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Julia Bestseller Band 142

Julia Bestseller Band 142

Titel: Julia Bestseller Band 142 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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Foto von seinem Kind sehen wollte.
    Er zog eine Braue hoch und ließ die Hand sinken. „Du bist ja eine tolle Mutter, wenn du nicht einmal ein Foto von deinem Kind dabeihast.“
    „Das brauche ich auch nicht, weil ich von seiner Geburt an praktisch jede Minute bei ihm war!“, rief sie verzweifelt. „Zuerst habe ich nicht gearbeitet, um ihn nicht weggeben zu müssen, und jetzt tue ich es von zu Hause aus.“ Langsam schüttelte sie den Kopf. „Du glaubst wirklich, ich würde das alles nur erfinden, um an Geld zu gelangen?“
    „In meinen Augen bist du ein geldgieriges Miststück, das zu allem bereit ist!“ Forschend betrachtete er sie. „Und den gekränkten Blick kannst du dir sparen. Er ist nicht mehr besonders überzeugend.“
    Plötzlich wurde ihr eiskalt. „Warum denkst du so von mir?“
    „Weil ich weiß, wie raffgierig du bist.“ Luc sah auf seine Uhr. „Und jetzt musst du mich entschuldigen, weil in einem anderen Besprechungszimmer eine japanische Delegation auf mich wartet, die genauso scharf darauf ist, mein Konto abzuräumen. Falls die auch nur halb so erfindungsreich sind wie du, wird der Nachmittag sehr interessant.“
    War das wirklich alles? Wollte Luc sie hier einfach stehen lassen?
    Kimberley wusste, dass sie ihn nie wiedersehen würde, wenn er jetzt den Raum verließ. „Nein!“, rief sie, denn nun ging es nicht mehr um ihre Gefühle, sondern nur noch um ihren Sohn. „Du kannst mich nicht wegschicken! Ich sage die Wahrheit, und wenn es sein muss, werde ich es dir beweisen. Ich kann Rio ans Telefon holen lassen oder ein Gespräch mit seiner Schule vermitteln. Ich tue alles , aber du musst mir das Geld geben. Ich flehe dich an, Luc. Bitte leih mir das Geld. Irgendwann zahle ich es dir zurück. Ich weiß sonst nicht, was ich machen soll …“ Resigniert verstummte sie und sank wieder auf den Stuhl.
    Luc würde ihr nicht helfen. Die Verantwortung, die sie als alleinerziehende Mutter trug, hatte schon immer schwer auf ihr gelastet, allerdings noch nie so wie in diesem Moment. Sie wollte sich an jemanden anlehnen.
    Er verharrte regungslos und kniff die Augen zusammen. „Für fünf Millionen Dollar würdest du wirklich alles machen?“
    Obwohl sein Tonfall ein ungutes Gefühl in ihr hervorrief, zögerte Kimberley nicht. „Welche Mutter würde das nicht, wenn es um das Wohl ihres Kindes geht?“
    „Das ist ein sehr interessantes Angebot.“ Nachdenklich betrachtete er sie. „Ich überlege es mir.“
    Sie biss sich auf die Lippe und faltete die Hände im Schoß. „So lange kann ich nicht warten.“
    „Wir sind hier in Brasilien, meu amorzinho “, erinnerte er sie sanft, während er die langen Beine ausstreckte. „Und gerade du solltest wissen, dass wir uns für alles Zeit lassen.“
    Sein glühender Blick und die knisternde Atmosphäre im Raum nahmen ihr den Atem. Plötzlich fühlte sie sich sieben Jahre zurückversetzt und erinnerte sich an die langen Nachmittage, an denen Luc und sie sich auf seinem Bett oder im Swimmingpool geliebt hatten – Nachmittage, die sich bis zum Abend und dann bis zum nächsten Morgen ausgedehnt hatten. Mühsam schluckte sie.
    Ja, die Brasilianer ließen sich viel Zeit.
    „Die Frist läuft morgen Abend ab.“
    Seine Augen funkelten. „Glaubst du etwa, ich gebe dir das Geld einfach so und lasse dich dann gehen?“
    Erneut schluckte sie, wie gebannt von dem Ausdruck in seinen Augen. „Luc …“
    „Betrachten wir einmal die Fakten …“ Mit seinen gebräunten Fingern trommelte Luc auf den Glastisch. „Du wirfst mir vor, ich hätte dich damals verführt. Du tauchst einfach in meinem Büro auf und ignorierst die Vergangenheit, als wäre sie eine ansteckende Krankheit, mit der du dich wieder infizieren könntest, wenn du in meiner Nähe bleibst.“ Dann musterte er sie. „Du trägst hochgeschlossene Sachen, um dich zu schützen, und die Wahrheit ist …“ Er beugte sich zu ihr herüber. „Du hast Angst vor den Gefühlen, die ich in dir wecke, stimmt’s? Deswegen leugnest du sie. Es ist viel einfacher, so zu tun, als würden sie nicht existieren.“
    Die Kehle war ihr wie zugeschnürt. „Ich empfinde überhaupt nichts.“
    Er lächelte gefährlich. „Du vergisst, dass ich einmal jeden Zentimeter deines herrlichen Körpers kannte, minha docura . Ich weiß, was es bedeutet, wenn du errötest oder die Lippen öffnest.“
    Seine Worte machten sie so nervös, dass Kimberley aufsprang und dabei fast ihren Stuhl umgestoßen hätte. „Du bist unerträglich

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