Julia Bestseller Band 142
Wie wäre es, wenn jeder von Ihnen ein Rezept mitbringt, das bei der Familie gut angekommen ist, dann könnten wir diese Rezepte herumgeben.“
Alle waren damit einverstanden, und man trennte sich in fröhlicher Stimmung.
Mark hatte auf Holly gewartet. Auf dem Weg zum Parkplatz fragte er sie, wie sie Caroline dazu habe überreden können, ihr mit dem Poster zu helfen.
Holly zuckte mit den Schultern. „Sie hatte es mir angeboten. Ich weiß nicht, warum. Nachdem sie ein paar Tage freigenommen hatte, ist sie viel netter geworden.“
Lautes Gelächter unterbrach Mark, und Holly erstarrte, als sie eine Gruppe halbwüchsiger Jungen sah, die Alkohol tranken und sich schlecht benahmen.
Als sie stehen blieb, kam Mark zurück und fragte: „Was ist mir dir, Holly?“
„Nichts“. Sie benahm sich lächerlich, das wusste sie, aber sie konnte nichts dagegen tun. Es bedurfte so wenig, um die Erinnerungen wachzurufen. In diesem Falle war es der Ton des Gelächters. Ein ganz harmloses Gelächter, aber es erinnerte sie …
Instinktiv rückte sie näher an Mark heran, und er legte seinen Arm um ihre Schultern.
„Wie lange wird es noch dauern, bis du mir alles erzählst?“, fragte er sanft.
Einen Augenblick lang genoss Holly seine schützende Nähe, dann löste sie sich von ihm.
„Es gibt nichts zu erzählen, Mark“, sagte sie. „Es war mir nur ein bisschen kalt.“
„Kalt?“ Er sah sie aufmerksam an. „Lassen wir das für den Moment! Früher oder später wirst du mir erzählen müssen, was dich bedrückt. Und je früher dies geschieht, umso besser, Holly.“
Am nächsten Morgen genoss Holly ihren Kaffee auf der Terrasse, als Mark zu ihr trat. Seine dunklen Haare waren noch nass von der Dusche.
„Du siehst schon so angezogen aus für einen Sonnabendmorgen“, sagte er, als sein Blick auf ihren schicken Rock und die hübsche Bluse fiel.
„Ich will Anna Matts besuchen. Sie sah so verzweifelt aus, als wir am Donnerstag mit ihr sprachen.“
„Muss das sein?“
„Sie ist allein, Mark. Ihr Mann ist nie da, und sie hat keine Hilfe. Ich will nur mit ihr sprechen und ihr beibringen, wie man eine Babymassage macht. Wenn wir das Baby dazu bringen, dass es nicht dauernd schreit, wird sich Anna gleich besser fühlen.“
Mark überlegte einen Augenblick. „Gib mir fünf Minuten, und ich komme mit dir!“, sagte er. „Sie ist auch meine Patientin, und ich würde gern wissen, wie es ihr geht.“
In weniger als einer Stunde parkten sie vor Annas winzigem Haus, und noch bevor sie aus dem Auto gestiegen waren, hörten sie schon das Baby schreien.
„Das Baby klingt nicht glücklich“, bemerkte Mark. „Offenbar hattest du recht mit dem Besuch.“
Es dauerte eine Weile, bis Anna die Tür öffnete. Sie trug noch den Morgenrock, und ihre Haare fielen strähnig auf die Schultern. Sie sah blass aus und sehr müde.
„Oh, Dr. Logan! Ich habe Sie nicht erwartet“, sagte sie, wobei sie den Morgenrock enger um die Taille schlang.
„Dürfen wir hereinkommen?“, fragte Mark. „Schwester Foster hatte Ihnen versprochen, Sie mit der Babymassage vertraut zu machen, und da bin ich gleich mitgekommen.“
Anna entschuldigte sich, dass sie noch nicht angekleidet war. „Ich weiß nicht, wo der Vormittag geblieben ist. Ich setze gleich Wasser für einen Tee auf.“
„Es spielt doch keine Rolle, dass Sie noch nicht angezogen sind, Anna“, sagte Holly. „Und Tee brauchen Sie auch nicht zu machen. Wir möchten uns nur Harry ansehen und herausfinden, warum er schreit.“
„Er schreit fast den ganzen Tag“, erzählte Anna, als sie den Besuch ins Wohnzimmer führte. „Deswegen ist mein Mann auch so selten zu Hause. Er kann dieses Geschrei nicht mehr aushalten, und ich kann es ihm nicht verdenken.“
Holly beugte sich über das Babykörbchen, das auf dem Sofa stand. „Was ist los mit dir, kleiner Mann?“, fragte sie. „Hast du Bauchweh, oder ist es etwas anderes?“
„Am besten, ich sehe ihn mir einmal an“, sagte Mark. „Schreit er so viel, seit er geimpft worden ist?“
Anna schüttelte den Kopf. „Oh nein! Er schreit, seitdem ich aus dem Krankenhaus gekommen bin.“
„Er hatte ja auch einen schwierigen Start ins Leben“, sagte Mark. Vorsichtig wickelte er das Baby aus und untersuchte es sorgfältig. „Manche Babys schreien mehr als andere. Das ist leider so. Wie steht es mit dem Essen?
„Er isst gut“, sagte Anna.
„Und er muss nach dem Essen nicht spucken?“
„Nein. Debra hat ihn gewogen, als ich gestern
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