Julia Collection Band 09
zu haben. Aber wenigstens sprach sie wieder mit ihm. Am schlimmsten war es gewesen, als Burt, Annie und Zach gekommen waren, um auf Amber aufzupassen. Einen Moment lang hatte Curtis geglaubt, dass Kaylee sich weigern würde, mit ihm auszugehen.
„Ich wollte nur, dass du einen angenehmen Abend verbringst, Kaylee“, sagte er beschwichtigend.
Vielleicht hatte Annie doch recht gehabt und Frauen mochten es nicht, wenn man sie überraschte.
„Du hast das Ganze doch geplant, oder?“, beschuldigte Kaylee ihn. „Es war nicht nur Zufall, dass Burt und Annie gerade in dem Moment erschienen, als wir gehen wollten.“
„Ich werde dich nicht anlügen, Kaylee. Ich habe sie wirklich gebeten, für heute Abend auf Amber aufzupassen.“ Er sah auf die Uhr. „Und inzwischen werden Morgan, Samantha und ihre beiden Jungs auch da sein.“
Sie sah ihn immer noch finster an. „Warum?“
„Weil ich dachte, du könntest eine Abwechslung gebrauchen“, antwortete er ehrlich. „Du hast so viel um die Ohren – du kochst und hilfst mir mit meiner Therapie. Da wollte ich mich einfach nur erkenntlich zeigen. Also habe ich beschlossen, mich mit einem Abendessen und einem Kinobesuch zu bedanken.“
„Meinst du nicht, es wäre rücksichtsvoller gewesen, wenn du mich vorher gefragt hättest, statt einfach auf eigene Faust zu handeln?“ Sie klang immer noch gereizt, aber nicht mehr ganz so wütend wie noch vor ein paar Minuten.
„Ich wollte dich überraschen“, verteidigte er sich. Er erwähnte vorsichtshalber nicht, dass er Angst gehabt hatte, sie hätte nicht zugestimmt, wenn er ihr die Zeit gelassen hätte, auf seine Einladung zu reagieren.
„Jedenfalls hast du dein Ziel erreicht.“ Sie sah eine Weile aus dem Beifahrerfenster hinaus, bevor sie weitersprach. „Kannst du mir etwas versprechen, Curtis?“
„Was denn, Kleines?“, fragte er und spannte sich unwillkürlich an. Ihr ernster Ton gefiel ihm gar nicht, und er war nicht sicher, dass er hören wollte, was sie ihm zu sagen hatte.
„Bitte, spiel keine Spielchen mit mir. Ich war noch nie besonders gut in so etwas.“
Die Erregung in den leise gesprochenen Worten ließ ihn kurz entschlossen an den Straßenrand fahren. Er stellte den Motor ab und drehte sich zu Kaylee um. Sie hatte den Blick auf ihre nervös im Schoß gefalteten Hände gesenkt.
„Kaylee, sieh mich an.“ Als sie den Kopf hob, nahm er sanft ihr Kinn in die Hand und sah ihr in die Augen. „Ich gebe dir mein Wort, dass ich keine Spielchen spiele. Sehr viel ist geschehen in den vergangenen drei Wochen, und ich dachte nur, du brauchst mal einen freien Abend, um dich zu entspannen.“ Das Gefühl ihrer zarten Haut unter seinen schwieligen Fingern erregte ihn, und er zog hastig die Hand fort, bevor er der Versuchung nachgab und Kaylee in die Arme nahm. Er holte tief Luft. „Heute Abend gehen nur zwei alte Freunde zusammen aus, um sich auszusprechen und ein wenig zu lachen. Mehr nicht.“
Sie sah ihn sekundenlang stumm an, dann nickte sie. „In Ordnung. Aber ich möchte früh wieder zur Ranch zurückkehren. Ich weiß, Amber ist gern mit Annie zusammen, und sie wird bestimmt gern mit Zach und Morgans Jungs spielen, aber sie ist es gewöhnt, von mir zu Bett gebracht zu werden. Sie bekommt vielleicht Angst, wenn ich nicht da bin.“
„Das ist okay“, sagte er, ließ den Motor an und fuhr wieder auf die Autobahn. Es war zwar nicht ganz das, was er im Sinn gehabt hatte, aber er würde sich mit allem zufriedengeben, was er bekommen konnte. „Wir holen die Möbel ab und halten dann auf dem Rückweg beim ‚Broken Spoke Steakhouse‘ an.“
„Ist das das Restaurant, das allen Personen am Tisch eine Mahlzeit spendiert, wenn einer von ihnen es schafft, ihr größtes Steak aufzuessen?“, fragte sie und klang ein wenig entspannter.
„Genau. Ein Stück von fast einem Kilo besten Black-Angus-Rindfleischs. Aber das Gemeine ist, dass man dazu auch noch einen riesigen Berg Bratkartoffeln verdrücken muss. Immer wenn Mitch nach Hause kam, haben wir uns dort getroffen.“ Curtis lachte. „Und sie mussten uns jedes Mal umsonst essen lassen.“
„Das überrascht mich nicht“, sagte Kaylee und schüttelte den Kopf. „Mitch konnte mehr essen als alle anderen Leute, die ich kenne.“
Curtis grinste. „Ich war nur erstaunt, dass er nie zunahm.“
„Ich weiß.“ Sie musste auch lachen. „Ich fand das immer so unfair. Mitch aß wie ein Scheunendrescher und blieb schlank, und ich machte Diät und nahm zu.“
Als
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