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JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
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versinken.
    „Du bist wunderschön“, fügte er hinzu. „Atemberaubend schön. Ich wünschte, ich könnte zu Hause bleiben.“
    „Ich muss auch zur Arbeit.“
    „Ich weiß.“
    Wieder beugte er sich über sie und küsste sie liebevoll, bevor er seufzend die Decke zurückschlug und aufstand. Nackt ging er ins Duschbad und drehte das Wasser auf.
    Lucy setzte sich auf und trank ihren Tee, der inzwischen nur noch lauwarm war. Da Ben die Tür offen gelassen hatte, konnte sie seine hochgewachsene Gestalt hinter der beschlagenen Glaswand sehen. Sie fragte sich, wie sie es ihrem Vater jemals beibringen sollte, dass sie sich ausgerechnet in den Mann verliebt hatte, dem er den Tod seiner Frau vorwarf.
    Aber so war es: Sie liebte Ben. Seit Jahren schon, seit sie im Krankenhaus mit ihm zusammengearbeitet hatte. Wäre ihre Mutter nicht gestorben, wären sie bestimmt längst ein Paar.
    Stattdessen hatte sie das beklemmende Gefühl, im Chaos zu ersticken, ohne die leiseste Idee, wie sie sich daraus befreien sollte.
    „Wir sehen uns später.“ Ben zog das Jackett über und nahm seine Aktentasche. „Wann hast du Feierabend?“
    „Um sechs, aber … Ben, ich weiß nicht …“
    „Was weißt du nicht?“
    „Ob es eine gute Idee ist, wenn wir …“ Hilflos ließ sie den Rest des Satzes in der Luft hängen.
    Er schwieg, fuhr sich mit der Hand durch das noch feuchte Haar und stieß kaum hörbar etwas hervor, das sie nicht verstand.
    „Okay, ich rufe dich an“, sagte er schließlich. „Fahr vorsichtig.“
    „Du auch.“
    Ein flüchtiges Lächeln, er wandte sich ab, zögerte und kam noch einmal zu ihr zurück. Ben drückte ihr einen kurzen festen Kuss auf die Lippen. „Liebe dich“, sagte er und eilte aus der Haustür.
    Sprachlos blickte Lucy ihm nach. „Er hat es nicht so gemeint“, sagte sie in den leeren Flur. „Einfach nur dahergesagt. Ein Spruch, nichts weiter.“
    Wem wollte sie etwas vormachen? Ihr Herz klopfte immer noch heftig, erfüllt von einem völlig verrückten Glücksgefühl.
    „Guten Morgen, Lucy. War’s schön gestern Abend?“
    Jetzt nicht rot werden. Lucy lächelte ihren Vater an. „Morgen, Dad. Danke, ja.“ Schön? Was für eine Untertreibung, es war himmlisch.
    Liebe dich .
    Mehr als himmlisch!
    „Und wie lief es mit Carter?“
    „Car… Ach so, die Besprechung. Gut, sehr gut. Dragan konnte nicht dabei sein, aber ich erzähle ihm nachher, was dabei herausgekommen ist. Und, alles in Ordnung wegen des Hauses?“, fügte sie hinzu, um ihn abzulenken.
    „Perfekt, es ist alles geregelt. Wo, sagtest du, hast du übernachtet?“
    Schlauer alter Fuchs . „Ich habe gar nichts gesagt“, begann sie, „aber es war ziemlich spät, als wir mit dem Essen fertig waren. Also bin ich dageblieben.“ Unterm Tisch kreuzte sie die Finger. Zum Glück kam Kate in diesem Moment vorbei und blieb am Türrahmen stehen.
    „Morgen, Lucy. Nick, hast du einen Augenblick Zeit? Da ist ein Schreiben vom Gesundheitsdienst, mit dem du dich dringend befassen musst.“
    „Klar, natürlich.“ Er marschierte zur Tür.
    Lucy suchte Kates Blick und bewegte lautlos die Lippen: „Danke.“
    Die Praxismanagerin lächelte nur und verschwand mit Nick im Flur. Erleichtert schloss Lucy die Tür hinter ihnen. Kate schien auf ihrer Seite zu sein, und das war ein beruhigendes Gefühl. Aber Dragan wusste offenbar auch Bescheid. Und Marco? Der heißblütige Italiener hatte die leidenschaftliche Liebe im Blut, auch wenn er mit seiner Ehe kein Glück hatte. Würde er ihr anmerken, dass sie bis über beide Ohren in Ben verliebt war?
    Und die Sprechstundenhilfen? Wenn sie anfingen zu reden, würde ihr Vater davon Wind bekommen …
    Ihr Telefon klingelte. Lucy verscheuchte die aufwallende Panik und griff zum Hörer. „Hallo?“
    „Dein erster Patient ist da, Lucy, und Toby Penhaligan ist auch gerade aufgetaucht. Er hat sich den Arm gebrochen. Übernimmst du das?“
    „Sicher. Warte, ich komme nach vorn.“
    Toby war Fischer, ein gut aussehender junger Mann Mitte zwanzig. Er stand am Empfang, noch in seinem Ölzeug, und hielt sich den Arm. „Hi, Doc“, begrüßte er sie. „Mir ist was Dummes passiert. Ich bin auf Deck gestürzt und dachte erst, es wäre nichts, aber ich habe im Arm keine Kraft mehr. Dad meint, ich könnte mir was gebrochen haben.“
    „Dann wollen wir uns das mal ansehen.“ Sie führte ihn ins Behandlungszimmer. „Toby, können Sie die Öljacke ausziehen? Wir müssen sie ja nicht aufschneiden, wenn es nicht unbedingt

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