Julia Ärzte zum Verlieben Band 53
„Aber danke, dass du mich eingeladen hast. Das war sehr nett.“
„Nett?“ Langsam stellte Dino sein Glas ab. „Du findest mich nett?“
„Ich finde überhaupt nichts.“ Sie klang panisch, als sie mit den Tellern hantierte. „Weil ich nicht gehe. Nimm jemand anderen mit. Es gibt bestimmt viele Frauen, die unheimlich gern mit dir auf den Ball gehen würden.“ Einer der Teller glitt ihr aus der Hand und zerschellte auf dem Boden. Leise fluchend fegte sie die Bruchstücke zusammen und entsorgte sie.
Dino stand ganz still. Was an ihm machte sie so nervös? „Hättest du Ja gesagt, wenn ich dich zum Essen eingeladen hätte?“
„Vielleicht …“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, hätte ich nicht. Ich gehe nicht aus. Das ist einfach nicht …“
„Nicht?“
„Das bin nicht ich. Such dir eine andere Frau, Dino.“
„Ich will aber dich.“
Panisch sah sie ihn an. „Mit jemand anderem wirst du mehr Spaß haben. Partys sind nicht meins. Ich tanze nicht, ich hasse Small Talk und …“ Mit zitternden Fingern strich sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Dino, vergiss es einfach.“
„Ich möchte mit dir dorthin gehen. Wir müssen nicht tanzen, wenn du nicht willst, aber es ist Weihnachten, Meg. Hab mal Spaß und geh aus dir heraus.“ Um sie doch noch zu überzeugen, lockte er sie: „Es wird ein eleganter Abend. Ein guter Grund, dir ein neues Kleid zu kaufen.“
Beinahe fiel ihr noch ein Teller aus der Hand. „Ich brauche kein neues Kleid, weil ich nicht gehen werde.“
Dino verfluchte sich insgeheim für seine Gedankenlosigkeit. Als alleinerziehende Mutter musste sie ihre Finanzen bestimmt sorgfältig im Auge behalten, und er schlug ihr vor, sich ein neues Kleid zu kaufen. Er versuchte, die Situation zu retten. „Trag doch einfach etwas aus deinem Kleiderschrank.“
„Genau. Meine Wetterschutzjacke vielleicht? Wie wäre das?“, bemerkte sie sarkastisch. „Wie gesagt, es ist sehr nett von dir, Dino, aber ich möchte wirklich nicht dorthin gehen. Ich biete dir besser keinen Kaffee an, da du bestimmt gehen möchtest.“
Und das war es.
Die friedliche Atmosphäre war zersplittert. Sie wollte, dass er ging.
Dino rührte sich nicht. „Kaffee wäre toll. Ich habe es nicht eilig. Also willst du nicht gehen, weil du nicht weißt, was du anziehen sollst? Wenn das so ist, könnte ich …“
„Du gibst nicht auf, oder?“, unterbrach sie ihn scharf. „Ich habe dir doch gesagt, dass das nichts für mich ist.“
„Was ist dann etwas für dich?“
Sie löffelte frischen Kaffee in eine Kanne. „Ich spiele mit meinem Sohn und meinem Hund. Ich arbeite, trainiere Rambo, wandere in den Bergen. Das ist alles. Ich fühle mich in meinen Wanderstiefeln wohler als in Stilettos. Auf Partys zu gehen steht einfach nicht auf meiner Liste.“
Dino stand auf, nahm ihr den Löffel aus der Hand und legte seine Hände auf ihre Schultern. Rambo hob den Kopf und streckte sich. Dann wedelte er mit dem Schwanz über den Boden, als wäre er einverstanden.
„Bei dir klingt es so, als wären das getrennte Welten, die nicht zusammenpassen.“ Sanft umfasste er ihr Gesicht, streichelte über ihre Wangen und versuchte zu verstehen, was in ihrem Kopf vorging. „Aber du schuldest mir ein Date. Zeitpunkt und Ort meiner Wahl. Zeitpunkt ist der nächste Samstag und der Ort der Weihnachtsball. Und du wirst dich amüsieren, das verspreche ich dir.“
„Verstehst du das Wörtchen „nein“ nicht?“
„Ich höre selektiv.“
Frustriert hob sie die Hände. „Warum fragst du mich überhaupt? Hat Melissa keine Zeit?“
„Melissa?“ Dino runzelte die Stirn. „Du meinst die Blondine, die auf der Beobachtungsstation arbeitet? Keine Ahnung, ich habe sie nicht gefragt.“
„Das solltest du. So, wie sie diese Woche mit dir geflirtet hat, sagt sie bestimmt gern zu.“
„Bist du deshalb so abrupt weggegangen?“
„Ich wollte eure Romanze nicht stören.“ Sie drückte mit den Händen gegen seine Brust, und diesmal knurrte Rambo nicht. Interessant.
„Ich habe keine Beziehung mit Melissa.“
„Das ist mir egal, und es geht mich auch nichts an.“ Sie errötete, und es fiel Dino schwer, sich zu konzentrieren. Der Duft ihres Haares und ihr sanft geschwungener Mund zogen ihn magisch an.
„Denkst du, ich würde dich fragen, wenn ich mit jemandem zusammen wäre?“
„Du bist beliebt und dein Büro ist an manchen Tagen regelrecht belagert.“
„Ich bin mit niemandem zusammen.“
„Mit wem warst du dann letzten
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