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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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überraschte. Sie öffnete die Tür weiter. „Na, dann komm rein.“
    Sie ging voran in die Küche und holte zwei Suppenschalen vom Regal. Dabei hörte sie das Geräusch von Glas auf Marmor. Als sie sich umwandte, sah sie, dass Valentino zwei Gläser Rotwein von der Farbe reifer Maulbeeren einschenkte.
    Eins davon reichte er ihr, und beinahe hätte sie abgelehnt. McKenzie würde vermutlich wie immer irgendwann nachts aufwachen und frühmorgens aufstehen. Und Paige war im Weintrinken ziemlich aus der Übung. Aber heute hatte er ein Wunder vollbracht, deshalb nahm sie es.
    Lächelnd hob Valentino sein Glas. „Auf McKenzie.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, auf dich.“ Sie stieß mit ihm an.
    Im Wohnzimmer ließen sie sich die Suppe schmecken. Paige hatte Valentino den größten Teil überlassen. Doch als sie fertig war, wünschte sie sich, sie hätte etwas mehr genommen. In den vergangenen Wochen hatte Valentino ihren Gaumen so verwöhnt, dass sie tatsächlich wieder Gewürze, Aromen und die Beschaffenheit von Essen wahrnahm. Ihr Appetit war zwar immer noch nicht normal, aber anstatt es zu ignorieren, wenn ihr Magen knurrte, suchte sie sich inzwischen etwas, um ihn zu füllen. Was bei den Köstlichkeiten, die Valentino ihr bringen ließ, nicht schwer war.
    Sie warf einen sehnsüchtigen Blick auf seine Schale. Als ihre Blicke sich begegneten, schaute Paige schnell weg. Dabei fiel ihr jedoch auf, wie sich seine muskulösen Oberschenkel unter seinen Jeans abzeichneten, und sie erinnerte sich gegen ihren Willen daran, wie sie sich unter ihren Händen angefühlt hatten. Zum Glück hatte sie sich auf das Sofa gesetzt, während Valentino im Sessel saß.
    „Möchtest du noch was davon, Bella ?“
    Mit einem unschuldigen Ausdruck hielt er ihr seine Schale hin. Doch an seinem Blick und dem kleinen Lächeln erkannte sie, dass er durchaus wusste, in welche Richtung ihre Gedanken gingen.
    „Nein. Ich bin wirklich satt.“ In diesem Moment protestierte ihr Magen geräuschvoll, woraufhin sie rot wurde und ihre Hand auf den Bauch presste.
    Sie war nie hungrig, oder besser gesagt, Hunger spielte in ihrem Leben eine so unbedeutende Rolle, dass sie nie darauf achtete. Rasch nahm sie einen Schluck von ihrem Wein. „Das ist also das Rezept deiner Mutter? Was ist dieses besondere Gewürz darin? Es duftet sehr intensiv, aber in kulinarischen Dingen habe ich leider gar keine Erfahrung.“
    „Basilikum.“ Valentino beobachtete aufmerksam, wie sie einen weiteren Schluck aus ihrem Glas trank. „Meine Mutter sagt immer, wenn man unsicher ist, soll man Basilikum dazutun.“
    Paige lächelte. Wenn sie ihn so in ihrem Wohnzimmer vor sich sah, könnte sie fast vergessen, dass ihr ein aalglatter sexy Playboy mit einem Mädchen in jedem Hafen gegenübersaß. Dass er eine Beziehung mit einem Supermodel gehabt hatte. Im Augenblick wirkte er wie ein ganz gewöhnlicher Mann, der es genoss, einen ruhigen Abend zu Hause zu verbringen.
    Oh, oh. Solche Gedankengänge gefielen ihr überhaupt nicht. Bald rede ich mir noch ein, ich könnte ihn verändern, dachte sie bei sich. Das hat ja bei Arnie auch so großartig geklappt.
    „Deine Mutter ist gehörlos, richtig?“, fragte sie.
    „Ja, von Geburt an“, antwortete Valentino. „Röteln in der Schwangerschaft bei ihrer Mutter.“
    „Du konntest die Gebärdensprache also schon immer?“
    „ Si . Ich habe schon gebärdet, bevor ich sprechen konnte. Wir alle können das.“
    „Alle?“
    „Mein Vater, ich, meine fünf älteren Schwestern. Sogar Alessandro“, erwiderte er.
    Fünf Schwestern? Kein Wunder, dass er sich mit Frauen auskannte. Bestimmt hatte er sie alle um den kleinen Finger gewickelt. Darauf hätte Paige ihren letzten Cent verwettet. „War es schwierig, mit einer tauben Mutter aufzuwachsen?“
    Achselzuckend meinte er: „Es war eben so. Ich habe eigentlich nie darüber nachgedacht. Ich denke, für sie war es viel schwerer, weil sie mit sechs Kindern zurechtkommen musste.“
    „Das heißt, du sprichst zwei Sprachen und kannst sie auch gebärden?“
    „Im Grunde drei. Als ich nach London ging, musste ich die britische Gebärdensprache BSL lernen, und nun noch die australische Version Auslan, obwohl sie der britischen sehr ähnlich ist. Das war also ziemlich leicht“, erwiderte Valentino.
    Verdammt, musste dieser Mann denn unbedingt so perfekt sein? Paige verschränkte die Arme vor der Brust. „Hat deine Mutter nie den Wunsch nach einem Implantat geäußert? Sie ist sicher eine

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