakt und ihm die Kopfhaut aufgerissen hatten. Anstatt die Verletzung zu nähen, wollte Andrew von beiden Seiten der Wundränder feine Haarbüschel nehmen und sie so verknoten, dass die Kopfhaut zusammengehalten wurde.
    „Etwas Wundkleber, bitte, Alice.“
    Sie beugte sich vor und tat, worum er gebeten hatte. „Du machst das großartig, Sean“, lobte sie dabei den Jungen. Dann blickte sie mit skeptischer Miene auf. „Wollen Sie keine Handschuhe, Andrew?“
    Andrew schüttelte den Kopf, während er den nächsten Knoten band. „Die Wunde blutet nicht. Außerdem ist es mit Handschuhen schwieriger, die feinen Haarbüschel zu verknoten.“
    Während er antwortete, fragte er sich unwillkürlich, ob

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