Julia Ärzte zum Verlieben Band 53
schmeckt gut. Woher hast du ihn? Ist er teuer?“
„Ich habe ihn letztes Mal von zu Hause mitgebracht“, wich Dino ihrer Frage aus und stellte die Flasche in den Kühlschrank. Er musterte seinen Pizzaboden. „Ich brauche hier etwas Hilfe, Jamie. Hast du einen Rat für mich?“
Jamie hielt eine Schüssel mit Tomatensoße. „Ich kann sie für dich belegen, wenn du möchtest.“
„Das wäre toll, danke. Du hast da mehr Erfahrung als ich.“ Dino setzte sich auf einen Stuhl und beobachtete Megan.
„Okay, Jamie.“ Sie schob ihrem Sohn ihren Pizzaboden hin. „Du weißt, was du tun musst. Nicht zu viel, sonst weicht sie durch.“
Dino beugte sich vor und nahm sich eine Olive. „Wie war die Schule heute, Jamie? Gab es Ärger mit Freddie?“
„Nö, heute nicht.“ Vorsichtig verteilte Jamie Tomatensoße auf den drei Pizzas. „Jetzt möchte er mein Freund sein.“
„Das ist gut.“
„Nicht wirklich. Er will ja nur in deinem Auto mitfahren.“ Jamie nahm eine Schale mit geriebenem Käse und verzog das Gesicht, während er Käse auf die Pizzaböden streute. „Gestern wollte er nichts mit mir zu tun haben, und heute möchte er mein Freund sein. Ich habe mich nicht verändert, aber er weiß jetzt, dass du mein Freund bist. Möchtest du Peperoni und Oliven?“
„Sì, grazie“ , erwiderte Dino abwesend.
Megan nippte an ihrem Champagner. „Jamie, das ist genug für eine Pizza.“
Ihr Sohn belegte die anderen Böden. „Könnten wir das immer essen, wenn wir in Italien wohnen würden? Ich wette, du hast mit deinen Eltern jede Menge Pizza gemacht, als du klein warst, Dino.“
Die paar Male, bei denen Dino mit seinen Eltern zu Abend essen durfte, war es furchtbar steif zugegangen, und auf Kinder hatte niemand Rücksicht genommen. Seine Schwester und er hatten unzählige öde Abende ertragen, an denen sie lieber gespielt oder geschlafen hätten.
„Leider nicht.“ Damals hatte er sich nicht vorstellen können, dass Kinder so etwas mit ihren Eltern machten.
Jamie schob ihm eine Pizza hin. „Käse und Tomatensoße sind das Schwierigste. Jetzt musst du dir nur aussuchen, was du noch möchtest.“
Lächelnd streute Dino Oliven, Peperoni und Pilze darauf, dann schob Megan die Pizzas in den Ofen.
„Ich gehe fernsehen, bis sie fertig sind“, verkündete Jamie und hüpfte vom Stuhl. „Lass sie nicht anbrennen, Mum.“ Er verschwand aus dem Raum, und Megan sah Dino entschuldigend an.
„Es tut mir leid.“ Sie räumte die verschiedenen Schalen vom Tisch. „Ich bin sicher, das ist nicht das, was du gewöhnt bist.“
„Nein, es ist besser.“
„Sei nicht so herablassend, Dino. Du hast doch gerade gesagt, dass du als Kind keine Pizza gegessen hast.“
„Aber nicht, weil ich nicht wollte. Normalerweise haben meine Schwester und ich mit einem unserer Kindermädchen in der Küche gegessen, während meine Eltern im Speisezimmer ihre Gäste unterhalten haben.“ Er sah sich um. „Und die Küche war überhaupt nicht so wie deine.“
„Du meinst nicht so unaufgeräumt?“
„Nein, nicht so gemütlich.“ Er nahm eins von Jamies Bildern in die Hand, das auf dem Tisch zur Seite geräumt worden war. „Er ist ein sehr wichtiger Teil deines Lebens. Das sieht man überall.“
„Das liegt nur daran, dass ich wenig Zeit damit verbringe, hier aufzuräumen.“ Megan pustete sich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht.
„Du bist stolz auf ihn, und das sieht man. Und für mich sieht es hier gut aus. Kein Kind möchte in einem Mausoleum leben.“
Erschrocken über Dinos plötzlich so schroffe Stimme riskierte Megan eine persönliche Frage. „Hat sich dein Zuhause so angefühlt?“
Dino schob seinen Stuhl zurück und streckte seine Beine aus. „Bei uns waren die Bilder an den Wänden alarmgesichert. Einmal stand fast die halbe römische Polizei vor unserer Tür, weil ich im Haus Fußball gespielt habe. Und meine Eltern waren der Ansicht, dass Kinder weder gehört noch gesehen werden sollten. Wir haben praktisch verschiedene Leben geführt.“
Sie runzelte die Stirn. „Das klingt wirklich nicht so toll.“
„War es auch nicht“, murmelte Dino. „Vielleicht glaubst du mir jetzt, dass ich den Pizzaabend genieße.“
„Oh … gut.“
„Macht ihr das jeden Freitag?“
„Wenn ich nicht arbeite.“ Sie wusch sich die Hände und nahm ihre Schürze ab. „Ich wollte dir noch einmal für gestern danken. Es hat Jamie sehr viel bedeutet. Und mir auch.“
„Es war schwer, mich nicht einzumischen. Ich hätte mir
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