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Julia Bestseller Band 145

Julia Bestseller Band 145

Titel: Julia Bestseller Band 145 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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zu sein.“ Hassan kicherte. „Mylord hat ihn aufgefordert, aufzustehen und zu gehen. Zuvor hat er ihn jedoch daran erinnert, dass der Palast immer noch einen Kerker besitzt.“ Der alte Mann lächelte. „Sie sind ihm sehr wichtig, Mylady.“
    Sehr wichtig … aber nicht die Frau, die er liebte. Layla seufzte, während sie auf das Meer hinausblickte.
    Sie wusste, dass sie zu viel wollte.
    Reichte es nicht aus, wenn sie dem Mann, den sie liebte, wichtig war? Auch wenn er sie nur deshalb gebeten hatte, ihn zu heiraten, weil ihm keine andere Wahl geblieben war. Khalil genoss ihre Gesellschaft. Wenn er mit ihr zusammen war, wirkte er sehr entspannt. Mehr als das – er war glücklich mit ihr. Und nachts, wenn er die Verbindungstür zwischen ihren Räumen öffnete, sie in seine Arme nahm und in sein Bett hinübertrug …
    Allein bei dem Gedanken wurde ihr ganz heiß.
    Ja, sie verlangte eindeutig viel zu viel … aber sie konnte nichts dagegen tun. Sie wollte mehr, wollte alles. Sie wollte hören, wie er ihr sagte, dass er sie liebte, und natürlich wollte sie ihm dieses Gefühl ebenso gestehen.
    „Habiba.“
    Layla wirbelte herum. Khalil trat auf die Terrasse und kam auf sie zu. Ihr Herz machte einen Sprung.
    „Hallo. Ich hatte nicht damit gerechnet, dich schon so früh zu sehen.“
    Er nickte. „Ich weiß, aber manches geht schneller, als ich dachte.“ Er hielt inne, und sie erkannte die Anspannung in seinem Gesicht. „Der Ministerrat möchte dich sehen.“
    „Ist das gut oder schlecht?“, fragte sie betont unbekümmert.
    Seine Miene entspannte sich – wenn auch nur ein klein wenig. „Es ist gut“, entgegnete er vorsichtig. „Sie sind bereit, dich als meine Braut zu akzeptieren.“
    „Oh.“ Sie schluckte. „Nun, dann …“
    „Und heute Abend werden wir mit meinem Vater speisen.“
    „Und das ist auch gut?“
    „Es ist das, was man erwarten kann.“
    Was man erwarten konnte, war nicht unbedingt dasselbe wie „gut“. Doch jetzt verlangte sie schon wieder zu viel. Es reichte doch, dass sie diesmal mit dem Sultan an einem Tisch sitzen würde, anstatt dass sie mit gesenktem Haupt vor ihm kniete und Omars schwere Hand auf ihrer Schulter lag, oder?
    „Layla.“ Khalil zog sie an sich. „Omar und Butrus werden uns nie wieder belästigen. Sie sind für immer aus unserem Leben verschwunden.“
    „Das hat Hassan mir erzählt.“
    „Der alte Mann mag dich.“ Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen. „ Habiba , sei geduldig. Noch ein paar Tage, und dann ist alles geregelt.“
    Sie nickte lächelnd, doch dann verblasste das Lächeln. „Sag mir die Wahrheit“, bat sie. „Sie wollen mich nicht als deine Frau akzeptieren, oder? Der Rat. Dein Vater. Sie wollen dir nicht verzeihen. Sie behaupten, dass ich nicht die Richtige bin für Al Ankhara …“
    Khalil brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen.
    „Du bist die Richtige für mich, Sweetheart. Jetzt hör auf, dir Sorgen zu machen, und zieh dich um.“
    Er hatte recht. Sich weiter Sorgen zu machen brachte gar nichts. Besser wäre es, beim Ministerrat und dem Sultan einen guten Eindruck zu hinterlassen.
    „Was soll ich anziehen?“
    „Etwas Formelles, aber auch nicht zu formell. Leger, doch nicht zu leger. Du weißt schon.“
    Nein, wusste sie nicht, aber sie würde es schon herausfinden. „Was trägst du? Einen Anzug?“
    „Ja.“ Seine Augen verdunkelten sich, während er sie enger an sich zog. „Aber jetzt noch nicht. Erst steht mir der Sinn nach etwas anderem …“, raunte er heiser.
    Im nächsten Moment lagen sie in seinem Bett.
    Und die Welt um sie herum versank.
    Die Minister warteten im Ratszimmer auf sie.
    Als Layla das letzte Mal dort gewesen war, hatte man über sie gesprochen, aber nicht mit ihr. Sie war quasi unsichtbar gewesen. Jetzt betrat sie an Khalils Seite den Raum, und alle erhoben sich. Jeder Mann verbeugte sich, nachdem er vorgestellt worden war, und jeder nannte sie „Mylady“.
    Der Mann namens Jal, den sie als unsympathischsten Ratsteilnehmer in Erinnerung hatte, machte die tiefste Verbeugung. Er behauptete, die unglückseligen Ereignisse, die sie beim ersten Mal nach Al Ankhara geführt hatten, zu bedauern.
    Doch Layla ließ sich nicht täuschen – seine Augen sprachen eine ganz andere Sprache. Sie vermittelten ihr eine Botschaft, die eindeutig war: Man zwang ihn dazu, sie zu akzeptieren, doch er war davon alles andere als begeistert.
    Ob all diese Männer genauso dachten? Gaben sie zähneknirschend nach, weil sie

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