Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Aerzte zum Verlieben Band 61

Julia Aerzte zum Verlieben Band 61

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 61 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Meredith Webber , Amy Andrews
Vom Netzwerk:
die Gesundheit ruinieren, noch bevor es auf der Welt ist.“
    Neena sah ihn einen Moment lang prüfend an, als überlegte sie, ob sie ihm trauen konnte. Dann öffneten sich ihre dunkelroten Lippen zu einem hinreißenden Lächeln. Maks Herzschlag setzte einen Moment aus, so wunderschön kam sie ihm vor.
    „Können wir mit Ihrem Wagen fahren? Ich habe schon seit Jahren nicht mehr in einem anständigen Auto gesessen, immer nur in diesem zerbeulten Geländewagen. Ihr Auto hat Ledersitze. Es muss himmlisch sein!“
    Sie verblüffte ihn immer wieder. Nie hätte er vermutet, dass diese Frau sich wie ein Kind auf eine Fahrt in einem schicken Auto freuen könnte.
    „Gut, dann nehmen wir meinen Wagen“, versprach er.
    Immer noch lächelnd stieg Neena aus und ging beschwingt zur Eingangstür.
    Er hatte sie schon in vielen Launen und Stimmungen erlebt. Unwillkürlich fragte Mak sich, wie lange es dauern würde, um eine Frau wie Neena richtig kennenzulernen. Ein Leben lang?
    Die Woche verlief vergleichsweise ruhig – zumindest im Vergleich mit Maks Einführung in den medizinischen Alltag von Wymaralong. Am Mittwochnachmittag wurden sie wieder zu einem Unfall auf einer Farm gerufen. Einer der Cowboys war von einem wild gewordenen Bullen gegen den Zaun gedrückt worden. Auch diesmal leisteten sie Erste Hilfe, bis der Verletzte ins nächste Krankenhaus geflogen werden konnte.
    „Wäre ein zweiter Arzt bei so vielen Einsätzen außerhalb der Stadt nicht besser?“, fragte Mak, als sie zurückfuhren.
    „Auf jeden Fall! Aber wer will hier schon arbeiten, als Landarzt im tiefsten Outback?“
    „Haben Sie versucht, einen Partner zu finden?“
    „Einmal, ja. Leider glaubte er, er könnte alles mit mir teilen … mein Haus, mein Leben und mein Bett. Hätte ich mich in ihn verliebt, wäre es wohl die ideale Lösung gewesen, aber das war nicht der Fall. Er war ein unangenehmer Mensch, was Ned übrigens auf den ersten Blick erkannt hatte.“
    „Hat Ned dafür gesorgt, dass er wieder ging?“
    Neenas Lächeln wirkte plötzlich seltsam gezwungen. „Es war nicht das erste Mal“, sagte sie. „Nach dem Tod meines Vaters – ich war fünfzehn – verlor ich irgendwie den Halt. Maisie war zu der Zeit schon Mitte achtzig und wurde mit mir nicht mehr fertig. Als ich es zu bunt trieb, ist Ned eingeschritten. Er las dem Jungen, den ich zu lieben glaubte, die Leviten und schaffte es, mich wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Er ließ sich jeden Tag meine Hausaufgaben zeigen und sprach mit meinen Lehrern. Ich glaube, er wollte mir zeigen, dass jemand für mich da war. Jemand, dem ich wichtig war.“
    Der grantige alte Ned war der Einzige gewesen, der dem trauernden Mädchen gezeigt hatte, dass es nicht allein auf der Welt war. Mak hielt sich nicht für sentimental, aber das ging ihm doch an die Nieren. „Dann waren Sie mit fünfzehn Jahren Vollwaise?“
    „Ja.“ Die Stadt kam in Sicht, und Neena warf einen Blick nach oben auf die quer über die Straße gespannte weihnachtliche Dekoration. „Ich muss das Haus noch schmücken“, sagte sie.
    Mak wusste, dass die Unterhaltung beendet war. Bei Neena wurde er das Gefühl nicht los, dass sie sich hinter einem Vorhang verbarg, den sie nur ab und zu lüftete, um ihm einen Blick auf sie zu gestatten. Aber wer sie wirklich war, blieb ihr Geheimnis …
    Neena bereute es, dass sie schon wieder ein Stückchen von sich preisgegeben hatte. Sie war froh, dass sie Mak für eine Weile aus dem Weg gehen konnte.
    Vor der gemeinsamen Rückfahrt aber konnte sie sich nicht drücken.
    „Wo haben Sie Ihre Weihnachtsdeko?“, fragte Mak, als sie wieder zu Hause waren. „Und sagen Sie nicht, dass Sie sie auch allein hertragen können. Ned würde das nie zulassen, und da er im Moment nicht hier ist, bin ich der Mann im Haus.“
    Der Mann im Haus … Eine seltsame Unruhe erfasste Neena bei seinen Worten, doch sie ließ sich nichts anmerken.
    „In alten Seemannskisten im Keller. Seien Sie vorsichtig, vielleicht hat sich da unten eine Schlange häuslich niedergelassen.“
    „Großartig! Dann kommen Sie besser mit.“
    „Um die Schlange zu vertreiben?“ Sie zeigte ihm den Weg.
    „Nein, damit ich Sie wieder in die Arme nehmen kann, um Sie zu retten. Das letzte Mal ist mir in unvergesslicher Erinnerung geblieben.“
    Neena wandte sich ihm zu, aber im dämmrigen Licht konnte sie nicht erkennen, ob Mak sie neckte oder …
    „Flirten Sie mit mir?“
    Das war ihr einfach herausgerutscht – wie so manches, seit

Weitere Kostenlose Bücher