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Julia Collection Band 22

Julia Collection Band 22

Titel: Julia Collection Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHIE DENOSKY
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gebrüstet hatte, Lob für die harte Arbeit ihrer Untergebenen eingesteckt zu haben. Mit ihrem Barrakudainstinkt hatte sie vor nichts Halt gemacht. Er zweifelte nicht daran, dass sie sogar von ihrem Totenbett auferstehen würde, nur um an einer Party teilzunehmen, auf der sie sich bei irgendeinem hohen Tier einschmeicheln könnte. Genauso wenig Skrupel hatte sie bewiesen, als es darum gegangen war, sich bei ihren Vorgesetzten beliebt zu machen.
    Angewidert über sich selbst, dass er zwei Jahre seines Lebens damit vergeudet hatte, einer solch egoistischen und selbstverliebten Frau hinterherzulaufen, schüttelte er den Kopf. Leslie Ann könnte Alissa niemals das Wasser reichen. Und irgendwann zwischen dem Zeitpunkt, als er an jenem ersten Tag in Alissas Büro marschiert war, und heute, da er hier saß und an ihr gemeinsam verbrachtes Wochenende dachte, hatte er sich in sie verliebt.
    Ihm stockte das Herz, und er hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Wann war Alissa ihm so unter die Haut gegangen? Warum hatte er es nicht kommen sehen?
    Einige Minuten lang saß er einfach nur da und kam sich vor, als wäre er unter einen Laster geraten. Sein Timing hätte schlechter nicht sein können. Er hatte „Skerritt and Crowe“ doch gerade erst übernommen und noch keinen einzigen der Wirtschaftskurse an der Universität belegt, geschweige denn ein Diplom gemacht.
    Er stützte die Ellenbogen auf den Schreibtisch und vergrub den Kopf in den Händen. Jetzt, da er Alissa gefunden hatte, würde er sie nicht wieder gehen lassen. Aber wie sollte er mit der Situation umgehen? Er konnte keine Beziehung aufbauen, es sei denn, er erzählte ihr die Wahrheit, sagte ihr, wer er war, und gestand, dass er lediglich einen Highschool-Abschluss vorzuweisen hatte.
    Er hob den Kopf und starrte, ohne etwas zu sehen, hinaus auf die Innenstadt von Albuquerque. Man konnte es drehen und wenden, wie man wollte, er hatte sich in eine ziemlich ausweglose Lage gebracht.
    Wie sollte er Alissa erklären, dass er ein Schwindler war und völlig unqualifiziert, eine Finanzberatung zu leiten? Und wie würde sie reagieren, wenn sie herausfand, dass er Emeralds Enkel war?
    „Caleb, Sie haben einen Anruf auf Leitung eins.“ Genevas Stimme, die durch die Gegensprechanlage ertönte, unterbrach seine beunruhigenden Gedanken.
    Er drückte auf eine Taste. „Sagen Sie, ich rufe später zurück, oder nehmen Sie eine Nachricht entgegen, Geneva.“
    „Es ist Mrs. Larson“, raunte Geneva ehrfurchtsvoll.
    Na wunderbar. Das fehlte ihm gerade noch – eine Unterhaltung mit seiner berechnenden Großmutter. „Danke, Geneva. Stellen Sie den Anruf durch.“
    Er holte tief Luft und griff dann nach dem Telefonhörer. „Hallo, Emerald.“
    „Caleb, Darling, wie geht es dir?“ Emerald Larson mochte ein dreiviertel Jahrhundert alt sein, aber sie klang munter wie eine sehr viel jüngere Frau.
    „Im Moment bin ich mit einer ziemlich wichtigen Sache beschäftigt.“ Seine soeben entdeckten Gefühle für Alissa und die Frage, was er jetzt tun sollte, hatten auf einmal absolute Priorität. „Kann ich dich heute Abend noch einmal anrufen?“
    „Natürlich. Du hast die Nummer meines Anwesens, oder?“
    „Ja, sie ist schließlich in allen Telefonen im Haus eingespeichert.“
    „Gut. Ich gehe gegen zehn ins Bett“, fügte sie hinzu. „Ich erwarte vorher deinen Anruf.“
    Bevor er noch ein Wort sagen konnte, legte sie auf. „Tja, dir auch noch einen schönen Tag“, murmelte er und legte den Hörer auf.
    Er überlegte kurz, was Emerald wohl wollte, doch dann vergaß er den Anruf schnell, als Genevas Stimme erneut durch die Gegensprechanlage ertönte. „Caleb, Sie werden im Pausenraum gebraucht.“
    „Hat das nicht Zeit?“
    Da Geneva nicht antwortete, ging er ungeduldig zur Tür und riss sie auf. Geneva war nirgends zu sehen.
    „Hat Geneva dich auch gerade aufgefordert, in den Pausenraum zu kommen?“, fragte Alissa, die in diesem Moment aus ihrem Büro trat.
    Er nickte. „Hat sie dir gesagt, was los ist?“
    „Nein.“ Sie sah sich in dem verlassenen Büro um. „Wo sind die alle?“
    Achselzuckend ging Caleb zu ihr und nahm sie in die Arme. „Keine Ahnung.“
    Während er sie anschaute, kam es ihm so vor, als wäre sie noch nie schöner gewesen. Seit ihrem gemeinsamen Wochenende trug sie die Haare offen, und sie hatte ihre weiten dunklen Kostüme durch pastellfarbene Seidenblusen und schmal geschnittene Leinenhosen ersetzt. Heute trug sie Rosa und Terrakotta und

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