Julia Collection Band 09
ermutigend, und ihr Herz machte einen Sprung. „Patrick ist Großmutters Steuerberater.“
„Haben Sie beide sich so kennengelernt?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Er kam regelmäßig in die Leihbibliothek, in der ich arbeite. Nach einigen Wochen bat er mich, mit ihm essen zu gehen. Das ist jetzt etwa ein Jahr her.“
„Sie haben sich also schon eine ganze Weile mit ihm getroffen?“
„Ja.“ Annie hatte plötzlich das Gefühl, keine Kraft mehr zu haben. Sie lehnte den Kopf erschöpft gegen den Sofarücken. „Zunächst mal möchte ich eine Sache klarstellen. Patrick Elsworth war nie mein Verlobter und wird es auch nie werden.“
2. KAPITEL
Burt betrachtete den glitzernden Diamanten an Annies Ringfinger der linken Hand. „Und was ist das?“, fragte er und wies auf das beeindruckende Schmuckstück. „Soweit ich weiß, ist ein solcher Klunker die Art eines Mannes, eine Frau als sein Eigentum zu kennzeichnen.“
„Das ist der Verlobungsring, den Patrick mir zu geben versuchte“, erwiderte sie, als ob damit alles geklärt wäre.
„Der Mann hat Sie gebeten, ihn zu heiraten, Sie haben den Ring angenommen, aber Sie sind nicht mit ihm verlobt.“ Burt wollte sichergehen, dass er alles richtig verstanden hatte.
„Genau.“
Burt sah sie nachdenklich an. Vielleicht fand eine Frau das logisch, aber für ihn ergab das nicht den geringsten Sinn. Es sei denn, sie …
Sein Blick ruhte argwöhnisch auf ihr. Der Diamant musste einige Tausend Dollar wert sein. Hatte sie das Schmuckstück womöglich gestohlen?
Als hätte sie seine Gedanken gelesen, schüttelte sie den Kopf. „Bevor Sie mich fragen, ob ich eine Diebin bin – die Antwort lautet Nein. Der Ring gehört meiner Großmutter, und ich habe vor, ihn ihr zurückzugeben.“
Burt wurde von Minute zu Minute verwirrter. „Sie meinen, der Typ hat versucht, Ihnen einen Verlobungsring zu geben, der Ihrer Großmutter gehört, und Sie tragen ihn, aber Sie haben ihn nicht angenommen, und Sie werden ihn nicht heiraten.“
„Richtig.“
„Sind Sie sicher, dass Sie am Anfang angefangen haben?“, fragte Burt. „Entweder ich habe da etwas verpasst, oder Sie haben wichtige Informationen ausgelassen.“
Sie spielte nervös mit dem Saum ihres Rocks, bevor sie ihn über ihre verbundenen Knie zog und Burt so den Blick auf ihre hübschen Schenkel verwehrte. „Ich bin ein Jahr lang mit Patrick ausgegangen …“
„So viel habe ich mitbekommen.“ Burt stand auf, zog den Couchtisch heran und setzte sich darauf, sodass er direkt vor Annie saß. Dann griff er nach ihrer rechten Hand und fing an, die Abschürfungen auf der Handfläche zu reinigen. Noch nie hatte er so zarte Haut berührt. „Warum spulen Sie nicht vor zu den Ereignissen, die Sie vorhin auf den Sims und dann zu mir geführt haben?“, fragte er, um sich abzulenken.
„Wir kannten uns ein paar Monate, da fing Patrick an, meiner Großmutter Tipps für Investitionen und Steuerersparnisse zu geben, obwohl sie schon einen sehr fähigen Steuerberater hatte“, erklärte Annie.
Burt wickelte einen Verband um ihre Hand. „Lassen Sie mich raten. Bald darauf wechselte sie ihren Steuerberater.“
Annie nickte. „Stimmt. Großmutter entließ Mr. Bennett, der seit Jahren für sie arbeitete, und stellte Patrick ein. Zunächst schien alles in bester Ordnung zu sein. Aber dann fiel mir eine Veränderung an ihm auf. Es war am Anfang nichts allzu Auffälliges. Patrick trug plötzlich sehr viel schönere, teurere Kleidung, und ich dachte, er hätte vielleicht von einigen seiner Klienten einen Vorschuss bekommen.“ Sie schüttelte den Kopf. „Aber dann schaffte er sich einen BMW an, kaufte ein neues Haus in einer der teuersten Gegenden der Stadt und richtete es mit wertvollen Antiquitäten und Originalgemälden ein. Ich fürchtete schon, er hätte sich in Schulden gestürzt, um sich das alles leisten zu können. Schließlich fing er an, sich damit zu brüsten, dass er für alles bis auf das Haus bar bezahlt hätte. Und da wurde mir klar, dass da etwas nicht stimmte. Ein Steuerberater, der mit praktisch nichts begonnen hatte, noch dazu in einer kleinen Stadt wie unserer, konnte sich unmöglich in weniger als einem Jahr einen solchen Luxus leisten.“
„Sie kommen nicht aus Saint Louis?“
„Nein. Wir leben in Herrin, einer Kleinstadt südöstlich von hier, die zum Bundesstaat Illinois gehört. Die Bevölkerung liegt bei etwa zehntausend, also bin ich sicher, dass er unmöglich so viel Geld verdient haben
Weitere Kostenlose Bücher