Julia Arztroman Band 62
Valentino sie noch näher an sich, ihre Körper erhitzt und schweißnass, während ihre Erregung sich immer weiter steigerte.
Schließlich bäumte Paige sich auf. „Valentino!“
„Ja“, stöhnte er. „Das tut so gut.“
Sie hörte seine leise, raue Stimme an ihrem Ohr, fühlte ihn, war eingehüllt von seiner Hitze, seiner Leidenschaft … Es gab nur noch ihn und sie an diesem Ort, an dem nichts anderes zählte als ihre Lust und ihr Verlagen.
Valentino, der gerade seine Kleidung richtete, blickte auf. Paige war bereits angezogen, aber in ihrem Blick schimmerte noch die Leidenschaft, heiß und verführerisch, und sie lächelte. An diesen Blick könnte er sich gewöhnen.
Jeden Abend damit schlafen gehen, und jeden Morgen damit aufwachen.
Doch dann spürte er, wie ein leichtes Unbehagen in ihm aufstieg. Denn es ließ sich nicht leugnen, dass innerhalb kürzester Zeit eine tiefe innere Verbindung zwischen ihnen entstanden war. Gerade heute hatten sie so viel miteinander geteilt. McKenzies Reaktion auf Geräusche, auf sein Klatschen, war wunderbar gewesen. Und das Gespräch über seine Mutter vorhin nett. So wie bei einem ganz normalen Paar.
Aber Paarbeziehungen waren nichts für ihn.
Dennoch war gerade etwas zwischen ihnen passiert. Gleich zweimal.
Was hatte er sich bloß dabei gedacht?
Paige nahm die Suppenschalen vom Couchtisch, ihr Körper war wieder unter den weiten, formlosen Kleidern verborgen.
„Wir dürfen das nicht noch mal tun“, sagte Valentino. Auch wenn er an nichts anderes denken konnte, als genau daran.
Verblüfft stellte Paige die Schalen wieder hin. Na schön.
Im Grunde wusste sie, dass er recht hatte. Doch tief in ihrem Herzen fühlte sie sich verletzt. So gleichmütig wie möglich zuckte sie die Achseln. „Natürlich.“
Valentino sah sie erstaunt an. Das war ja einfach gewesen.
Seiner Erfahrung nach nahmen Frauen solche Worte selten positiv auf. „Ich lasse mich nie auf ernsthafte Beziehungen ein“, erklärte er. „Außerdem glaube ich, dass Kollegen untereinander nicht allzu eng miteinander verbunden sein sollten.“
Paige musste ein Lachen unterdrücken. Vor einer halben Stunde hatte er sich darüber keine Gedanken gemacht. Anscheinend hatte der Playboy mehr bekommen, als er gedacht hatte.
Na ja, das war schon okay. Eigentlich hatte es sich ja auch nur um einen Dankeskuss gehandelt, der außer Kontrolle geraten war.
Außerdem hatte sie sowieso nichts anderes von Valentino erwartet. Durch Arnie war ihr Herz romantischem Unsinn gegenüber verhärtet. Abgesehen davon hatte sie ohnehin weder Zeit noch Energie für einen Mann in ihrem Leben. Wie viele Frauen er mit diesem Satz wohl schon gekränkt hatte?
„Finde ich auch“, antwortete sie daher.
„Ich denke, wir sind erwachsen genug, um es als das zu nehmen, was es gewesen ist“, meinte er.
Wieder verbarg Paige ein Lächeln. „Schon gut, Valentino. Ich verstehe. Keiner von uns ist daran interessiert. Ich kann nicht, und du willst nicht. Das ist okay.“
Er versuchte zu protestieren, aber es stimmte. Er wollte nicht. Seit Daniella. „Also, Freunde? Kollegen?“
Mit erhobenen Augenbrauen erwiderte sie: „Ach, sind wir jetzt wieder da angelangt?“
„Glaubst du, du schaffst das nicht?“, fragte er.
„Oh doch, ich schon.“ Dachte er etwa allen Ernstes, dass sie Zeit hatte, herumzusitzen und ihm nachzutrauern? Paige streckte die Hand aus. „Aber du?“
„Selbstverständlich.“ Valentino schüttelte ihr einmal kräftig die Hand. „Dann sehen wir uns morgen in der Sprechstunde.“
Sie folgte ihm zur Haustür, den Blick auf seinem breiten Rücken. Valentino schien den gesamten schmalen Flur auszufüllen, und das Ziehen in ihrem Unterleib erinnerte sie daran, wie groß er tatsächlich war.
Nachdem er die Tür geöffnet hatte, hielt er inne und wandte sich zu ihr um, seine Miene ernst. „Was ist, wenn es irgendwelche Konsequenzen gibt?“
Seufzend sah Paige ihn an. „Keine Sorge.“ Seit der Geburt der Zwillinge hatte sie keine richtige Periode mehr gehabt. Wegen ihrer Magerkeit bezweifelte sie sogar, dass sie überhaupt einen regelmäßigen Eisprung bekam. Vermutlich besaß sie die Fruchtbarkeit eines Pandas.
„Bist du sicher?“, meinte Valentino.
Obwohl sie beide wussten, dass es niemals eine hundertprozentige Garantie gab, erwiderte Paige: „Ja, ich bin sicher.“ Allerdings blickte sie dabei an ihm vorbei in die dunkle Straße.
Doch er ließ nicht locker. „Ich will es wissen, Paige. Falls
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