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Julia Aerzte zum Verlieben Band 61

Julia Aerzte zum Verlieben Band 61

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 61 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Meredith Webber , Amy Andrews
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Mak Stavrou in ihr Leben geplatzt war.
    „Schon möglich.“ Aber er klang sehr ernst. „Hätten Sie etwas dagegen?“
    „Ich glaube, ja.“ Neena öffnete die Tür zum Kellerraum. Sie schaltete das Licht an, trat einen Schritt zurück und schlug mit einem alten Krückstock auf den Boden und gegen die Wände, um unliebsame Bewohner zu verjagen. „Es ist nicht gerade eine meiner Stärken, und als ich es das letzte Mal versuchte, habe ich mir die Finger verbrannt. Und Sie kennen ja das Sprichwort vom gebrannten Kind. Also lassen Sie es besser.“
    „Sicher? So ganz überzeugt hören Sie sich nicht an.“ Er nahm ihr den Stock ab und hieb damit gegen vergilbte Kartons und alte Holzschränke.
    „Wieso nicht?“ Erstaunt blickte sie ihn an.
    „Sie haben gesagt, Sie glauben, dass Sie etwas dagegen haben. Ein echtes Nein klingt anders.“
    „Haarspaltereien. Ich will wirklich nicht flirten. Wozu auch, Sie sind sowieso bald wieder weg. Außerdem bin ich schon einmal auf einen flirtenden Griechen hereingefallen, ein zweites Mal passiert mir das nicht.“ Sie deutete auf zwei Kisten mit der Aufschrift Weihnachtsschmuck . „Tragen Sie mir die bitte nach oben? Sie können sie auf der Veranda abstellen. Ich werde schnell duschen, und hinterher gehen wir zum Abendessen in den Pub. Bisher haben Sie fast nur Kranke hier kennengelernt, jetzt stelle ich Ihnen die Gesunden vor.“
    Nach einer halben Stunde im Pub wünschte sich Mak, er wäre nicht mitgegangen.
    Das Essen war okay, saftige Steaks mit reichlich Pommes frites und frischem Salat. Das Lokal war gerammelt voll. Die Leute begrüßten ihn freundlich, auch wenn er spürte, dass sie es aus reiner Höflichkeit taten. Bei Neena verhielten sie sich anders, hier kam jedes Wort, jedes Lächeln von Herzen. Sie unterhielt sich mit den Kindern an den Tischen, an denen sie vorbeikamen, grüßte die Erwachsenen und erkundigte sich nach den Haustieren, sprach mit den Leuten an den Nebentischen …
    Und dann kam’s!
    „Sie hätten mich ruhig vorwarnen können, dass es ein Karaoke-Abend wird“, beschwerte sich Mak bei ihr, als der Diskjockey Musik auflegte. „Müssen wir unbedingt bleiben?“
    „Und ob. Bleiben und mitmachen. Sie sind neu in der Stadt, da erwartet man von Ihnen, dass Sie ein Liedchen zum Besten geben. Wenn Sie das hinter sich gebracht haben, können wir nach einer halben Stunde wieder gehen. Sie haben wohl für Karaoke nicht viel übrig, was?“
    „Mir ist absolut schleierhaft, wie überhaupt jemand Spaß daran haben kann“, brummte Mak. „Und ich werde auf keinen Fall singen!“
    Aber er wurde gar nicht gefragt. Der DJ griff zum Mikrofon und verkündete, es sei ihm eine Ehre, den neuen Arzt in der Stadt begrüßen zu dürfen, und ob er ihnen nicht die Freude machen würde, ein Lied zu singen.
    Mak wollte weder kleinlich noch unhöflich sein. Er schluckte seine Abwehr hinunter, stand auf und begab sich auf die kleine Bühne.
    „Haben Sie einen Lieblingssong?“, erkundigte sich der DJ, während er durch die Titelliste auf dem Monitor scrollte.
    „Wie wäre es mit Tie me kangaroo down, sport ?“, schlug Mak vor.
    Der DJ sah ihn überrascht an. „Das kennen Sie?“
    „Nur in der Studentenversion, aber wenn ich den Originaltext auf dem Teleprompter ablesen kann, müssen Sie nicht befürchten, dass die Leute rote Ohren bekommen.“
    „Nun, ja …“ Der junge Mann schien sich nicht ganz sicher zu sein, ob ein Arzt einen solchen Song singen sollte.
    Den Stammgästen musste es ähnlich gehen, denn es herrschte absolute Stille, als Mak loslegte. Er warf einen schnellen Blick zu Neena hinüber und sah, dass sie sich mühsam ein Lachen verkniff. Aber dann fielen die Gäste mit ein, und das Eis war gebrochen. Alle sangen laut mit. Die Leute johlten und klatschten begeistert, nachdem die letzten Töne verklungen waren, und Mak ging schnell zu Neena zurück. Jetzt war ihm der Auftritt doch ein bisschen peinlich.
    „Ein Mann mit vielen Talenten“, begrüßte sie ihn lächelnd. „Mit dem Song haben Sie viele Herzen gewonnen, allein schon dadurch, dass Sie überhaupt auf die Bühne gegangen sind und gesungen haben. Andere hätten sich geweigert.“
    „Der Kollege, von dem Sie vorhin gesprochen haben, auch?“
    „Der hätte sich niemals dazu herabgelassen, in einem schlichten Pub zu essen, geschweige denn Karaoke zu singen“, meinte sie und stand auf.
    Mak nickte den Leuten auf dem Weg zum Ausgang zu und folgte Neena ins Freie.
    Draußen herrschte kaum Verkehr.

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