Julia Collection Band 22
Geheimnis aufzuklären. Bis heute.“
„Die ‚Alte‘ ist unsere Großmutter. Und ich würde sagen, sie hat eine Menge getan.“ Nick Daniels trank einen großen Schluck aus der Bierflasche, die er in der Hand hielt, bevor er sie auf den Tisch stellte. „Privatdetektive anzuheuern, die ihr über jeden unserer Schritte berichten, seit wir aus den Windeln heraus sind, und uns gleichzeitig darüber im Ungewissen zu lassen, das erfordert schon Mumm.“
„Stimmt“, meinte Caleb. Er war noch immer wütend auf Emerald Larson, die Gründerin und Vorstandsvorsitzende eines der erfolgreichsten Wirtschaftsunternehmen, weil sie ihnen so lange die Wahrheit über ihre Herkunft verschwiegen hatte. „Am meisten ärgert es mich, dass sie unsere Mütter erpresst hat. Wie konnte sie ihnen nur androhen, dass sie uns unseren Anteil am Erbe vorenthalten würde, sollten unsere Mütter nicht über Emeralds nichtsnutzigen Sohn, unseren Vater, Schweigen bewahren?“ Ungläubig schüttelte er den Kopf. „Zumindest muss man ihr zugestehen, dass sie meisterhaft zu manipulieren versteht.“
Nick meinte zustimmend: „Ich kann verstehen, warum unsere Mütter sich Emeralds Weisungen gebeugt haben. Sie hatten gehofft, uns ein besseres Leben zu ermöglichen. Aber sie mussten einen hohen Preis dafür zahlen.“
„Ich pfeife auf meinen Erbteil an Emerald Larsons selbst geschaffenem Imperium.“ Hunter schüttelte den Kopf. „Eher friert die Hölle zu, als dass ich nach ihrer Pfeife tanze.“
„Du willst ihr Angebot also tatsächlich ausschlagen?“, fragte Caleb.
Wenn sie Emeralds Bedingungen akzeptierten, würde jeder von ihnen eine der Firmen aus dem Emerald-Unternehmen erhalten. Sie hatte ihnen versichert, dass keinerlei Bedingungen daran geknüpft seien und ihre Enkel freie Hand in der Leitung des Betriebes hätten. Aber Caleb war nicht so dumm, seiner Großmutter das zu glauben. So wie es aussah, schien es seinen Brüdern ähnlich zu gehen.
„Ich habe seit fünf Jahren keinen Hubschrauber mehr geflogen.“ Hunter verzog seinen Mund zu einer schmalen Linie. „Warum soll ausgerechnet ich einen Flugdienst übernehmen, der Arzneimittel befördert?“
„Na ja, das ergibt immerhin mehr Sinn, als einen Schreibtischtäter wie mich auf eine Ranch in Wyoming zu schicken.“ Nick runzelte die Stirn. „Ich lebe seit mehr als zwölf Jahren in einer Wohnung in St. Louis. Rindviecher sehe ich nur, wenn sie bei einer Parade einen Bierwagen durch die Straßen ziehen.“
Caleb fand auch, dass das, was Emerald Larson von ihnen verlangte, ziemlich hirnrissig klang. Er hatte die Wirtschaftskurse an der Highschool mit Auszeichnung bestanden, aber das war schon eine Weile her. Die Vorstellung, sich zum Narren zu machen, wenn herauskam, dass ihm die Sache über den Kopf wuchs, gefiel ihm ganz und gar nicht.
„Was glaubt ihr denn, wie ich mich fühle?“ Er schüttelte den Kopf, als er daran dachte, was seine Großmutter sich für ihn ausgedacht hatte. „Ich bin ein einfacher Farmer aus Tennessee, der nur eine Highschool besucht hat. Emerald hätte sich nichts Lächerlicheres ausdenken können, als mir die Leitung einer Finanzberatungsfirma zu übertragen.“
Hunter griff nach einer Brezel, die in einer Schale auf dem Tisch lag. „Ich wette, unsere gute Großmutter führt noch mehr im Schilde, wenn sie jedem von uns einen Teil ihres Imperiums überträgt. Sie macht das nicht nur aus Herzensgüte.“
„Da hast du zweifellos Recht“, stimmte Nick zu.
Caleb war sich nicht wirklich sicher, was Emerald Larson im Schilde führte, aber er war fest davon überzeugt, dass sie die Firmen für ihre Enkel mit sehr viel Bedacht ausgesucht hatte. „Ich vermute, sie will, dass wir etwas beweisen.“
Nick sah ihn überrascht an. „Was denn? Dass wir nicht wissen, was wir tun?“
„Keine Ahnung. Aber ich würde mein letztes Hemd darauf verwetten, dass sie einen Grund für alles hat, was sie tut.“ Caleb zuckte mit den Achseln, während er sein Bier trank. „So wie ich es sehe, haben wir zwei Möglichkeiten. Entweder lehnen wir ihr Angebot ab, verschwinden und machen damit die Opfer, die unsere Mütter für unsere Zukunft gebracht haben, wertlos. Oder wir akzeptieren Emeralds Angebot und beweisen ihr, dass sie keine Ahnung hat, wer wir sind und wo unsere Talente wirklich liegen.“
Hunter sah nachdenklich aus. „Mir gefällt die Idee, es der hochnäsigen Mrs. Larson zu zeigen.“
„Es würde ihr recht geschehen, wenn wir alle auf die Nase
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