Julia Bestseller Band 145
Stimmung.
„Entschuldigung“, sagte er, „aber ich muss mich in der Adresse geirrt haben.“
„Unsinn“, erwiderte die Brünette und trat näher an ihn heran, sodass ihre Brüste seinen Arm streiften. „Sie sind genau richtig – aber wenn Ihnen das lieber wäre, können wir auch irgendwohin gehen, wo es ruhiger ist.“
Plötzlich empfand er die ganze Situation als geschmacklos. Tariqs Gesichtsausdruck verhärtete sich. Er schüttelte die Hand ab, die sie auf seinen Arm gelegt hatte, und trat zurück.
„Ich bin nicht interessiert“, erklärte er kalt. Daraufhin wurde sie rot, und er schimpfte sich bereits einen Mistkerl, aber …
„Euer Hoheit!“
Tariqs Kopf fuhr herum. Einer der jüngeren Partner seines Anwalts hatte ihn entdeckt und eilte auf ihn zu. Zur Hölle, dachte er grimmig, jetzt steckte er in der Falle.
Die Brünette erholte sich rasch von ihrem Schock. „Euer Hoheit?“, hauchte sie atemlos. „Heißt das, Sie sind ein König?“
„Das ist nur ein alter Scherz“, versetzte Tariq scharf, „und kein besonders guter. Das stimmt doch, nicht wahr, Edward?“
Der Anwalt wirkte verwirrt. Doch nach ein, zwei Sekunden grinste er zu Tariqs Erleichterung.
„Ein Scherz. Oh ja, absolut.“ Er streckte den Arm aus, so als wolle er Tariq auf die Schulter klopfen, doch dann schien er es sich im letzten Moment anders zu überlegen und machte stattdessen eine flüchtige Geste. „Kommen Sie … Sir. Ich besorge Ihnen einen Drink.“
„Hey“, protestierte die Brünette.
Tariq ignorierte sie und folgte dem Anwalt ins Haus. Was gar nicht so einfach war, denn die Räume waren vollgepackt mit Leuten. Schließlich fanden sie jedoch eine etwas ruhigere Ecke.
Der junge Anwalt räusperte sich. „Mr Strickland – John – wird sehr erfreut sein, dass Sie hier sind. Lassen Sie mich ihn suchen und …“
„Das ist nicht nötig, Edward. Ich würde gern ein bisschen allein herumwandern. Mich etwas entspannen, Sie verstehen.“
„Ah, na klar. Sie möchten den Abend inkognito verbringen. Sicher. Was auch immer Sie wünschen, Euer Hoheit.“
Tariq dachte daran, den Mann zu ermahnen, ihn nicht mehr mit „Euer Hoheit“ anzusprechen, aber wozu das Ganze? Er würde fünf Minuten hierbleiben und dann verschwinden. Am Montag würde er seiner Assistentin auftragen, einen Strauß Blumen an John Strickland und seine Frau zu schicken, zusammen mit einer Karte, in der er ihnen für ihre Gastfreundschaft dankte und ihnen alles Gute in ihrem neuen Heim wünschte.
Also lächelte er nur, schüttelte Edward die Hand und beobachtete, wie der junge Mann in der Menge verschwand.
Ein Kellner kam mit einem Tablett Hors d’œuvres vorbei. Tariq schüttelte den Kopf. Ein weiterer Kellner, ein weiteres Tablett. Beim dritten Mal akzeptierte er etwas, nur damit er nicht wieder belästigt wurde. Es handelte sich um eine etwas merkwürdig riechende Blätterteigpastete, die er eine Weile in der Hand hielt, dann ging er jedoch auf einen kleinen Tisch zu und legte sie auf einem verwaisten Teller ab.
„Sind Sie allein?“
Die Stimme klang sanft und sehr verführerisch. Tariq drehte sich um und starrte eine Blondine an. Es geht schon wieder los, dachte er.
Und dann hörte er auf zu denken. Zumindest auf logische Weise.
Die Brünette war schön gewesen. Doch diese Frau war – Himmel, sie war umwerfend.
Ihr Haar hatte die Farbe von geschmolzenem Gold. Es fiel in weichen Locken bis auf ihren Rücken hinab und umschmeichelte das sanfte Oval ihres Gesichts. Sie hatte hohe, ausdrucksvolle Wangenknochen und sinnlich-volle Lippen. Ihre Augen waren dunkelbraun und schimmerten voller Intelligenz. Sie war groß und schlank; ihre Kurven wurden von einem schlichten schwarzen Seidenkleid betont, das sich wie eine zweite Haut um ihre hohen Brüste, die schmale Taille und die sanft gerundeten Hüften schmiegte.
„Ich habe gefragt, ob Sie allein sind?“
Dasselbe Spiel, doch ein anderer Eröffnungszug. Vielleicht brauchte er eine Pause von der Routine der letzten Wochen.
Vielleicht wurde es doch noch ein guter Abend …
Tariq lächelte und trat den einen Schritt auf sie zu, den es brauchte, um ihr ganz nah zu sein.
„Was passiert, wenn ich Ja sage?“
„Wenn Sie Ja sagen, retten Sie mein Leben.“
„Ich bin beeindruckt. So viel Drama bei einer ganz gewöhnlichen Party.“
Ein flüchtiges Lächeln spielte um ihre Lippen. „Also gut, Sie retten nicht mein Leben, aber Sie bewahren mich davor, unhöflich zu einem Frosch zu
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