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Julia Bestseller Band 145

Julia Bestseller Band 145

Titel: Julia Bestseller Band 145 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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das dieser Jemand angeblich begangen hatte? Ein Verbrechen, von dem er jetzt überzeugt war, dass sie es nie und nimmer verübt hatte, auch wenn die Beweise gegen sie zu sprechen schienen?
    Aber er hatte es geglaubt. Das würde er zugeben müssen. Und auch den Rest musste er ihr erzählen – dass er ihr nachgereist war, um sie vor Gericht zu bringen.
    Mein Gott, ihre Reaktion wollte er sich lieber nicht vorstellen.
    Wieder einmal dachte er über die letzten Wochen ihrer Beziehung nach.
    Das Problem bestand darin, dass er sich selbst nicht eingestanden hatte, zu ihr zu gehören, auch wenn es ihm allmählich immer deutlicher bewusst geworden war. Hatte diese schleichende Erkenntnis dazu geführt, dass er sich immer mehr von ihr zurückzog? Er erinnerte sich noch, wie er sich einredete, dass es der natürlich Gang der Dinge sei, doch dann begann er, diese verdammte Geschäftsreise nach Kalifornien zu planen, und plötzlich merkte er, dass er nicht ohne Grace fliegen wollte.
    Also beschloss er, sie zu überraschen. Er erzählte niemandem, dass sich seine Pläne geändert hatten. Na ja, mit einer Ausnahme. Er sagte es seinem CFO, Thomas Shipley, denn der musste immerhin eine Woche ohne Grace auskommen.
    „Ich brauche Miss Hudsons Fachkenntnis für die Meetings, die dort anstehen“, behauptete er, worauf Shipley wissend lächelte und entgegnete, dass Miss Hudson sich in den letzten Wochen tatsächlich unentbehrlich gemacht habe.
    Salim fragte sich sofort, was der Mann damit meinte. Die Art und Weise, wie Shipley gelächelt hatte, und auch sein Ton gaben ihm zu denken.
    Und dann dachte er noch an andere Dinge.
    Beispielsweise daran, dass er seine eigenen Regeln gebrochen hatte, indem er eine Affäre mit einer seiner Angestellten anfing.
    Also änderte er seine Pläne.
    Er flog ohne Grace an die Westküste. In der ganzen Woche rief er sie nur zweimal an, anstatt der tausend Mal, die er sich eigentlich wünschte. Als er sie dann das letzte Mal anrief, verriet sie ihm, dass sie seine Rückkehr kaum erwarten konnte und dass sie für sie beide eine einsame Hütte in den Adirondack Mountains gebucht hatte, sodass sie das Wochenende ganz für sich hätten, worauf er nur antwortete – Gott, er konnte es kaum ertragen, sich daran zu erinnern –, er entgegnete, dass er am Wochenende zu beschäftigt sein würde, um in die Adirondack Mountains zu fahren, und dann legte er auf.
    Am nächsten Tag flog er zurück.
    Grace war verschwunden. Das Geld auch. Als er die Erniedrigung ertragen musste, Shipley anzurufen, um herauszufinden, was eigentlich los war, erklärte der Mann ihm, dass ihm in den vergangenen Monaten schon mehrfach Zweifel an Miss Hudson gekommen seien, er aber Angst gehabt habe, etwas zu sagen, weil offenkundig war, dass sie eine Beziehung mit ihm, dem Scheich, habe, und jetzt wünsche er sich, er hätte etwas gesagt, denn zehn Millionen Dollar wären verdammt viel Geld …
    Zehn Millionen Dollar sind verdammt viel Geld.
    Das hatte Shipley gesagt. Salim erinnerte sich ganz genau. Die Sache war nur die, dass Shipley es sagte, bevor Salim die exakte Summe, die fehlte, erwähnt hatte.
    Beschämt schaute er zu Grace hinüber, die neben ihm ging. Am liebsten wäre er auf die Knie gefallen, hätte sie um Verzeihung gebeten und ihr gestanden, dass alles seine Schuld war, weil er zugelassen hatte, dass sein Stolz und sein Ego und seine Angst, verdammt, ja, die Angst vor seinen eigenen Gefühlen das Beste zerstörten, was ihm jemals in seinem Leben passiert war.
    Grace drückte seine Hand. „Salim“, wisperte sie in das wachsende Schweigen hinein, „ist das, was du mir sagen willst, wirklich so schrecklich?“
    Er räusperte sich. „Was ich dir sagen muss, ist … es ist kompliziert, habiba .“
    „Wie wäre es dann, wenn du mit etwas Einfachem anfängst?“
    Nichts von alledem war einfach, aber er würde es versuchen. „Wie zum Beispiel?“
    Sie lächelte ihn an. „Nun, erzähl mir, was ein Scheich so tut.“
    Salim blinzelte. Das war nicht die Frage, die er erwartet hatte. „Was ein Scheich so tut? Ich weiß nur, was ich tue.“
    „Und was ist das?“
    Noch immer lächelte sie, doch er sah, dass sie es ernst meinte. Typisch Grace. Sie war schon immer wissbegierig gewesen – was die Bank anging, aber auch in Bezug auf ihn. Nicht, dass er ihr viel von sich erzählt hätte. Das war eine andere seiner Beziehungsregeln. Er sprach nicht über sich, nicht über den wahren Salim al Taj. Warum sollte er jemandem

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