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Julia Collection Band 23

Julia Collection Band 23

Titel: Julia Collection Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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noch erstaunlicher war, niemand hatte etwas dagegen.
    „Im Gegenteil“, verkündete Claire, ihre andere Schwägerin, die auf dem Heimweg bei ihr vorbeigeschaut hatte. „Wir freuen uns alle, dass du nicht mehr allein bist.“
    „Lachlan und ich …“, begann Fiona, doch Claire ließ sich nicht unterbrechen.
    „Mike und ich haben uns schon Sorgen um dich gemacht. Nach Dads Tod warst du so … einsam. Und davor, als er krank war, hattest du nie Zeit für dich und dein Leben.“ Sie seufzte. „Paul und Mike haben noch immer ein schlechtes Gewissen. Sie fühlen sich schuldig.“
    Fiona sah Claire verständnislos an. „Aber warum denn?“
    „Na ja, sie meinen, sie hätten sich mehr um Dad kümmern und nicht alles dir überlassen sollen.“
    „Das ist Unsinn.“
    „Paul und Mike sehen das aber so.“ Sie schwieg, und Fiona sagte sich, dass dieses Thema schon öfter im Familienkreis zur Sprache gekommen sein musste.
    „Als Dad dann gestorben ist …“, fuhr Claire fort, „… da haben sie gehofft, dass du jetzt etwas für dich tun wirst. Ausgehen, etwas Neues unternehmen. Aber das hast du nicht.“
    „Was sollte ich denn unternehmen? Ich lebe so wie immer, warum sollte ich auf einmal alles ändern?“
    „So haben sie es nicht gemeint. Sie dachten nur, du solltest nicht immer zu Hause sitzen. Vielleicht jemanden kennenlernen … Julie und ich haben ihnen immer gesagt, das kommt noch, sie braucht ein bisschen Zeit.“ Jetzt strahlte sie. „Und wir haben uns nicht getäuscht.“
    „Aber …“
    „Und ausgerechnet Lachlan McGillivray.“ Sie grinste. „Wahrscheinlich sollten wir dir jetzt rote Unterwäsche schenken.“
    „ Claire!“
    „Mike und Paul geben natürlich keine Ruhe, bis er dir einen Ring an den Finger steckt.“
    „Seid ihr wahnsinnig? Wir kennen uns kaum.“
    „Du hast recht“, erwiderte Claire hastig. „So etwas soll man nicht überstürzen. Aber jetzt bist du nicht mehr allein.“ Sie stand auf und gab Fiona einen Kuss. „Genieße es.“
    Genießen? Wie sollte sie etwas genießen, das nicht existierte?
    Unruhig ging Fiona im Haus umher, nachdem sich ihre Schwägerin verabschiedet hatte. Eine Affäre mit Lachlan? Wäre der Gedanke nicht so verlockend, hätte sie laut gelacht.
    Sie musste ihn anrufen und ihm sagen, was man sich über sie erzählte, und dass es besser wäre, fürs Erste nicht mehr zu kommen. Noch so ein Morgenbesuch, und ganz Pelican Cay bereitete sich auf die Hochzeit vor!
    In diesem Augenblick klingelte das Telefon. Ungeduldig riss sie den Hörer von der Gabel. „Hallo?“
    „Gleichfalls hallo.“ Seine Baritonstimme war unverkennbar.
    Sie holte tief Luft. „Lachlan, wir müssen …“
    „Ich kann morgen nicht kommen.“
    „Was?“
    „Morgen geht es nicht. Ich rufe von den Abacos an. Der Bauleiter vom Sandpiper hat gekündigt, und ich musste kurzfristig herfliegen. Ich weiß noch nicht, wie lange es dauern wird.“
    „Oh“, sagte sie und dann noch einmal: „Oh.“
    „Es tut mir leid, aber es ging nicht anders.“
    „Mach dir keine Sorgen.“ Fiona bemühte sich, ihre Erleichterung zu verbergen. „Ich wollte dich auch gerade anrufen. Ich habe mir nämlich überlegt, dass ich die nächsten Tage auch ohne dich an der Skulptur arbeiten kann.“
    „Ach ja?“, sagte er überrascht.
    „Ja. Ich weiß, wie beschäftigt du bist, und habe auch nicht erwartet, dass du jeden Tag kommen kannst.“
    „Das ist mir neu.“
    „Was sagst du? Ich habe nicht verstanden.“
    „Nichts – ich meine, umso besser. Dann sehen wir uns, wenn ich zurück bin.“
    „Lass dir ruhig Zeit. Wegen mir brauchst du dich nicht zu beeilen.“
    „Das würde mir nicht im Traum einfallen“, sagte er trocken und stellte das Handy ab. Er warf es aufs Bett und ging ans Fenster, um in die einbrechende Dunkelheit hinauszublicken.
    Wie sollte er das verstehen? Er war auf ihren Unmut gefasst gewesen, auf eine sarkastische Bemerkung und hatte sich bereits auf eine Auseinandersetzung vorbereitet. Stattdessen versicherte sie ihm, dass sie ihn nicht brauche. Sie schien sogar froh zu sein, dass er morgen nicht kam.
    Unzufrieden trommelte er an die Fensterscheibe. Er hätte erleichtert sein sollen. Warum, so fragte er sich erbittert, bin ich es dann nicht? War es nicht seine Idee gewesen, ihr eine Weile aus dem Weg zu gehen? Deswegen war er doch hergekommen – um nicht ständig an sie zu denken. Aus den Augen, aus dem Sinn, so hieß es doch.
    Dazu kam, dass das „Problem mit dem Sandpiper“ kein

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