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JULIA COLLECTION Band 15

JULIA COLLECTION Band 15

Titel: JULIA COLLECTION Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHERRYL WOODS
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er. „Vertrau mir.“
    „Dir vertrauen?“, wiederholte sie zweifelnd.
    „Bisher habe ich Destiny doch richtig eingeschätzt. Sie ist absolut berechenbar. Es wird schon nicht so schlimm werden. Destiny und Mack kennst du bereits, und Ben wird dich wahrscheinlich wohlwollend mit dem Auge des Künstlers betrachten, aber keine zwei Worte sagen.“
    „Gibt es in der Familie Carlton wirklich jemanden, der nicht perfekt mit Worten umgehen kann?“ Als Richard nicht antwortete, fürchtete sie schon, einen Fehler begangen zu haben.
    „Ben war früher genauso aufgeschlossen wie wir anderen“, erklärte er schließlich. „Er hat in den letzten zwei Jahren eine schwere Zeit durchgemacht.“
    „Was ist denn passiert?“
    „Da er nicht darüber spricht, tun wir das auch nicht. Aber falls es dich beruhigt, kann ich dir versichern, dass er von uns drei Brüdern am besten aussieht.“
    „Still, reich und sagenhaft? Ich könnte mich glatt in ihn verlieben“, scherzte Melanie.
    „Komm nicht auf falsche Gedanken“, warnte Richard. „Denk immer daran, dass du wahnsinnig in mich verliebt bist.“
    „Ach ja, manchmal vergesse ich die Abmachung.“
    „Sehr witzig“, bemerkte er ernst. „Weihnachten ist meiner Meinung nach ideal.“
    „Wofür?“, fragte sie alarmiert.
    „Vor dem Weihnachtsfest sollte man nicht zu neugierig sein“, wehrte er ab.
    „Richard, komm nicht auf dumme Gedanken“, warnte sie besorgt.
    „Natürlich nicht. Schließlich bin ich ernst und steif, schon vergessen?“
    Nachdem er aufgelegt hatte, wurde Melanie jedoch eine böse Vorahnung nicht mehr los.
    Melanie trug ein schlicht geschnittenes smaragdgrünes Samtkostüm aus der Boutique Chez Deux , als Richard sie am Heiligabend abholte. Sie sah großartig aus, aber auch etwas verunsichert.
    „Kein Grund, so verstört dreinzuschauen“, versicherte er. „Es ist nur ein Abendessen.“
    „Mit wie vielen Gängen?“
    „Keine Ahnung, ich habe sie nie gezählt. Spielt das eine Rolle?“
    „Fleisch, Kartoffeln, Gemüse und vielleicht noch Kürbiskuchen – das ist ein Abendessen. Gibt es das heute?“
    „Kaum“, erwiderte er lächelnd.
    „Vermutlich wird das Essen von jeder Menge erwartungsvoller Blicke begleitet“, fuhr sie fort. „Macht dir das nicht Angst?“
    „Meine Familie jagt mir keine Angst ein“, behauptete er.
    „Nicht mal Destiny?“
    „Doch, sie schafft das immer wieder“, gab er lachend zu.
    „Und vor allem in letzter Zeit, nicht wahr?“
    „Allmählich erwärme ich mich für ihren Plan“, entgegnete er, während er den Wagen in der Garage des Hauses abstellte.
    Melanie war überzeugt, nicht richtig gehört zu haben. „Was war das eben?“, fragte sie. Er tat, als hätte er sie nicht verstanden, und stieg aus.
    „Ich habe dir eine Frage gestellt“, drängte sie, als er ihr die Tür öffnete.
    „Darüber reden wir später. Wir wollen die anderen doch nicht warten lassen.“
    „Ich glaube, es wäre klüger, wenn wir es täten“, murmelte sie, stieg aber trotzdem aus.
    Die Familie hatte sich bereits im Haus versammelt. Sogar Ben hatte einen Smoking angezogen, machte jedoch wie immer ein finsteres Gesicht. Als Destiny ihn mit Melanie bekannt machte, rang er sich allerdings ein Lächeln ab.
    „Ich habe schon viel über Sie gehört“, bemerkte Ben.
    „Ach ja?“, erwiderte Melanie und warf Richard einen Blick zu.
    „Meine Tante hat ein Loblied auf Sie gesungen. Mack ist viel zu sehr mit seinen eigenen Freundinnen beschäftigt, um etwas zu sagen, und Richard ruft nur an, weil er wissen will, ob ich gelegentlich mein Atelier verlasse und etwas esse.“
    „Ich habe gehört, dass Sie ein begabter Künstler sind“, sagte Melanie lächelnd. „Ich würde mir Ihre Arbeiten gern mal ansehen.“
    Zu Richards Erstaunen nickte Ben zustimmend. „Kommen Sie zu mir auf die Farm“, lud er sie ein. „Destiny begleitet Sie bestimmt gern.“
    „Wenn jemand Melanie begleitet, bin ich das“, warf Richard leicht gereizt ein, weil es ihm nicht gefiel, dass sein Bruder Melanie offenbar mochte. „Außerdem dachte ich, dass du keine Fremden in dein Atelier lässt.“
    Ben lächelte so offen wie schon lange nicht mehr. „Melanie ist doch keine Fremde, sondern gehört praktisch schon zur Familie.“
    Melanie hakte Ben unter. „Glauben Sie nicht alles, was Sie hören“, bat sie. „Manche Leute sind optimistischer, als eigentlich angebracht wäre. Würden Sie mir vielleicht ein Glas Wein eingießen, da Ihr Bruder es nicht

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