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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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mögliche Reaktionen ihrer Tochter vorzubereiten. Selbst wenn sie diese eigentlich alle kannte.
    „Ja. Okay.“
    „Das hier ist nur der erste Schritt. Es wird noch einiges an Messungen nötig sein, und McKenzie braucht intensive Sprachtherapie, damit ihr Gehirn die Laute, die sie hört, auch als Sprache erkennt. Und um selbst sprechen zu lernen.“
    „Ich weiß.“ Paige hatte sich auf einen langwierigen Prozess eingestellt.
    „Setz dich am besten ihr gegenüber. Dann fangen wir an.“
    Sie setzte sich auf die andere Seite des Tisches. McKenzie war so vertieft in ihr Puzzle, dass sie es gar nicht merkte.
    Valentino klickte zweimal mit der Maus. „Es ist an. Probier mal, sie zu rufen.“
    Sekundenlang war Paige wie gelähmt. Seit zwei Jahren hatte sie diesen Moment herbeigesehnt, aber jetzt fühlte sie sich vollkommen überfordert. Die Kehle war ihr wie zugeschnürt, sodass sie keine Luft mehr bekam.
    „Es ist alles okay, Paige“, meinte Valentino. „Lass dir ruhig Zeit.“
    Aufmunternd lächelte er ihr zu, und sie musste schlucken. Anscheinend kannte er die emotionale Wirkung dieses Moments sehr gut.
    „McKenzie.“ Da ihre Stimme zitterte, räusperte sich Paige. „McKenzie, Schätzchen, kannst du mich hören?“
    Doch die Kleine hörte nicht auf zu spielen. Hilfesuchend schaute Paige zu Valentino.
    „Es ist in Ordnung“, wiederholte er. „Mach einfach weiter. Ich werde das Gerät nach und nach immer lauter stellen.“
    Am liebsten hätte Paige eine Bewegung gemacht, um McKenzies Aufmerksamkeit zu erregen. Aber das wäre kontraproduktiv gewesen, denn es ging ja darum, eine spontane Reaktion bei ihr auszulösen.
    „McKenzie? Das ist ein sehr schönes Puzzle, was du da machst, Süße. Es ist genauso wie das mit den Koalas, das wir zu Hause haben, stimmt’s?“
    Das Schweigen wurde unerträglich. Besorgt blickte Paige zu Valentino hinüber. Ihr Herz klopfte so stark, dass sie das Gefühl hatte, ihr würde gleich die Brust zerspringen. „Nichts.“
    Ihre Niedergeschlagenheit traf Valentino tief, wie er zu seiner Überraschung feststellte. Seit wann bedeuteten ihm dieses kleine Mädchen und seine Mutter so viel?
    Mit einem tröstlichen Lächeln sagte er: „Die Telemetrie zeigt mir, dass ihre Nerven stimuliert werden. Du weißt ja, es kann manchmal Wochen dauern, bis Kinder irgendwelche sinnvollen Laute erkennen.“
    Die Lippen zusammengepresst, nickte Paige. Natürlich wusste sie das. Trotzdem war sie furchtbar enttäuscht.
    „Ich versuche es mal mit Klatschen“, erklärte Valentino.
    „Okay.“ Sie versuchte, sich die Enttäuschung nicht anmerken zu lassen, was ihr jedoch nicht gelang.
    Er klatschte dreimal laut in die Hände. McKenzie zuckte zusammen und drehte sich schnell in die Richtung, aus der die Geräusche kamen.
    Paige schossen unwillkürlich Tränen in die Augen. McKenzie hatte es gehört! Sie hatte tatsächlich etwas gehört! Nach drei Jahren in einer Welt ohne Klang konnte sie endlich hören.
    Paige fühlte sich vollkommen überwältigt. Es war ein Wunder.
    Ein echtes Wunder!
    Valentino lächelte McKenzie an. „Hallo. Hast du das gehört?“, gebärdete er und klatschte noch einmal. „Klatschen“, sagte er, ehe er es wiederholte.
    Mit größter Verwunderung schaute die Kleine zu ihrer Mutter hin, deutete auf Valentino und klatschte dann selbst in die Hände.
    Paige lachte durch ihre Tränen hindurch. McKenzie sah so begeistert aus, als hätte sie das Klatschen gerade erfunden.
    „Na, ich denke, das war ziemlich eindeutig, oder?“, meinte Valentino.
    Paige nickte überglücklich. Ihre gehörlose Tochter konnte hören. Es war das Wunderbarste, was sie je erlebt hatte. Obwohl sie in den letzten zwei Jahren bei Harry schon an zahlreichen Implantat-Aktivierungen teilgenommen hatte, war es diesmal einfach unglaublich.
    Sie hob McKenzie hoch, küsste sie und schaukelte sie hin und her. Zu gerne hätte sie die Kleine herumgewirbelt und wäre mit ihr freudig durchs Zimmer getanzt, sie musste jedoch wegen des Kabels vorsichtig sein.
    Aber McKenzie zappelte entzückt, dabei hielt sie sich kichernd an ihrer Mutter fest, die Arme um ihren Hals geschlungen. Außer sich vor Freude lachte Paige ebenfalls.
    „Es ist fantastisch! Unfassbar! Wahnsinn!“
    Belustigt antwortete Valentino: „Ja, das stimmt.“
    Paige drückte ihre Tochter an sich. „Danke, Valentino. Vielen Dank!“, sagte sie über McKenzies Kopf hinweg. „Ich weiß nicht, wie ich dir jemals genug dafür danken soll. Mit Worten kann

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