Julia Collection Band 23
mir gefehlt. Ich bin so froh, dass du gekommen bist.“
„Ich auch, Molly.“ Er fuhr sich mit den Fingern durch das Haar. „Wir … wir haben eine Menge nachzuholen. Da ist so viel, worüber wir reden müssen.“
„Das stimmt“, bekräftigte sie, froh, dass er das auch so sah. „Gehen wir.“
„He, ihr beiden!“ Fiona lief ihnen nach. „Wir geben heute Abend eine Party, ihr seid herzlich eingeladen. Mit dem Gips kann Lachlan nirgends hingehen und da …“
„Abgesehen vom Fußballturnier.“ Etwas mühsam humpelte er ihnen entgegen.
„Das versteht sich von selbst“, erwiderte Fiona und verdrehte die Augen. „Wie dem auch sei, die Party ist zu Ehren der Heimkehrer, und zu denen gehörst du auch.“ Sie tippte Carson auf die Brust.
„Gern“, sagte er. „Ist dir das recht, Molly?“
Sie würde Joaquin begegnen, das war sicher. Und wenn schon! Früher oder später würde es sowieso dazu kommen, Pelican Cay war nicht groß. Außerdem, warum konnten sie nicht gute Freunde bleiben?
„Natürlich ist es mir recht. Wir bringen etwas zum Knabbern mit.“
„Und zum Trinken“, versprach Carson.
„Umso besser“, sagte Lachlan gut gelaunt.
Hugh gesellte sich zu ihnen. „Wo soll ich dein Gepäck hinbringen, Carson?“
„Ins Moonstone“, sagte Molly schnell. Als sie das erstaunte Gesicht ihres Verlobten sah, fügte sie hinzu: „Jemand hat in letzter Minute abgesagt. Und ich weiß, dass du lieber am Strand als auf der Hafenseite wohnst.“
„Das stimmt.“ Er drehte sich zu Lachlan um. „Brauchst du Hilfe, um heimzukommen?“
„Es geht schon.“ Auf die Krücken gestützt, machte er eine Kopfbewegung in Richtung Fußballplatz, wo die Pelikane jetzt wieder mit Joaquin trainierten. „Ist das dein Verdienst, Molly?“
Sie schüttelte den Kopf.
Er schmunzelte. „Dafür hat es sich fast gelohnt, sich das Bein zu brechen.“ Dann legte er die Hände an den Mund und rief: „He, ihr Faulpelze! Jetzt zeigt mal, was Santiago euch beigebracht hat!“
Joaquins Gedanken waren nicht beim Training.
Er konnte sich nicht konzentrieren. Zum ersten Mal in seinem Leben konnte er sich nicht auf ein Spiel konzentrieren.
Immer wieder kehrten seine Gedanken zu Molly zurück. Molly und Carson. Er sah sie wieder vor sich, wie sie sich küssten, und konnte sich den weiteren Verlauf des Abends nur zu gut vorstellen. Das Bild von ihr in Carsons Armen brannte wie Feuer.
Im nächsten Moment prallte der Ball gegen seinen Kopf. „Verdammt!“
„Was ist los?“, fragte Lachlan, der dem Spiel zuschaute. „ Qué pasa, amigo ?“
„Nichts, ich habe nicht achtgegeben.“ Er war froh, als Lachlan mit einem Pfiff das Training beendete. „Geht nach Hause und ruht euch aus.“ Er warf einen Blick auf den Spielplan. „Wir sehen uns morgen früh um neun, zur ersten Begegnung. Ihr kommt als Zweite an die Reihe, aber es schadet nicht zuzuschauen, wie die Konkurrenz spielt.“
Nachdem die Jungen gegangen waren, wandte er sich an seinen Freund. „Was war denn mit dir los?“
„Das habe ich dir doch gesagt – ich war zerstreut.“
„ Du ? Bei einem Fußballspiel?“ Er kniff die Augen zusammen und sah ihn scharf an. „Machst du dir wegen deines alten Herrn Gedanken?“
Seinen Vater hatte Joaquin ganz vergessen. Er sah sich nach ihm um.
„Das wird’s wohl sein“, brummte er.
„Dann hör auf, alles wird sich regeln. Komm, gehen wir. Ich muss mich ausruhen, mein Bein tut weh. Wir sehen uns später bei uns. Du kommst doch, oder?“
Was blieb ihm anderes übrig? Er konnte unmöglich nicht hingehen. Alle würden dort sein, seine Eltern, seine Freunde. Die halbe Insel.
Und Molly mit dem Mann ihres Lebens. Es sei denn, sie und er hatten Besseres zu tun. Doch daran dachte er lieber nicht.
„Klar. Bis später.“
Er hatte sich getäuscht: Nicht die halbe, die ganze Insel war bei Lachlan und Fiona versammelt; zumindest sah es danach aus. Die Einzigen, die durch Abwesenheit glänzten, waren Molly und Carson.
Um sich abzulenken, half Joaquin Hugh beim Grillen. Es gab Steaks, Langusten und Garnelen, und die Schlange der Hungrigen riss nicht ab. Nur Molly und Carson waren nicht darunter.
Schließlich verkündete Hugh, dass sie lange genug gegrillt hätten, aber Joaquin sagte, er wolle noch ein Weilchen bleiben – „für die Nachzügler“. Der Grill befand sich an einem Platz, von wo man das Kommen und Gehen gut überblicken konnte. Vielleicht kamen die beiden doch noch.
Wer kam, waren Nathan Wolfes Brüder mit
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