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Julia Bestseller Band 142

Julia Bestseller Band 142

Titel: Julia Bestseller Band 142 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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umzusehen.“
    „Oh nein, das kann ich nicht. Es wäre nicht richtig. Zu viele Menschen sind von mir abhängig. Und wenn ich aufgebe, hat das auch Auswirkungen auf sie.“ Sie neigte den Kopf zur Seite und drehte die Haare zu einem dicken Zopf, um das Wasser herauszuwringen. „Ich werde den Schuldigen aufspüren und versuchen, das Geld zurückzubekommen. Danach werde ich mich um einen anderen Kredit bemühen, Carlos und Filomena bezahlen und meine Cafés weiterführen.“
    Frustriert nahm er zur Kenntnis, dass sie immer noch versuchte, die Schuld auf jemand anderes zu schieben. Das Gerede über Cafés langweilte ihn außerdem. Rafael kam zu dem Schluss, dass es nur einen Weg gab, dieses Gespräch zu seiner Zufriedenheit zu beenden. „Ich verlängere den Kredit“, sagte er. „Dann kannst du solange mit deinen Cafés spielen, wie du willst.“
    Sie schwieg einen Moment, bevor sie den Kopf schüttelte. „Nein, trotzdem vielen Dank. Das ist ein sehr großzügiges Angebot.“
    Nicht großzügig, dachte Rafael zähneknirschend. Egoistisch. Sie sollte nicht länger an diese vermaledeite Firma denken, sondern die Aufmerksamkeit auf die Gegenwart richten. Auf ihn. Sein Blick blieb an ihrem Mund haften. Rafael fiel es schwer, sich zu konzentrieren. „Es ist mein Geld. Es wegzugeben ist meine Entscheidung.“
    „Und es abzulehnen meine.“ Ihre Stimme klang sehr weich. „Ich will dein Geld nicht. Unter diesen Umständen fühlt es sich nicht richtig an.“
    Soweit es ihn anging, war das Einzige, was sich im Moment richtig anfühlte, ein Szenario, in dem sie beide nackt auf seidenen Laken lagen. Der Grund des Besuchs, der Betrug, die Täuschung, alles war Rafael unwichtig geworden.
    Stirnrunzelnd schaute er zum Himmel. „In zehn Minuten wird es dunkel. Wir müssen zurück zum Haus. Du brauchst Zeit, um dich zum Abendessen umzuziehen …“
    „Oh nein!“ Mit einem ängstlichen Aufschrei beugte sie sich vor und hob das Kleid auf, das über einem Stein lag. „Es ist schmutzig geworden. Ich muss es beim Schwimmen nass gespritzt haben.“
    Verständnislos sah Rafael sie an. „Und?“
    „Etwas anderes habe ich nicht anzuziehen.“ Sie schüttelte das Kleid aus und seufzte. „Meine Hose ist noch nicht trocken und voller Erde, das Kleid ist nass und schmutzig …“
    „Dann essen wir eben nackt“, schlug Rafael gedehnt vor und beobachtete, wie sie errötete.
    „Ich muss mein Kostüm anziehen …“
    Er widerstand der Versuchung, sie darauf hinzuweisen, dass Kleider wirklich unnötig waren. Denn er plante sowieso, sie wieder auszuziehen. Statt diese Gedanken laut auszusprechen, umfasste er sanft ihren Arm und schob Grace auf den Pfad.
    „Maria wird schon ein Kleid für dich finden. Und jetzt geh los, sonst wirst du noch zum Abendessen für jemanden.“
    Grace setzte sich auf die Bettkante und bemühte sich, die Sorgen während des Umziehens zu vergessen.
    War es falsch, seine finanzielle Unterstützung abzulehnen?
    Hohen Moralvorstellungen zu folgen war ja schön und gut. Aber was sollte sie tun, wenn niemand sonst bereit war, ihr Geld zu leihen? Ihre Prinzipien konnten Menschen den Job kosten.
    Sie richtete den Blick auf das Kleid, das Maria vor wenigen Minuten gebracht hatte. Es veränderte seine Farbe im Licht, schimmerte mal türkis, dann wieder silbern.
    Und es war das wunderschönste Kleid, das sie je gesehen hatte.
    Ohne an die Person denken zu wollen, der es einmal gehört hatte, zog sie es über den Kopf. Der weiche Stoff umschmeichelte jede ihrer Kurven, ohne zu straff zu sitzen. Es passte perfekt.
    Dieses Kleid war wie geschaffen, um gewöhnliche Frauen in Filmstars zu verwandeln. Es bedeutete Sünde und Verführung. Allein es zu tragen zauberte ein Lächeln auf Grace’ Lippen.
    Heute Abend werde ich einfach alles nur genießen, versprach sie sich und schlüpfte in die High Heels.

6. KAPITEL
    Rafael saß bereits am Tisch, als sie die Terrasse betrat. In einer Hand hielt er einen Drink. Das blaue Hemd stand am Kragen gerade so weit offen, dass die bronzefarbene Haut sichtbar war. Fasziniert betrachtete Grace die Stelle länger, als ihr lieb war.
    Mit heftig klopfendem Herzen betrachtete sie seine attraktiven Gesichtszüge. Was war nur an ihm, dass seine bloße Anwesenheit einen so großen Einfluss auf sie ausübte?
    Weder wusste noch verstand sie es. Dafür spürte sie das dringende Bedürfnis, ihn von ihrer Unschuld zu überzeugen. Grace hatte nicht geplant, das Thema noch einmal anzuschneiden, aber wie

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