JULIA COLLECTION Band 14
einen anderen Tag.
Fürs Erste gibt es noch ein paar Sachen, die wir mit der Umgestaltung deines Äußeren nicht erreicht haben.“
Sie wirkte verwirrt. „Ich halte das nach wie vor für keine gute Idee. Ich habe meine Meinung darüber geändert. Es ist nicht nötig, dass du mir hilfst.“
Er hatte Mühe, die aufsteigende Panik über diese Ablehnung hinunterzuschlucken. „Du brauchst meine Hilfe, und das weißt du auch.“
„Deine Hilfe, wie du es nennst, ist das Letzte, was ich brauche. Mir ging es gut, bevor ich dir begegnet bin.“
„Tatsächlich?“
Wieder antwortete sie nicht, sondern erwiderte schweigend seinen Blick.
Er wartete, bis er sich ein wenig beruhigt hatte. „Und wenn ich dir verspreche, dass so etwas wie vorhin nicht wieder passiert?“
Sie runzelte skeptisch die Stirn. „Und wenn ich dir nicht vertraue?“
„Vielleicht vertraust du dir in diesem Punkt ja selbst nicht“, konterte er. „Sieh mal, man kann mir ja vieles nachsagen, aber ich stehe zu meinem Wort. Und ich bringe eine Frau schon gar nicht dazu, etwas zu tun, was sie nicht tun will. Ich kann dir versichern, dass so etwas nicht wieder vorkommen wird.“ Er zögerte kurz und fügte hinzu: „Es sei denn, du willst es.“
„Das werde ich ganz sicher nicht.“
„Gut. Wenn das deine Entscheidung ist, dann wird es so sein. In der Zwischenzeit gibt es noch einige Dinge, um die wir uns kümmern müssen, wenn du einen ahnungslosen Kerl in dein Netz locken willst.“
Zunächst befürchtete James, sie würde dabei bleiben und darauf bestehen, dass er verschwand. Sie schwieg versteinert, als versuche sie, jeden möglichen Schritt ihres Projektes vorherzusagen, um jederzeit darauf reagieren zu können.
Viel Glück, dachte James. Zwar hatte er den Pfad gewählt, doch selbst er vermochte nicht zu sagen, wohin er sie beide führen würde.
„Was für Dinge?“, fragte sie schließlich vorsichtig.
„Zum Beispiel dein Ruf“, antwortete er unverblümt.
„Mein Ruf?“, wiederholte sie verwirrt.
„Ja. Unglücklicherweise ist dein Ruf in dieser Stadt makellos.“
Sie lächelte unsicher. „Ich weiß. Ich habe ja auch hart daran gearbeitet, dass es so bleibt.“
„Deshalb müssen wir jetzt etwas unternehmen.“
Sie biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. „Und was?“
James wippte selbstbewusst auf den Absätzen. „Ich fürchte, es wird notwendig sein, deinen guten Ruf in Endicott zu ruinieren.“ Er beugte sich zu ihr. „Der Grund, weshalb kein alleinstehender Mann an einer romantischen Beziehung zu dir interessiert ist, hat nichts damit zu tun, dass du unattraktiv wärst.“
Das schien sie ein wenig zu beruhigen. „Bin ich das nicht?“
Sie hat wirklich keine Ahnung, dachte James. „Nein. Vertrau mir. Du bist absolut nicht unattraktiv. Es ist einzig und allein dein biederes Image, was die Männer abschreckt. Niemand will dafür verantwortlich sein, einem so unberührten Pflänzchen die Unschuld zu rauben.“ Jedenfalls die meisten nicht, fügte er im Stillen hinzu. Er selbst dagegen musste feststellen, dass er die Vorstellung äußerst erregend fand.
„Was werden wir tun?“, fragte sie leise und riss ihn aus seinen verbotenen Gedanken.
„Wie?“, erwiderte er abwesend.
„Mein Ruf“, erinnerte sie ihn. „Du sagtest, er sei zu gut.“
„Das stimmt. Jemand muss etwas unternehmen, um deinen Ruf in Endicott zu ruinieren.“ Mit einem breiten, frechen Grinsen setzte er hinzu: „Und dieser Jemand werde ich sein.“
7. KAPITEL
„Hast du nicht genau das vor wenigen Minuten versucht?“, meinte Kirby.
Ein Funkeln trat in James’ Augen. „Ziemlich ergebnislos, oder? Außerdem waren wir ohne Publikum, das wir von nun an unbedingt brauchen.“
Kirby war nicht sicher, ob sie ihn richtig verstand. „Was meinst du damit?“
„Wenn wir deinen Ruf ruinieren – und verlass dich drauf, ich habe die Absicht, ihn vollständig zunichte zu machen –, muss es jeder Mann in Endicott mitbekommen. Sie müssen erfahren, dass die unschuldige kleine Blume Kirby Connaught endlich gepflückt wurde.“
Statt zu erröten, wurde Kirby blass. „Du willst mich … pflücken?“
Er grinste verschwörerisch. „Erst wenn du es willst und mich höflich darum bittest. Nein, wir wollen vor allem dafür sorgen, dass die Männer in der Stadt glauben, ich hätte es getan. Sobald sie denken, dass jemand anderer diese Aufgabe übernommen hat, werden sie schon kommen.“
„Ja?“
„So sind Männer nun einmal.“
Kirby gefiel die
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