Julia Arztroman Band 62
gute Kandidatin.“
Er nickte abwesend. Paige hatte den Stoff ihres T-Shirts, ohne es zu merken, straff über der Brust gespannt, und auf einmal konnte er sehr viel erkennen. Zum Beispiel, dass sie keinen BH trug.
„Das stimmt“, sagte er schließlich. „Und ich möchte auch gerne, dass sie eins bekommt. Aber sie nicht. Ihrer Ansicht nach ist mit ihr alles in Ordnung. Sie hat ein erfülltes Leben, kann kommunizieren, und sie ist in der Gehörlosen-Initiative zu Hause sehr aktiv.“ Valentino hob die Schultern. „Das respektiere ich.“
„Bedeutet das, ich bin ein schlechter Mensch? Glaubst du, weil ich beschlossen habe, mit McKenzie diesen Weg einzuschlagen, wird sie irgendwann glauben, dass etwas mit ihr nicht in Ordnung ist?“ Fragend sah Paige ihn an. „Ist es falsch von mir, wenn ich mir für sie wünsche, dass sie hören kann?“
Valentino beugte sich vor, um seine Suppenschale auf den Couchtisch zu stellen. „Natürlich nicht, Paige. Meine Mutter glaubt fest daran, dass man immer das tun sollte, was man für das Beste hält. Genau wie ich. Implantate verbessern die Möglichkeiten für Gehörlose, das ist alles. Meine Mutter wäre stolz auf dich.“
Paige freute sich über die Vorstellung. „Ich wette, sie ist sehr stolz auf dich.“
Er lachte. „Selbstverständlich. Sie erzählt jedem von ihrem Sohn, dem Chirurgen.“
Paige lachte ebenfalls. „Das ist wohl in jeder Kultur das Gleiche.“
Valentino betrachtete sie sekundenlang. „Da ist es wieder“, meinte er. „Dieses Lachen.“
„Das könnte zur Gewohnheit werden“, gab sie belustigt zurück.
Sein Blick glitt zu ihrem T-Shirt. Es war von einer Schulter gerutscht, und ihre Brustwarzen zeichneten sich wie zwei Punkte darunter ab.
Freunde.
Er schaute ihr in die Augen. „Wäre das nicht schön?“
Schlagartig wurde Paige ernst. Es wäre jedenfalls sehr ungewohnt. Während Valentino ihren Blick festhielt, fühlte sie sich, als würde sie in seinen warmen, dunklen Augen versinken. „Habe ich dir eigentlich schon genug gedankt? Ehrlich, ich weiß nicht, wie ich dir jemals genug danken kann.“
„Ich habe eben einfach den besten Job der Welt“, meinte er nur wieder.
„Trotzdem.“ Aus einem Impuls heraus stand Paige auf und ging zu ihm. „Ich danke dir so sehr“, flüsterte sie. Mit beiden Händen umschloss sie sein Gesicht und gab ihm einen schnellen Kuss auf den Mund.
Es sollte nichts Sexuelles sein, sie wollte nur ihre Dankbarkeit ausdrücken. Rein freundschaftlich.
Aber sie hätte wissen sollen, dass sie mit dem Feuer spielte. Denn sofort nahm sie Valentino mit all ihren Sinnen wahr. Seine Leckereien hatten ihre Sinne geweckt, und jetzt spürte sie alles: seine Wärme, das Kratzen seiner Bartstoppeln, seinen klaren männlichen Geruch. Und obwohl der Kuss längst vorbei war, konnte Paige sich nicht von ihm lösen.
Valentino schaute zu ihr auf. Ihre Augen hatten sich verdunkelt, und kurz bevor ihre Lippen sich trafen, war ihr weites T-Shirt nach vorne gefallen, sodass er einen herrlich freien Blick auf ihre nackten Brüste bekam.
Er war schon hart, als er ihre Handgelenke umfasste. Langsam ließ er die Daumen über die zarte Haut ihrer Pulspunkte kreisen. Einen kurzen Moment lang zögerte sie noch. Noch könnte sie sich von ihm losmachen, vernünftig sein … Dann setzte Paige sich rittlings auf ihn und ließ ihre Knie in das weiche Leder neben seinen Oberschenkeln sinken.
Sie küssten sich. Hemmungslos. Leidenschaftlich. Dann war irgendwie ihr T-Shirt verschwunden, und Paige spürte Valentinos Lippen auf ihren Brüsten. Er saugte eine Brustwarze tief hinein in seinen heißen Mund, und sie spürte, wie er sie spielerisch mit seiner Zunge umkreiste, was ein fast schmerzhaftes Ziehen tief in ihrem Körper auslöste. Sie zerrte Valentino das Hemd vom Körper, öffnete den Reißverschluss seiner Hose. Sie konnte nicht mehr länger warten, sie wollte ihn berühren, ihn spüren … Sie befreite ihn von seinen Boxershorts, legte die Finger um seine Erektion, rieb sich aufreizend an ihm …
„Oh ja“, stöhnte Valentino und schloss die Augen. Dann riss er sie wieder auf und sah sie an. „Kondom?“
Unvermittelt hielt Paige inne.
Was?
Kondome? Ja, natürlich.
Ihr Herz hämmerte wie verrückt, als sie versuchte zu überlegen. Doch dann saugte Valentino wieder eine ihrer Brustwarzen in seinen Mund, und sie konnte sich nur noch hilflos an seinen Schultern festklammern.
„Kondom“, wiederholte er.
Tief Luft holend vergrub
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