Julia Collection Band 09
sich insgeheim, ihr nur einen zarten, freundschaftlichen Kuss zu geben. Aber kaum hatte er ihre Lippen berührt, wurde der Funke der Leidenschaft, der schon den ganzen Abend in ihm geflackert hatte, zu einer leidenschaftlichen Flamme. Curtis konnte sich nicht zurückhalten, sondern drückte sie verlangend an sich.
Als sie mit einem leisen Seufzer die Lippen teilte, drang er mit der Zunge ein und kostete den süßen Mund, den er nie vergessen hatte. Kaylee schlang die Arme um ihn, und Verlangen durchzuckte ihn.
Das Gefühl ihres weichen weiblichen Körpers so dicht an seinem erregte ihn so sehr und so schnell, dass er sich fast wieder wie ein liebeshungriger Schuljunge fühlte, der zum ersten Mal mit einem Mädchen ausging. Er legte eine Hand auf Kaylees hübschen Po und presste sie an sich. Sie sollte spüren, welche Wirkung sie auf ihn hatte, und wie sehr sie sich geirrt hatte, als sie glaubte, er würde sich nicht zu ihr hingezogen fühlen.
Mit der anderen Hand schlüpfte er unter ihre Jeansjacke, umfasste ein Brust und strich spielerisch über die kleine harte Knospe, die er unter dem Stoff ihres T-Shirts fühlen konnte. Als Kaylee aufstöhnte, wurde er noch härter vor Verlangen. Er hatte noch nie eine Frau so sehr begehrt wie Kaylee in diesem Moment.
Schließlich beendete er den Kuss. Wie in aller Welt hatte er es je geschafft, sich einzureden, dass er und Kaylee wieder die lockere, freundschaftliche Beziehung eingehen könnten wie früher?
Das war jetzt nicht mehr möglich. Mit plötzlicher Klarheit erkannte Curtis, dass er und Kaylee vor drei Jahren eine Grenze überschritten hatten, von der es kein Zurück mehr gab. Das Einzige, das sie jetzt noch tun konnten, war, nach vorn zu sehen und zu versuchen, gemeinsam etwas Neues aufzubauen.
„Curtis, ich … wir …“ Sie schüttelte den Kopf. „Das darf nicht wieder passieren.“
„Es ist schon gut, Kleines.“
Er gab sie frei und betrachtete sie. Der Anblick ihrer von seinem Kuss leicht geschwollenen Lippen und der leichten Röte auf ihren blassen Wangen war absolut faszinierend. Sie sah ihn mit ihren glänzenden veilchenblauen Augen fragend an, aber in diesem Moment war er nicht in der Lage, ihr eine Antwort zu geben. Also wollte er es gar nicht erst versuchen.
„Hab bitte keine Angst vor dem, was mit uns beiden passiert ist, Kaylee.“ Er strich ihr mit leicht zitternder Hand über das Haar. „Wir werden nichts überstürzen und abwarten, bis wir bereit sind. Dieses Mal werden wir erst einen Schritt machen und sehen, wohin der uns führt, bevor wir den nächsten machen.“ Er gab ihr einen Kuss auf ihre süße kleine Nase. „Und jetzt lass uns hineingehen und uns von meinen Brüdern und ihren Frauen erzählen, wie anbetungswürdig unsere Tochter ist und wie viel Spaß es ihr gemacht hat, ihre Cousins kennenzulernen.“
Kaylee sah ihn wortlos an, und sie wusste ohne den geringsten Zweifel, dass ihre Gefühle für ihn immer noch so stark wie früher – ja vielleicht sogar noch stärker waren. Die Erkenntnis ließ ihr den Atem stocken, und ihr Herz setzte einen Schlag aus.
In den vergangen Jahren hatte sie sich eingeredet, dass sie über Curtis hinweg war und ein neues Leben beginnen konnte. Aber es war jetzt höchste Zeit, dass sie aufhörte, sich etwas vorzumachen, und der Wahrheit endlich ins Gesicht sah. Sie hatte nicht aufgehört, Curtis zu lieben, und sie würde nie aufhören können.
Sie biss sich auf die Unterlippe und spürte, wie Angst in ihr aufstieg. Aber bevor sie Zeit hatte, mit ihrer neuen Einsicht fertig zu werden, trat Curtis zurück, nahm ihre Hand in seine und öffnete die Tür.
Benommen und mit einem Gefühl, als ginge sie durch dichten Nebel, ließ sie sich von Curtis ins Wohnzimmer ziehen. An der offenen Tür stehend, sah sie Amber dabei zu, wie sie gerade die Arme um ein Baby legte, das etwa ein Jahr alt sein musste, und ihm einen Schmatzer auf die Wange drückte.
„Baby“, sagte sie und grinste Annie und eine andere Frau neben ihr auf dem Sofa an.
Als die Frau, die Morgans Frau Samantha sein musste, Ambers Lächeln erwiderte, entdeckte sie Kaylee und Curtis. „Sieh mal, wer nach Hause gekommen ist, Amber.“
„Mommy!“, schrie Amber begeistert, kam auf Kaylee zugelaufen und ließ sich von ihr auf den Arm nehmen.
„Hast du dich mit deinen Cousins gut unterhalten?“, fragte Kaylee liebevoll.
„Nein“, sagte Amber und nickte lebhaft. Sie fing sofort an sich zu winden und wies auf den Boden.
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