Julia Ärzte zum Verlieben Band 51
Doktor der Welt. Er hat mehr Babys auf die Welt gebracht als die meisten anderen Ärzte. Bei ihm sind Sie in den allerbesten Händen, glauben Sie mir.“
„Bleiben Sie auch bei mir?“, wandte sich Breeon an Mrs Meecham.
„Natürlich. Und was Erin über Algernon gesagt hat, das stimmt. Einen besseren Doktor finden Sie nirgends.“
„Algernon? Ist Ihr Vater etwa der Algernon Glover, Erin?“
Erin nickte.
„Das ist ein Wunder!“, rief Breeon aus und brach in ein strahlendes Lächeln aus. „Er hat mich auf die Welt gebracht. Meine Eltern stammen aus Alligator Pond, und er war damals auf Besuch bei …“
„Meiner Großmutter“, kam Erin ihr zuvor.
„Ihrer Großmutter?“
„Ja, Odessa Glover.“
„Meine Mutter hat damals für Odessa Glover gearbeitet, im Büro. Plötzlich setzten die Wehen ein, und Ihr Vater war zufällig da und hat mich noch im Büro entbunden. Und jetzt wird er mein Baby auf die Welt holen.“ Tränen rannen über Breeons Wangen. „Ein Wunder hat Sie hierher gebracht … Sie alle. Jetzt mache ich mir keine Sorgen mehr um mich und mein Baby.“
Fünf Minuten später waren sie schon auf dem Weg nach Port Wallace. Erin saß am Steuer und Coulson mit dem fiebernden Tadeo auf dem Rücksitz. Immer wieder überprüfte er die Atmung und den Blutdruck des Jungen und tupfte ihm zwischendurch mit feuchten Tüchern die Stirn ab.
„Eines steht fest“, sagte Coulson nach einer Weile leise. „Wenn Tadeo gesund wird, kriegt ihn Pabla nicht zurück. Dafür werde ich mit allen Mitteln kämpfen.“
„Davion glaubt ohnehin nicht, dass sie ihn zurückhaben will“, erwiderte Erin. „Nachdem sie ihn einfach so vor deine Tür gelegt hat.“
„Dann hoffen wir mal, dass er recht behält, denn ich würde das lieber auf die sanfte Tour erledigen, als Pabla vor Gericht zu zerren.“
„Du meinst, du willst ihn adoptieren?“
So weit hatte er eigentlich nicht gedacht. Adam sah auf Tadeo hinab und überlegte. Er, der zukünftige Vater eines schwer kranken Jungen, der, falls er diese Krise überstehen sollte, noch eine lange Zeit brauchen würde, bis er wieder ganz gesund wäre? „Ja, wenn der Magistrat seine Zustimmung gibt.“
„Obwohl du weißt, wie krank er ist und dass seine Genesung Monate dauern kann?“
„Gerade deshalb.“ Er nahm sein Stethoskop und hörte Tadeo noch einmal ab.
Erin drehte sich zu Adam um, sah ihn an, und wusste plötzlich, dass sie ihn liebte. Wenn sie ehrlich war, hatte sie schon Anzeichen dafür gespürt, es sich aber nicht eingestehen wollen. Doch in diesem Augenblick wusste sie mit absoluter Gewissheit, dass sie diesen Mann, der vielleicht bald Tadeos Vater sein würde, von ganzem Herzen liebte. Sie konnte sich mit ihm sogar als Familie vorstellen, was sie ein wenig irritierte, denn ihre Familie war bisher ihr Vater gewesen. Bei ihm fühlte sie sich sicher. Und sie brauchte diese Sicherheit. Der Gedanke, aus ihrem kleinen, beschützten Nest zu kriechen, machte ihr Angst. Zumal Coulson ihr bisher nicht einmal einen interessierten Blick zugeworfen hatte.
Aber das spielte keine Rolle. Es war vielleicht sogar gut so, denn sie musste sich erst einmal an ihre Gefühle gewöhnen.
Doch sie liebte ihn, daran bestand kein Zweifel.
„Nicht gut“, seufzte Coulson und ließ sich auf einen Stuhl in dem kleinen Ärztezimmer fallen. „Sie werden die Brandwunden in Narkose abschälen und reinigen, und natürlich die Bakterieninfektion behandeln. Doch sie wissen nicht, ob das noch etwas hilft, denn er hat bereits eine Sepsis.“
„Um Himmels willen“, rief Erin entsetzt. „Hat sich die Infektion so schnell in seinem Körper ausgebreitet?“
„Leider. Und sein Zustand verschlechtert sich rapide.“
„Das Herz?“
Coulson sah Erin an, und sein verzweifelter Blick beantwortete alle Fragen, die sie noch hatte stellen wollen. Sie saßen sich so nahe gegenüber, dass ihre Knie sich fast berührten. Die Angst, der Stress und das Wissen um Tadeos kritischen Zustand füllten diesen winzigen Raum so aus, dass ihnen kaum Luft zum Atmen blieb. Coulson war kreidebleich, und auch Erin glaubte zu ersticken.
„Ja, sein Herz“, bestätigte Coulson. „ADS. Die Tests sind positiv. Ein Loch in der Herzscheidewand.“
„Wie groß?“
„Der Defekt ist relativ klein, was momentan die einzige gute Nachricht ist. Das Loch kann durch einen operativen Eingriff geschlossen werden, und Tadeo kann wieder gesund werden, aber nur, wenn die Ärzte diese verdammte Infektion in den Griff
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