Julia Ärzte zum Verlieben Band 52
berühren, sie streicheln und die Hand tiefer gleiten lassen, über ihren schlanken Hals, weiter zu ihrem Ausschnitt und …
Starke Erregung erfasste ihn. Als er leise die Tür öffnete, fiel sein Blick auf das breite Doppelbett mit der grüngoldenen Tagesdecke, die Leah damals, als sie das Zimmer einrichtete, gekauft hatte. Am Kopfende lagen dekorativ arrangiert passende Kissen.
Aber auch hier keine Spur von Leah.
Er suchte im Gästezimmer, selbst im Kinderzimmer. Nichts. Er ging nach unten, durchquerte das Haus und ging in den Garten, den sie so sehr geliebt hatte.
Keine Leah.
Wohin war sie gegangen? Noch wichtiger – würde sie wiederkommen? Der Druck in seinem Magen verstärkte sich.
Nein, sie kommt bestimmt zurück, sagte er sich. So schnell gab sie nicht auf, schließlich brauchte sie seine Unterschrift. Wahrscheinlich hatte sie etwas zu erledigen gehabt und war schon auf dem Rückweg.
Etwas ruhiger kehrte er in sein Büro zurück – sein Lieblingszimmer. Gabe setzte sich hinter den massiven Eichenschreibtisch, den Leah ihm einmal zu Weihnachten geschenkt hatte. Wie viele wundervolle Stunden hatten sie hier verbracht! Leah machte es sich in dem breiten Polstersessel gemütlich und las ein Buch, während er sich durch einen Stapel Fachpublikationen arbeitete oder Papierkram für die Stiftung erledigte. Im Hintergrund spielte leise Musik, manchmal lief auch der Fernseher. Und wenn sie beide genug hatten von Büchern und Unterlagen, vergnügten sie sich auf andere Weise. Der breite Eichentisch leistete da gute Dienste …
Jetzt lagen weder Ärztezeitschriften noch Hochglanzmagazine oder Leahs Strickzeug auf dem matt schimmernden Holz. Ein Notizblock, Stifte, ein gerahmtes Foto von ihnen beiden, das in der Zeit unmittelbar vor Leahs Schwangerschaft entstanden sein musste – das war alles. Und der Terminkalender, aufgeschlagen an dem Tag, an dem er das Flugzeug nach Mexiko bestiegen hatte.
Nicht sichtbar, aber Gabe deutlich bewusst waren die Scheidungspapiere, die in der ersten Schublade lagen. Mit etwas Glück konnte er sie bald in Fetzen reißen und im Altpapier versenken …
Er warf einen Blick auf die Uhr an der Wand. Seit Sheldons Aufbruch war eine knappe Stunde vergangen. Entschlossen vertrieb Gabe jeden Gedanken an Verkehrsunfälle, Rettungswagen und die städtische Leichenhalle, gab sich einen Ruck und wählte Leahs Handynummer. Aber es meldete sich nur ihre Mailbox.
Vielleicht hatte sie nur die Zeit vergessen, versuchte er sich wieder zu beruhigen. Oder sie steckte im Verkehr fest.
Aber nach einer weiteren Viertelstunde konnte er einfach nicht länger warten. Er musste sie finden.
6. KAPITEL
Gebannt beobachtete Leah, wie sich Gabes starke Muskeln unter dem T-Shirt bewegten, während er ihren kleinen blauen Mustang wusch. Es kam ihr immer noch vor wie ein paradiesischer Traum, dass dieser atemberaubende Mann sie geheiratet hatte. Er hätte die schönsten Frauen haben können, doch der schimmernde neue Goldring an ihrem Finger bewies ihr, dass sie nicht träumte. Genau wie die Heiratsurkunde und die Hochzeitsfotos, die sie heute Morgen vom Fotografen abgeholt hatte.
Unerwartet traf sie ein Schwall kaltes Wasser an der Brust.
„Gabe!“, protestierte sie. „Sieh dir das an. Ich bin ganz nass.“
Unter seinem verlangenden Blick wurde ihr plötzlich warm. „Ich auch“, sagte er nur.
„Das Kleid wollte ich doch zu meinen Eltern anziehen“, beschwerte sie sich halbherzig. „Jetzt muss ich mich wieder umziehen.“
„Kann ich dir helfen?“ Seine Augen blitzten.
„Nein“, schmollte sie. „Du hast doch zu tun.“
„Bin schon fertig.“ Energisch drehte er den Wasserhahn zu.
Der Weg ins Schlafzimmer war kurz. Leah fand sich auf dem Bett wieder, zwischen zerwühlten Laken, spürte Gabes suchende Hände auf ihrem Körper und verlor sich in dem heißen Kuss, mit dem er sie verwöhnte.
„Oh, Gabe …“, flüsterte sie, als er ihre Brüste liebkoste und sie zärtlich in den Hals biss. „Das ist …“
„Wundervoll?“
„Ja.“
„Und dies hier?“ Er ließ die Finger tiefer gleiten, berührte sie dort, wo sie es sich am meisten ersehnte.
Sie bog sich in seinen Armen durch. „Ja, Gabe … ja …“
Plötzlich verschwanden die sinnlichen Gefühle, und Leah spürte etwas Hartes am Rücken.
Da stimmte doch etwas nicht. Wieso war die Matratze auf einmal so hart … so knochig?
Sie wand sich, sehnte sich nach dem lustvollen Moment zurück, als sie in Gabes Armen zu den
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