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Julia Ärzte zum Verlieben Band 51

Julia Ärzte zum Verlieben Band 51

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser Dianne Drake Olivia Gates
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Behandlung?“
    „Ich bin schon drei Mal hier gewesen, und jedes Mal kam ich zu diesem jungen Schnösel, der sich standhaft weigert, mir irgendwelche Medikamente zu verschreiben.“
    „Bitte entschuldigen Sie mich einen Moment, Miss Henry, ich möchte kurz mit Dr. Coulson sprechen.“
    „Dann können Sie ihm gleich ausrichten, dass ich jetzt eine richtige Ärztin gefunden habe, die sich anständig um mich kümmert.“
    „Das mache ich, Miss Henry“, versprach Erin.
    Coulson wartete im Flur auf sie. Grinsend. „Diagnose?“
    „Entweder besitzt Miss Henry eine gut sortierte Sammlung an medizinischer Fachliteratur oder sie surft im Internet.“
    „Gut beobachtet. Zu deiner Information: Miss Henry ist alleinstehend. Sie hat nie geheiratet, ist einsam und braucht Aufmerksamkeit.“
    „Aber ist sie gesund?“
    „Ihr fehlt gar nichts, wenn du mich fragst. Sie hat zeitlebens mit ihrer Schwester zusammengelebt, doch seit die vor ein paar Monaten gestorben ist, sitzt sie ständig hier im Wartezimmer.“
    Plötzlich kam Erin eine Idee. „Hast du nicht gesagt, dass dreimal die Woche ein Bus von hier nach Regina fährt?“
    „Was hast du vor, Red? Du schaust plötzlich so hinterhältig.“
    „Ich versuche einen Weg zu finden, damit Miss Henry Aufmerksamkeit bekommt. Meinst du, sie kann allein mit dem Bus fahren?“
    „Du siehst hinreißend aus, wenn du so hinterhältig schaust.“
    „Kein Wunder, dass Miss Henry sagt, dass du unverschämt bist!“
    Keine zehn Minuten später hatte Erin die alte Dame von der Notwendigkeit einer Untersuchung überzeugt. Und wie sich herausstellte, war ihr Blutdruck perfekt, ihre Reflexe waren für eine Frau ihres Alters erstaunlich, und sie sah wie ein Luchs. Ohne Brille. „Glauben Sie mir, Miss Henry“, sagte Erin zu der alten Dame. „Alle diese Symptome werden im Nu verschwinden, sobald Sie wieder aktiver sind. Sie bewegen sich zu wenig.“
    „Keine Pillen?“
    „Nein, Pillen machen Sie nur müde.“
    „Dann erklären Sie mir mal, junge Frau, was ich noch alles tun soll. Ich gehe jeden Tag spazieren. Putze mein Haus. Mache die Wäsche. Koche …“
    „Suchen Sie sich einen Job“, schlug Erin ihr vor.
    „Sie sind genauso unverschämt wie dieser junge Mann. Sie wissen genau, dass mich in meinem Alter niemand einstellt. Außerdem sind in Port Wallace gute Jobs rar, und ich nehme nur gute Jobs an.“
    „Ich würde Sie einstellen. Und der Job, den ich Ihnen anbiete, ist besser als alle, die Sie hier finden können.“
    „Was soll das für ein Job sein?“, fragte Miss Henry misstrauisch.
    „Pflegehelferin. Ich eröffne in Regina eine Spezialklinik für schwerkranke Kinder, die Langzeittherapie brauchen. Als Pflegehelferin würden Sie den Kindern vorlesen, mit ihnen spielen, ihnen beim Anziehen helfen und sie vielleicht ein wenig unterrichten, da sie ja eine Weile nicht zur Schule gehen können. Das sind alles sehr wichtige Aufgaben. Und damit Sie nicht an einem Tag zwei Mal die lange Busfahrt auf sich nehmen müssen, schlage ich vor, Sie bleiben immer gleich für zwei oder drei Tage. Ich habe ein hübsches Cottage für Sie, in dem sie übernachten können. Würde Sie das interessieren?“
    „Darüber muss ich erst einmal nachdenken“, lautete Miss Henrys knappe Antwort, obwohl ihre Augen vor Begeisterung leuchteten.
    „Selbstverständlich. Sie können mir ja hier eine Nachricht hinterlassen, wenn Sie sich entschieden haben. Die Einzelheiten besprechen wir später.“
    „Und Sie glauben wirklich, dass dann meine Symptome verschwinden?“, fragte Miss Henry auf dem Weg zur Tür.
    „Das kann ich Ihnen sogar versprechen.“
    Mit einem kurzen Nicken verließ Miss Henry den Behandlungsraum, nachdem sie die Liste mit ihren Symptomen unauffällig in den Papierkorb geworfen hatte.
    „Und?“, fragte Coulson, der kurz darauf den Kopf zur Tür hereinstreckte.
    „Die Liste mit den Symptomen liegt im Papierkorb, und ich habe eine neue Pflegehelferin. Na, was sagst du jetzt?“
    „Ich bin sprachlos. Du vollbringst wahre Wunder, Red. Seit Monaten kommt Miss Henry hierher, und niemand hat ihr bisher helfen können.“
    Vielleicht weil keiner der behandelnden Ärzte wusste, wie es war, wenn man zurückgelassen wurde. Und das Alter spielte dabei keine Rolle, Einsamkeit war immer ein schreckliches Gefühl. Bald schon würde Miss Henry etwas haben, um diese Leere zu füllen, und sie selbst eine witzige alte Dame, die ihr eine ungeheure Hilfe wäre. Ein Wunder war das nicht, aber die

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